Bewusster leben. Zufriedener sein.
00:00:00: Wahrscheinlich kommen häufiger die Paarungen nazistischer, grandiose nazistischer Vater mit vulnerabel nazistischer Mutter vor.
00:00:08: Aber es gibt selbstverständlich auch die anderen Paarungen, beide Grandios, beide vulnerabel oder Muttergrandios, Vater vulnerabel oder auch nur ein nazistischer Elternteil mit einem anderen Elternteil, der oder die gar nicht nazistisch ist, was aber eher selten ist.
00:00:38: Und
00:00:53: ich sage Hallo ihr Lieben.
00:00:54: Schön, dass ihr auch an diesem Freitag wieder mit dabei seid.
00:00:57: Ich hoffe, es geht euch gut und dass ihr in diesem Moment an einem schönen, an einem sicheren und an einem muckeligen Ort seid.
00:01:04: Es ist der dritte Oktober.
00:01:07: Sechs Wochen Sommerpause.
00:01:08: Get Happy!
00:01:10: sind vorbei.
00:01:11: Und ich muss sagen, diese letzten Wochen waren für mich eine der produktivsten, kreativsten, eine der wichtigsten Phasen in meinem Leben.
00:01:21: Ich habe gemeinsam mit viel Unterstützung von allen möglichen Seiten viel, viel Neues an den Staat gebracht.
00:01:27: Also ehrlich gesagt, alles das, was ich versucht habe, im letzten Jahr auf die Straße zu bringen, was überhaupt nicht funktioniert hat, weil einfach was ich heute weiß im Rückblick ganz andere Sachen dran waren.
00:01:40: All das darf jetzt endlich seinen Weg in die Welt finden und dann ist es auch ganz leicht und flutscht wie von alleine.
00:01:48: Und diese Zeit war für mich einfach wieder ein unglaubliches Learning.
00:01:52: Und wie gesagt, man versteht es natürlich immer erst, wenn man zurückblickt und so, ja, im Nachhinein die Dots connecten kann, also die Zusammenhänge herstellen kann und dann am Ende weiß, das war schon alles gut und richtig, wie es so gelaufen ist.
00:02:07: Und da bin ich keine Ausnahme und das war Ja, für mich ein unglaubliches Learning.
00:02:12: Einfach immer mehr in das Leben zu vertrauen und auch in das Timing des Lebens zu vertrauen.
00:02:19: Und es gibt einfach Phasen, in denen ernten wir.
00:02:21: Und es gibt Phasen, in denen sehen wir.
00:02:24: Und bei mir war in den letzten zwölf Monaten Ernte nicht angesagt, sondern da ging es um ganz viel Verarbeitung, um Integration, mich neu ausrichten.
00:02:34: Es war auf eine Art, ohne das zu dramatisch formulieren zu wollen, auch ... Auch ein Sterben, ein ganz großes, monumentales Loslassen alter Vorstellungen von mir selbst, von Beziehungen, davon, wie das Leben zu sein hat.
00:02:54: Und nach dem Sterben kommt jetzt so in Kleinschritten, die wieder auferstehung und plötzlich, wenn das Timing stimmt und wir dazu bereit sind, dann öffnen sich ganz neue Türen von ganz alleine.
00:03:06: Und diese Erfahrung, die möchte ich gerne.
00:03:08: hier in diesen ersten Worten, die heute ein bisschen länger ausfallen werden als normal.
00:03:13: Die möchte ich gerne mit euch teilen und euch Mut auch zukommen lassen und zusprechen, falls ihr gerade irgendwie das Gefühl habt, ihr steckt fest in eurem Leben und von allen Seiten ballert man euch um die Ohren.
00:03:25: Ja, du musst das loslassen und du musst es ja nur loslassen.
00:03:30: Die Dinge loszulassen braucht einfach Zeit und es braucht Integration und ich finde aber auch, dass es eine Aufarbeitung braucht, der Dinge, die uns im Leben widerfahren.
00:03:42: Und das sind nun mal in der Regel nicht wenige.
00:03:46: Weil das Mensch sein sehr komplex ist und in Phasen auch unendlich schmerzvoll.
00:03:53: Aber ich glaube, ihr würde diesem Podcast nicht hören, wenn ihr glauben würdet, dass es hilfreich ist, vor diesem Schmerz davon zu rennen.
00:04:01: Das geht vielleicht eine Zeit lang ganz gut.
00:04:04: Aber mittlerweile, mit über fünfzig, kann ich euch garantieren, es kommt der Tag, da holt es uns ein.
00:04:10: Und dann segeln wir das Schiff doch lieber als Kapitän und bestimmen den Prozess, so wie wir es wollen, bevor es uns irgendwie an anderer Stelle komplett ausnockt.
00:04:22: Und ich habe mir das erlaubt.
00:04:24: Ich habe mir erlaubt, Dinge aufzuarbeiten.
00:04:27: Ich habe mir erlaubt, mich in den letzten Wochen rauszuziehen aus Social Media, auch aus Instagram, auch aus diesem Podcast.
00:04:33: ohne mir Gedanken darüber zu machen, wie das der Algorithmus findet, wie das die Community findet, ob das gut oder klug ist, marketingtechnisch.
00:04:43: Unter uns, es war mir einfach scheißegal.
00:04:45: Ich brauchte diese Pause und ich habe es mir erlaubt und es hat sich super angefühlt und ich würde es jederzeit wieder machen und ich würde es auch jedem meiner Klienten und Klientinnen empfehlen und ich möchte es auch an dieser Stelle an euch weitergeben.
00:04:59: Ihr habt es im Intro schon gehört.
00:05:01: Alles ist neu.
00:05:02: Also natürlich nicht alles.
00:05:03: Die Haltung, die Botschaft dieses Podcasts, die bleibt natürlich für immer die gleiche.
00:05:09: Aber ihr habt es wahrgenommen.
00:05:10: Die Musik ist neu.
00:05:12: Es gibt ab sofort zu den Podcastfolgen auf YouTube weitere Videos.
00:05:19: Ich habe auch viel investiert in den letzten Wochen und Monaten und möchte das in Zukunft auch mehr tun, weil ich mich daran erinnert habe, dass ich ja selber schon seit vielen Jahren predige, dass die Energie der Aufmerksamkeit folgt.
00:05:32: Und dann wurde mir so mehr und mehr bewusst, dass ich dem Podcast natürlich viel Aufmerksamkeit gebe,
00:05:39: aber
00:05:39: dass vieles in meinem Leben
00:05:41: ...
00:05:42: Dieser Arbeit, die mir wirklich von all dem, was ich mache, mit am Allerallerwichtigsten ist, weil sie auf die Welt den größten Impact hat, mit diesen Zehntausenden Abrufen und Downloads jeden Monat, hat Get Happy mit der Botschaft des Podcasts einfach den größten Impact auf die Welt, also zum höchsten Wohle
00:06:01: aller.
00:06:03: Und er bereitet auch mir einfach die größte Freude, also auch zu meinem höchsten Wohle.
00:06:08: Mir ist mehr und mehr bewusst geworden, dass es auch ganz schön viele Energiefress-Tankstellen in meinem Leben gibt, die dem Podcast viel Aufmerksamkeit und Energie rauben.
00:06:21: Und das habe ich in den letzten Wochen mehr und mehr verändert.
00:06:25: Ich habe sehr viel Zeit investiert, ich habe sehr viel Geld investiert in dem Podcast und möchte das in Zukunft auch weiterhin so handhaben, weil ich glaube, dass das Potenzial von Get Happy noch lange nicht erschöpft ist.
00:06:38: Und weil es wirklich mein aufrichtiges und tiefes Anliegen ist, dass diese Themen, die ich hier bespreche mit meinen Gästen, mit diesen wundervollen Menschen, mit denen ich mich austauschen darf, dass die noch viel mehr Menschen in der Zeit, in der wir momentan Leben erreichen dürfen und auch müssen, wenn die Welt in ein anderes, in ein höheres Bewusstsein kommen soll.
00:06:58: Und dafür gehe ich einfach los und kämpfe und freue mich wahnsinnig, dass ich diese Erkenntnisse hatte und dass ich diese Entscheidungen getroffen habe und dass ich auch momentan, ehrlich gesagt, so mutig bin in meinem Leben wie noch nie zuvor.
00:07:11: Okay, also es gibt eine neue Musik.
00:07:13: Es gibt wirklich schöne Videos.
00:07:15: Ich habe viel gedreht.
00:07:16: Diese Folge, die ihr heute seht, die habe ich in einem Studio in Hamburg aufgenommen.
00:07:20: Also wenn ihr diese Folge jetzt auf Spotify oder Apple anhört, dann schaut doch auch mal auf meinem YouTube-Kanal vorbei.
00:07:26: Ihr findet die Links natürlich immer auch zu all meinem in den Show Notes.
00:07:31: Ich habe gemeinsam mit der großartigen Lotta Labs, die auch noch mein Gast sein wird in diesem Herbst, eine neue Website an den Start gebracht.
00:07:38: Auch die würde ich euch sehr empfehlen und ich freue mich total über euer Feedback, wenn ihr Zeit habt, da vorbei zu schauen.
00:07:45: Und ja, lass mich einfach wissen, wie ihr findet, wie es geworden ist.
00:07:50: Es ist echt für mich eine... Eine spannende Zeit, so wie auch Sichtbarkeit für mich noch mal.
00:07:55: ein ganz neues Thema ist, mich auch zu trauen, mit Farbe in die Welt zu gehen und mich zu zeigen.
00:08:01: Also wer auf meiner Internetseite vorher war, der hat dort kaum Fotos von mir gefunden und das ist auf der neuen Seite ganz anders.
00:08:08: Lotta hat mir da wunderbar zur Seite gestanden, war ein kreativer Brunnen und hat mir auch eine Initialzündung geschenkt, für die ich ihr unendlich dankbar bin, weil ich weiß gar nicht, ob ich ohne sie.
00:08:21: aus meinem Maulwurfloch gekommen wäre.
00:08:25: Okay, also.
00:08:27: Musik ist neu, Videos sind neu und es gibt noch etwas Neues.
00:08:31: Ich habe entschieden und habe lange, lange, lange drüber prozessiert mit mir, ob man das denn darf überhaupt.
00:08:37: Und ich bin zu dem Schluss gekommen, na klar, darf man das, weil es ist ja etwas Zutiefst freiwilliges.
00:08:43: Ihr habt ab sofort auch die Möglichkeit, diesen Podcast, wenn ihr ihn regelmäßig hört und wenn er euch viel gegeben hat in eurem Leben und euch Türen geöffnet hat, habt ihr ab sofort die Möglichkeit, diesen Podcast auch monetär zu unterstützen.
00:08:58: Das heißt, in den Show Notes gibt es entweder eine PayPal-Email-Adresse, also ihr könnt mich per PayPal unterstützen, ihr könnt aber auch ganz einfach eine Überweisung nutzen.
00:09:09: Jeder Betrag, den ihr bereit seid und in der Lage seid zu geben, ist für mich ein großes Geschenk.
00:09:15: Es ist völlig egal, ob das fünfzig Cent sind oder zehn Euro oder tausend.
00:09:19: Es ist vollkommen egal, weil ich daran glaube, dass am Ende die Community das große Ganze ausmacht.
00:09:26: Und die Kosten für diesen Podcast steigen mit der Reichweite, ohne euch jetzt hier mit Zahlen nerven zu wollen.
00:09:33: Es war mir total wichtig, dass Get Happy weiterhin kostenlos bleibt für die Menschen.
00:09:39: Es gibt natürlich mittlerweile auf Social Media unendliche Möglichkeiten, die werdet ihr alle kennen.
00:09:43: Man kann Mitgliedschaft machen auf YouTube oder man kann ein Podcast auch hinter die Bezahlschranke setzen.
00:09:50: und ihn praktisch dann als Abo kostenpflichtig in die Welt schicken.
00:09:54: Das wollte ich aber alles nicht.
00:09:56: Ich will, dass der Podcast kostenlos bleibt für die Community und im Gegenzug als Energieaustausch sozusagen.
00:10:03: Bitte ich euch die Community einfach ab sofort um Unterstützung, damit ich weiterhin tolle Menschen treffen kann.
00:10:11: Damit ich auch mal woanders hinreisen kann, um diese Menschen zu treffen, denn nicht immer kommt der Berg zum Propheten.
00:10:18: Ich muss einfach oder bin auch viel gereist in den letzten Wochen.
00:10:22: War in Berlin, war wie gesagt in Hamburg, war in Nordrhein-Westfalen.
00:10:26: Und das muss alles finanziert werden.
00:10:29: Diese Möglichkeit habt ihr jetzt.
00:10:31: Und wenn ihr das tut, dann danke ich euch von ganzem Herzen.
00:10:34: Und wenn ihr es nicht tut, danke ich euch trotzdem von ganzem Herzen.
00:10:37: Wenn ihr einfach ein Abo da lasst, wenn ihr dem Podcast weiterhin teilt oder mir im besten Fall eine positive Bewertung bei Spotify oder bei Apple drunterschreibt, auch damit helft ihr dem Podcast und ihr helft der Sichtbarkeit.
00:10:50: Und das ist einfach super, super.
00:10:53: Wichtig.
00:10:54: Ich weiß gar nicht, wie viele Podcast wir mittlerweile haben im deutschsprachigen Raum, aber sie müssen in die sechsstelligen Zahlen gehen.
00:11:01: Und ich bin sowieso so dankbar, dass ich jetzt nach fünf Jahren, denn am vierzehnten Oktober, hat Get Happy Fünftengewurzstag.
00:11:08: dass ich nach fünf Jahren zu einem sogenannten mittelgroßen Podcast gehöre.
00:11:14: Und ich glaube fest daran, dass es eines Tages ein großer Podcast wird und dass viele Millionen Menschen in Deutschland ihn Woche für Woche hören, um mehr mit sich in Kontakt zu kommen und mehr in die Bewusstheit zu kommen.
00:11:26: Das war jetzt heute mein langes Intro, bevor ich nun zu meiner wunderbaren Gesprächspartnerin in dieser ersten Folge nach der Sommerpause überleite.
00:11:36: Ich muss sie gar nicht mehr groß ankündigen, denn sie war jetzt mittlerweile, Gott, die wievielte Folge ist, dass die wir zusammen machen.
00:11:43: Ich glaube, die Dritte.
00:11:45: Im Sommer gab es bereits einen Austausch mit ihr zum Thema nazistische Mütter.
00:11:51: Wir haben schon über verdeckte Nazisten gesprochen.
00:11:53: Sie hat ein phänomenales Buch geschrieben.
00:11:56: dass ihr auch in den Show Notes findet.
00:11:58: Sie ist Therapeutin, sie ist eine absolute Narzissmus, Ikone und eine absolute Expertin.
00:12:05: Mittlerweile viel eingeladen auch in die Presse.
00:12:07: Sie teilt ihr wertvolles Wissen über Narzissmus und hat wie ich die gleiche Haltung und die gleiche Einstellung, dass es uns nicht weiterbringt, wenn wir Die Narzisten, ich setz das mal in Anführungsstriche, einfach nur verteufeln und dämonisieren und sie mit Fackeln aus dem Land jagen wollen, weil wir alle einen Schatten in uns tragen, wie Jung ihn genannt hat.
00:12:32: Und wir alle haben narzistische Anteile.
00:12:35: Und da wir die Welt im Außen nicht verändern können, aber sehr wohl und selbst verändern können und dann einen guten Beitrag in die Welt tragen können, dass das hier alles ein bisschen rauskommt aus dem Chaos.
00:12:47: geht Britta, wie ich, dafür los, dass wir anfangen, uns selber besser kennen zu lernen.
00:12:53: Und auch die Schattenseiten in uns, meinetwegen auch die nazistischen Anteile, besser zu verstehen.
00:12:59: Und ... Wenn wir nazistische Anteile in unserer Persönlichkeitsstruktur haben, je nachdem, wo wir auf dem Spektrum sind, wenn ihr die Serie noch nicht gehört habt, dann hört sie euch an, sie ist im April erschienen und ich find sie nach wie vor fantastisch.
00:13:11: Dann kann es daran liegen, dass wir nazistische Elternteile hatten, die uns natürlich was vorgelebt haben.
00:13:18: Wir imitieren als Kinder, wir internalisieren als Kinder, wir beobachten unsere Bindungspersonen und legen innere Repräsentanten dieser Bindungspersonen in uns ab.
00:13:27: Das heißt, wenn wir nazistische Eltern die vielleicht sehr abwertend waren oder emotional missbräuchlich, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir innere Repräsentanten sogenannte Introjektionen von diesen Menschen in uns abgelegt haben.
00:13:42: Und es ist wichtig auf unserer Reise, dass wir uns derer bewusst werden.
00:13:46: Nachdem wir in der letzten Folge über nazistische Mütter gesprochen haben, war der Ruf nach dem Pondor natürlich laut bei euch.
00:13:55: Und hier ist nun ... die Folge über nazistische Väter, die ihr euch gewünscht habt.
00:14:01: Ich bin nicht der Typ, der Triggerwarnungen ausspricht vor Folgen, aber in diesem Fall möchte ich zumindest euch dazu einladen, gut auf euch zu achten beim Hören.
00:14:09: Denn ich habe festgestellt, das sage ich auch in unserem Gespräch, dass es mehrere Stellen gab, weil mein Vater ein starker Nazist war, und den würde ich auch wirklich einen astreinen Nazisten nennen, und ich hatte nazistische Anteile.
00:14:23: wo ich mich dabei beobachtet habe, wie ich dissoziere während des Gesprächs.
00:14:28: Oder mein Gehirn zumindest immer wieder abschalten wollte und so auf die Flucht gegangen ist.
00:14:32: Also unser Gespräch hat was mit mir gemacht.
00:14:35: Und es kann sein, dass dieses Gespräch auch mit euch etwas macht.
00:14:37: Also achtet einfach gut auf euch beim Hören oder beim Anschauen.
00:14:41: Und wenn ihr merkt, ich werde jetzt hier gerade fahrig oder nervös, dann gönnt euch eine Pause und hört oder schaut es in kleinen Portionen an.
00:14:50: Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit.
00:14:51: Ich danke euch für eure Loyalität und Treue in den letzten fünf Jahren.
00:14:55: Und ich verspreche, ich mache weiter.
00:14:57: Ich habe viel aufgenommen.
00:14:58: Es gibt tolle Folgen in den nächsten Wochen, auf die ich mich wirklich wie bolle freue.
00:15:02: Ich freue mich über das neue Logo.
00:15:04: Ich freue mich über das ganze neue Artwork, die neuen Fotos.
00:15:08: Und ich freue mich, dass ich meinen Weg wieder Phoenix aus der Asche geschafft habe und nun meine Flügel ausbreiten darf.
00:15:16: und mich in die Lüfte erheben.
00:15:17: Ich glaube, es kommen ganz schöne Zeiten jetzt.
00:15:19: Und darüber bin ich sehr dankbar und auch sehr, sehr glücklich.
00:15:22: Also, nazistische Väter und was das für Auswirkungen und für Folgen auf uns hat, später auch im erwachsenen Leben.
00:15:31: Darüber spreche ich mit Dr.
00:15:33: Britta Papai und ich wünsche euch viel Freude.
00:15:36: Es ist vielleicht ein komisches Wort in dem Zusammenhang, aber ich wünsche euch von Herzen einfach viele... viele wichtige Erkenntnisse, aus denen ihr dann wiederum was ziehen könnt, um in eurer Heilungsreise einen Schritt nach vorne zu gehen.
00:15:51: Ich danke euch.
00:15:52: Schön, dass wir verbunden sind.
00:15:54: Bis dann.
00:15:55: Was für eine große Freude, für eine große Ehre und auch eine große Aufregung, ehrlich gesagt.
00:16:01: Ich sage herzlich willkommen zum dritten Mal, Dr.
00:16:04: Britta Papai.
00:16:04: Liebe
00:16:05: Kathi, das dritte Mal schon.
00:16:07: Wahnsinn.
00:16:09: Ja, ich bin auch ein bisschen aufgeregt, weil wir hier in diesem Studio sitzen und freue mich sehr auf unser Gespräch.
00:16:15: Heute.
00:16:15: vielen Dank, dass ich wieder bei dir sein darf.
00:16:17: Ich freue mich auch ganz besonders.
00:16:18: Wir hatten gestern Abend die Gelegenheit, nachdem wir uns jetzt ja mehrfach digital kennengelernt haben und auf viel Austausch hatten in den letzten Monaten, dass wir uns gestern Abend persönlich kennenlernen durften in deiner Heimatstadt hier in Hamburg.
00:16:32: Wo get happy zum allerersten Mal, ihr Lieben.
00:16:35: Also wenn ihr diese Folge wie gewohnt gerade anhört, dann würde ich euch mal auf mein YouTube-Kanal verweisen wollen, denn wir sind hier in einem wunderschönen Studio in Hamburg und ich traue mich das erste Mal.
00:16:48: Ich habe mich hier so ein bisschen angenähert schon in den letzten Wochen und Monaten, zumindest mal auch digital.
00:16:55: Das Bild mit dazu zu nehmen, das traue ich mich das erste Mal in einem Studio, mich vor einer Kamera zu zeigen.
00:17:02: Und ich finde es ganz besonders bemerkenswert und auch aufschlussreich, dass das Thema über das wir heute sprechen, nachdem ihr sehr gerufen habt, ihr Lieben, nämlich nazistische Väter und was das für Auswirkungen auf uns im späteren Leben hat, finde ich es bemerkenswert, dass es ausgerechnet du bist beim ersten.
00:17:21: Studiotermin, dass es ausgerechnet das Thema nazistische Väter ist, weil es passt sehr, sehr gut zu dem ganzen sichtbar werden, sich zeigen, vielleicht nicht perfekt zu sein für einer Kamera.
00:17:36: Und ich möchte zum Einstieg kurz meinen heutigen Morgen schildern.
00:17:40: Denn wie wir wissen, geht das unterbewusst sein häufig Wege, die wir im Bewusstsein vielleicht gar nicht so hundertprozentig nachvollziehen können.
00:17:50: Und ich bin heute Morgen, ich habe gut geschlafen, ich bin aufgestanden, ich bin ein bisschen joggen gegangen hier an der Außenalster in Hamburg, es war wunderschön.
00:17:58: Dann ist mir im Badezimmer erst die Duschstange kaputt gegangen beziehungsweise der Duschkopf.
00:18:06: Dann sind mir eighty-fünf Sachen runtergefallen, dann habe ich mir den Föhn, ich weiß nicht ob man das hier sieht auf der Auszeichnung, habe ich mir den Föhn ins Gesicht geknallt und habe jetzt hier so eine richtig schöne kleine Beule unter dem linken Auge.
00:18:19: Und
00:18:19: ich habe da so ein bisschen drüber reflektiert und dachte, das ist doch wirklich erstaunlich, denn dieses, ich nenne das jetzt mal ganz bewusst, tollpatschige, hat in meinem Leben sehr viel zu tun gehabt mit meinem Vater, der ein starker Nazist war und der immer dafür gesorgt hat, dass Ich mich gefühlt habe zu Hause, als würde ich auf rohen Eiern laufen müssen, um ihn nicht zu provozieren, das berühmte Walk-in on Exchelts.
00:18:50: Glaubst du, dass mein Unterbewusstsein heute Morgen schon die Botschaft gesendet hat?
00:18:54: Wage es nicht, über nazistische Väter zu sprechen.
00:18:59: Dein Vater hat zu dir gesprochen und heute Morgen würde ich mal sagen, die Energie war da.
00:19:05: Ja, das ist ja mal ein interessanter Einstieg.
00:19:07: Der Föhn ins Gesicht, weil du so tollpatschig bist.
00:19:13: Ja, das ist das, was nazistische Väter machen.
00:19:16: Sie versuchen, dich klein zu halten, klein zu machen und dir aufzuzeigen, was du alles nicht bist, was sie sich wünschen, was du wärst und wie du eigentlich zu sein hättest.
00:19:33: Und um das auch mal vorwegzunehmen, man hat eh keine Chance, es richtig zu machen.
00:19:38: Das heißt, schöne Grüße an den Papa da oben in den Himmel, würde ich mal sagen.
00:19:43: Möge ich einen Frieden ruhen?
00:19:45: Auf jeden Fall.
00:19:46: Das würde ich eben wirklich sehr beiden Eltern teilen, würde ich das sehr, sehr wünschen.
00:19:51: Wir haben gesprochen schon über nazistische Mütter.
00:19:55: Die Folge, die packe ich euch auch noch mal in die Show-Notes.
00:19:59: Vielleicht mal zum Einstieg.
00:20:00: Was würdest du sagen, ist... der größte Unterschied zwischen einer nazistischen Mutter und einem nazistischen Vater?
00:20:07: Oder gibt es am Ende gar keinen?
00:20:09: Also in der Summe gibt es eigentlich keinen, weil es hängt davon ab, welcher Typ-Nazist dieses Elternteil ist.
00:20:17: Das kann also ein grandioser nazistischer Vater sein, dann ist er genauso wie die grandios- nazistische Mutter.
00:20:25: Oder es kann ein vulnerabel nazistischer Vater sein, dann handelt er auch wie eine grandios- nazistische Mutter.
00:20:30: Das heißt, das, was hier den Unterschied macht, ist gar nicht mal so sehr das Geschlecht, sondern das ist eher die Ausprägung und die Art der Typ des Nazismus.
00:20:42: In der Regel, wenn wir jetzt mal so ein bisschen gucken, historisch, wie ist Nazismus, wie zeigt er sich, was kennen wir, so was wissen wir darüber.
00:20:51: dann würde man auf den ersten Blick denken, naja, wahrscheinlich kommen häufiger die Paarungen nazistischer Grandios, nazistischer Vater mit vulnerabel nazistischer Mutter vor.
00:21:02: Aber es gibt selbstverständlich auch die anderen Paarungen, beide Grandios, beide vulnerabel oder Mutter Grandios, Vater vulnerabel oder auch nur ein nazistischer Elternteil mit einem anderen Elternteil.
00:21:19: der oder die gar nicht nazistisch ist, was aber eher selten ist.
00:21:23: Weil ein nazistischer Mensch in der Regel ja als Paar, als Gegenpart einen hat, der die andere Art von Nazismus aufweist oder zumindest die komplementär nazistische Rolle.
00:21:37: Was war denn dein Vater für ein Nazist?
00:21:39: Ich habe gerade nachgedacht zum Hintergrund.
00:21:42: Also mein Vater auf jeden Fall nach außen ein Grandiosa.
00:21:49: Und ganz viele, vielleicht erzähle ich mal so ein paar Symptome, die mir natürlich erst viel, viel später im erwachsenen Leben bewusst geworden sind.
00:21:59: Meine Eltern beide, deswegen finde ich es sehr schwer zu differen, also meine Eltern waren beide extrem narzistisch, aber der Unterschied für mich als Kind war auch eine Erkenntnis, ehrlich gesagt erst aus den letzten zwölf Monaten.
00:22:13: Ich hatte Angst um meine Mutter und ich hatte Angst vor meinem Vater.
00:22:18: Okay.
00:22:19: Also dadurch, dass meine Mutter so eine emotionalen Instabilie Persönlichkeit war, hatte ich immer Angst, meine Mutter stirbt oder tut sich was an.
00:22:26: Das stand ja auch im Raum, das Thema Suizid.
00:22:29: Aber ich hatte Angst vor meinem Vater, weil er eben so unberechenbar war.
00:22:33: Und ich habe ihn lange geschützt, indem ich ganz, ganz schnell den Satz hinterhergeschoben habe, aber er hat uns nie geschlagen.
00:22:39: Aber wie verbal gewaltvoll mein Vater in Wahrheit war, das habe ich erst sehr spät verstanden.
00:22:46: Also seine Symptome, würde ich jetzt mal sagen, waren eben diese totale Unberechenbarkeit, was bei uns Kindern zu diesem Phänomen walking on excels, also dieses Laufen auf rohen Eiern geführt hat, extrem abwährend.
00:23:01: Also egal, was wir Kinder gemacht haben, es war nie genug, wenn ich, ich war Springreiterin, ich konnte Turniere gewinnen, er hat was gefunden, was scheiße war.
00:23:12: Immer, es war völlig egal.
00:23:16: Nach außen hin immer extrem grandioses Auftreten, sehr viel Wert gelegt auf Status, teure Uhren, teure Autos, teure Klamotten, auch für uns Kinder.
00:23:29: Wir haben schon mit, dreizehn hat er uns schon Pullis mitgebracht, die sechshundert D-Mark damals kosteten, also völlig verrückt eigentlich.
00:23:39: Und total unreif, vor allem ehrlich gesagt, nicht in der Lage, Verantwortung zu übernehmen für irgendetwas.
00:23:47: Immer Theater gehabt mit Nachbarn, Freunden, Familienmitgliedern, immer die anderen Schuld.
00:23:54: Du beschreibst den perfekten, grandiosen Narzisten, wie ihn eigentlich, wenn wir jetzt mal das alte ICD-Zinn nehmen, normal und zur Katalogsymptome oder Merkmale angucken, dann sind das die... klassischen Merkmale von grandiosen Narzisten.
00:24:10: Also die hast du da gerade fast vollständig aufgezählt.
00:24:14: Und dieses auch Angst haben vor, ist auch typischer für die grandiosen Narzisten, weil die halt eben so in ihrem Auftreten oder auch in ihrem Wutausbrüchen dann so laut sind.
00:24:26: Wobei auch die vulnerablen Narzisten können ja dann in ihrer anderen leiseren, subtileren Wut und Verachtung ja auch extrem angsteinflössend sein.
00:24:36: Aber das, was du porträtierst gerade, ist der Vater, der vielleicht in den dreißiger Jahren geboren war, dreißiger, vierziger Jahre, der ein erfolgreicher Unternehmer, Geschäftsmann, Mensch im Beruf war und der einfach die komplette Parade und Palette der grandiose nazistischen Merkmale aufweist.
00:24:58: Und dazu gehören eben Kinder als Status-Symbol.
00:25:02: Ganz wichtiger Punkt.
00:25:05: Also vor anderen zu sagen, meine tollen Kinder, meine Kante, die tolle Springreiterin, und dir zu Hause zu sagen, aber du, die andere, war besser, oder da hast du einen Fehler gemacht und sie zu, dass du das nächste Mal das besser machst.
00:25:19: Also noch nach außen werden diese Kinder.
00:25:22: gehypt und gezeigt und man ist ganz stolz und hinter verschlossenen Türen werden die Kinder abgewertet und zu noch mehr Leistung angespornt und auf ihre Fehler hingewiesen, klein gehalten, klein gemacht, gedemütigt und beschämt.
00:25:39: Wir fallen noch zwei weitere, wenn wir schon bei der alten ICD-Zähnen sind, extreme Kontrolle und zwar eigentlich der Allerstling der ganzen Familie gegenüber, aber besonders auch uns Kindern gegenüber.
00:25:52: Also das, was sich neuronal bei mir am tiefsten eingebohrt hat, was lange gedauert hat, bis ich mich davon verabschieden konnte, war, dieses Beobachtet zu werden beim Essen, was sich sicherlich dann auch unter anderem in der Essstörung manifestiert hat, weil unser Vater uns beim Essen beobachtet hat, was wir für Geräusche machen, wie wir essen, wie wir sitzen, wie viel wir essen.
00:26:16: Mit diesen Aussagen.
00:26:17: Nicht gruselt's.
00:26:18: Ja, es war auch wirklich arg.
00:26:19: Und das weiß ich aber natürlich alles erst heute.
00:26:24: Und deswegen ist es ja auch so wichtig, dass uns diese Dinge erst im Laufe der Jahre, wenn wir die Kapazitäten haben, sie zu Verstoff wechseln, dass sie uns nach und nach in kleinen Portionen ins Bewusstsein kommen.
00:26:35: Aber
00:26:35: was wichtig ist dabei, ist ja, dass eines jetzt das Bewusstsein als Erwachsene und das benennen zu können, was es ist oder was es war.
00:26:46: Was ja aber bleibt bei dir, ist ja die Erinnerung an das Gefühl, dass du damals hattest, wenn du beim Essen beobachtest oder eben, wenn ich dir jetzt sagen würde, wir würden hier im Therapiesetting sitzen, würde ich dich jetzt fragen, was fühlst du jetzt gerade?
00:27:06: Was gibt es gerade für Empfindungen, wenn du dich daran zurück erinnerst?
00:27:11: Und dann würdest du ... da wieder ganz stark etwas fühlen.
00:27:17: Aber das führe ich jetzt schon, wenn wir drüber sprechen.
00:27:19: Klar.
00:27:20: Ja, und das zeigt ja dann, wie verkörpert dieses traumatische Erinnern oder also erleben und damit erinnern ist, dass du heute noch, wenn du daran denkst und darüber sprichst, etwas empfindest, was sich nicht gut anfühlt.
00:27:35: Genau.
00:27:36: Also das ist, finde ich, es ist natürlich hart erarbeitet, aber es ist super schön, dass du es ansprichst.
00:27:43: Weil das ist ja, ich glaube nicht diese Körpererinnerungen, die wir gespeichert haben, die mit diesen traumatischen Ereignissen zu tun haben, gerade auch nach nazistischer Gewalt oder nazistischer Missbrauch.
00:27:57: Der Körper wird sich da immer dran erinnern.
00:27:59: Und wie du richtig sagst, du hast es wahrscheinlich auch gespürt, weil du bist ja sehr feinspürig.
00:28:04: Ich spreche darüber, ich erinnere mich daran und der Körper reagiert sofort, nämlich mit Herzschlagen.
00:28:09: Ich merke,
00:28:10: vielleicht verändert sich auch die Körperhaltung, das kann ich jetzt, vielleicht habt ihr es auch über die Kamera gesehen.
00:28:15: Und diese Erinnerung bleiben und aber das zu lernen wahrzunehmen in mir und sofort zu wissen, ja, das ist das Alte, der Körper erinnert sich, aber es ist lange vorbei.
00:28:26: Und wir lernen damit zu leben.
00:28:28: Das
00:28:29: ist für mich Integration.
00:28:30: Und
00:28:30: was auch noch wichtig ist, ist, dass du Heute, wenn du jetzt darüber sprichst und das erinnerst und die Empfindung kommt, die Unangenehme im Körper, weil es ja verkörpernd ist und da ist, kannst du dem eine positive Empfindung dagegen setzen.
00:28:49: Wenn ich dich jetzt frage, was fühlst du denn noch gerade jetzt, wo du hier mit mir in diesem Studio sitzt?
00:28:56: Dann gibt es da vermutlich auch angenehme, wohlige Körperempfindungen.
00:29:02: die du dagegen setzen kannst.
00:29:04: Und dieses Navigieren zwischen dem unwohlen Empfinden, und das ist kein Gefühl und keine Emotion, sondern körperliche Empfindung, also Stammhörn, und den unwohligen positiven Empfindungen ist das, was wir brauchen, um zu lernen, Trauma zu integrieren.
00:29:24: Heute sind wir schon ganz ein Sprung weitergegangen, aber noch und weil du es gerade angesprochen hast.
00:29:28: Und darum geht es.
00:29:29: Es geht nicht darum, das wegzumachen.
00:29:32: Wir können es nicht ausradieren, weil viele Menschen sagen, können Sie mal dieses Trauma wegradieren, ausradieren.
00:29:38: Machen Sie es weg?
00:29:39: Nein, es geht darum, es als Teil von uns zu begreifen und zu gucken.
00:29:46: Ich bin heute eine selbstermächtigende, mich selbstermächtigende erwachsene Person und kann in diesem Moment nicht, weil ich ersta- wenn wie eine Salzsäule am Tisch und mein Vater mich beobachtet und alles krampf sich in mir zusammen.
00:30:03: Eigentlich kriege ich gar kein bisschen mehr runter.
00:30:05: Eigentlich möchte ich heulen oder schreien oder weglaufen.
00:30:08: Heute kann ich dem etwas anderes entgegensetzen.
00:30:11: Und das ist das Entscheidende, um das zu überwinden.
00:30:15: Aber da sind wir jetzt schon weiter galoppiert in dem Thema, weil das, was du eben noch hinzugefügt hast, ist eben dieses Thema mit der Kontrolle.
00:30:25: Das ist das.
00:30:27: Thema, das nazistische Thema überhaupt, ja, Nazisten müssen, egal ob sie vulnerabel oder grandiose unterwegs sind, die Kontrolle haben.
00:30:37: Und auch der vulnerablenazistische Mensch, der ein Helfer-Syndrom hat als Beispiel, behält dadurch auch sehr gut die Kontrolle über die Dinge und über die Situation.
00:30:49: Also ein ganz wichtiges Merkmal von ausgeprägt nazistischem Verhalten ist das extreme Kontrollbedürfnis, aus der Erfahrung meist heraus, selbst mal in meist frühkindlichen Kontexten und Situationen, die Kontrolle eben nicht gehabt zu haben und beschämt zu werden.
00:31:12: Bevor ich so alles aus meinem Nähkästchen erzähle, ich kann ja immer wieder ergänzen, was sind die?
00:31:18: Was ist das Leid, was Menschen mitbringen in die Therapie, die einen nazistischen Vater gehabt haben?
00:31:26: Ich würde sagen, das Hauptleid ist, auch wenn es oft noch gar nicht so geäußert werden kann, ist nicht gesehen und geliebt worden zu sein für das, was man isst.
00:31:44: Und als ... Bedürfnis, Erfüllungsgehilfe für dieses Elternteil gedient haben zu müssen.
00:31:54: Weil es geht bei nazistischen Eltern, bei nazistischen Vätern darum, deren Bedürfnisse zu erfüllen.
00:32:01: Die Kinder haben die Funktion, den Vater bei Laune zu halten.
00:32:06: Entweder indem sie zuvor liefern durch ihr Verhalten, durch ihre Lobpreisung, durch ihre Anerkennung, durch ihre Dankbarkeit oder indem sie als Statussymbole fungieren.
00:32:17: Und dieses Gefühl, nicht geliebt und gesehen worden zu sein für das, was ich bin, in meinem Wesen, ist das größte Leid.
00:32:30: Und dieses größte Leid ist aber oft gar nicht so richtig benennbar und äußert sich dann in depressiven Gefühlen, in Minderwertigkeitsgefühlen, in einem instabilen Selbstwertgefühl, das aber vielleicht auch wiederum durch eine grandiose nazistische Hülle oder Maske überkompensiert wird.
00:32:55: Meistens ist ja das, was wir vorgelebt bekommen im nazistischen Elternhaus.
00:33:00: ist ja das, was wir später dann selber adaptieren und anwenden.
00:33:04: Wir haben es ja so gelernt.
00:33:06: Aber das größte Leid ist, dieses nicht gesehen worden zu sein und dann beschämt worden zu sein.
00:33:13: Wenn dein Vater da sitzt und dich beim Essen beobachtet und genau guckt, was ist du, wie tust du es, wie viel ist du?
00:33:21: Du wirst dabei immer kleiner, du schrumpfst buchstäblich vor dich hin, bis du am liebsten im Erdboden verschwinden möchtest und das ist ein tiefes Gefühl von Scham.
00:33:33: Und das war nur ein Beispiel.
00:33:34: Ja,
00:33:35: aber das ist das, was ich halt eben durchzieht, wenn du nicht gesehen und angenommen wirst, so wie du bist.
00:33:43: Ja, vielleicht auch gerade mit deinen schlechten Tischmannieren oder weil du noch klein bist und es noch nicht kannst oder weil du schmatzt oder zappelig bist oder unruhig bist.
00:33:52: Und dieses Gefühl, du wirst beschämt, weil du so wie du bist, einfach nichts wert bist.
00:33:58: Und das ist wie ein Brandmark.
00:34:01: Das ist in uns so tief drin und es ist ein so schrecklicher Schmerz.
00:34:08: der aber von vielen, insbesondere Männer, die nazistische Väter hatten, meistens gar nicht erst mal benannt werden kann.
00:34:19: Weil das würde ja bedeuten, diese Beschämung wieder zu spüren.
00:34:26: Und glaubst du, dass dieser irrsinnig zugenommene Leistungsdruck unter den Männer in der Zeit, in der wir leben, standen und immer noch stehen, häufig mit nazistischen Väter zusammenhängt.
00:34:42: Also kompensieren die durch Leistung.
00:34:45: in anderen Worten, versuchen die immer noch bis heute in Wahrheit, in den Vorstandsetagen, aus ihrem Vater die Worte, ich hab dich lieb und ich bin stolz auf dich heraus zu pressen.
00:34:57: Das ist ein bisschen pauschal vielleicht und ein bisschen allgemein.
00:35:01: Also ich würde sagen, der Mann, hat in unserer westlichen Zivilisation immer die Rolle dessen gehabt, der das Mammut erlegen muss und nach Hause bringen muss.
00:35:20: Der rausgeht in die Welt und dafür sorgt, dass die Familie Nahrung bekommt, ob es jetzt früher das Mammut war oder dann später irgendwann mal das Geld für das Fleisch aus dem Supermarkt.
00:35:34: Das heißt, der Mann ist ... gesellschaftlichen Erwartungen, Sozialisierung, Kultur, in der wir leben.
00:35:42: Wir sprechen jetzt von der westlichen Welt.
00:35:45: So sozialisiert schon immer seit Jahrtausenden.
00:35:49: Das ist also tief drin, dass der Mann sein Mann zu stehen hat und dass der Vater sagt, Junge, ich bin stolz auf dich.
00:36:00: Wenn der Junge aber lieber mit Puppen spielt oder lieber zu Hause ist und malt oder dichtet oder mit der Katze spielt, dann ist das nach wie vor gesellschaftlich nicht gewollt.
00:36:21: Also ich glaube, dass auch heute noch die meisten Väter, auch die, die ich kenne, stolz sind auf ihre Kinder, wenn sie etwas leisten.
00:36:33: Auch wenn sie unnarzistisch sind.
00:36:35: Also ich würde jetzt mal den Vater meiner Kinder da als Beispiel nehmen, der wirklich der unnarzistische Mensch ist und der auch seine Kinder wirklich sehr liebt, aber auch da, er kann es sagen und äußern und formulieren, wenn die Kinder etwas geleistet haben.
00:36:53: Und das ist per se nicht unbedingt narzistisch, sondern das ist einfach in unserer Sozialisation so.
00:37:02: Jetzt ist es aber so, und das ist das, was ich ja auch mit Pablo in unserem Gespräch im Zeitwissen-Magazin, wo wir beide noch mal drüber gesprochen haben, ist dieses... Pablo
00:37:11: Haagemeier, lasst uns das mal zurückgehen.
00:37:13: Pablo Haagemeier ist dieses, der gesunde Narzissmus, ist ja der, der den Mut in uns einpflanzt, rauszugehen und das Mammut zu erlegen, der uns die Energie, die Kraft gibt, in die Welt zu gehen, um Dinge zu bewegen.
00:37:32: Ja, das ist dieser gesunde Teil von Narzissmus.
00:37:35: Und die Menschen, die diesen Mut haben, können gesundnarzistisch sein, können aber auch sehr schnell ins Gegenteil kippen und können sogar zum Teil antisoziale, sociopathische, gar nicht mal lieber spitze, weil das gibt es ja oft in den Vorstandsetagen schon fast psychopathische Züge haben, nämlich auch diese Kälte, diese Klarheit, ich zieh das durch.
00:38:00: Und wenn ich Zehntausend Leute entlassen muss, ich kann das wunderbar, weil dafür bin ich geboren, dafür bin ich geeignet.
00:38:06: Das heißt, es braucht bestimmte narizistische Eigenschaften, um bestimmte Aufgaben im Leben zu erfüllen.
00:38:13: Was aber per se nicht schlecht ist, sondern es geht immer darum, wie erfülle ich diese Aufgabe und wie gehe ich mit meinen Mitmenschen um?
00:38:22: Also bin ich der, der das Mammut erlegt und dann sagt, Ich bin der Einzige, der das kann.
00:38:30: Seht ihr, ihr seid alle kleine Hosenscheiße oder kleine Luschen, weil ihr das nicht könnt, dann ist da die Abwertung.
00:38:37: Wenn aber der sagt, kommt Jungs, ich zeig euch, wie man das Mammut erlegt, damit ihr das auch lernt oder Mädels, dann ist das hingegen ein Kollektives.
00:38:46: Ich nehme euch mit und ihr profitiert von meiner Kraft, meiner Mut, meiner positiven Energie.
00:38:54: Deswegen, ich würde gerne ein bisschen mit Vorsicht dieses alle Menschen, die in irgendwelchen Vorstandsetagen sitzen oder Führungspositionen sind, automatisch irgendwelche bösen Narzisten.
00:39:06: Nein, die haben bestimmte zum Teil auch gesundnarzistische Anteile, die sie befähigen, das zu tun.
00:39:12: Also nicht die der erfüllte dunkle Triade.
00:39:14: Um Gottes Willen.
00:39:16: Nicht jeder.
00:39:16: Ja, also das kann man ja heute wunderbar mit bestimmten Testmethoden, kann man das ja erfassen.
00:39:21: Nicht jeder Mensch, der was will im Leben und was erreicht, erfüllt die Kriterien einer dunklen Triade.
00:39:29: Und deswegen, Nazismus, Markiabilismus, Psychopathie, das ist ja die dunkle Triade.
00:39:34: Also nicht jeder Mensch, der nazistisch ist, ist auch markiabilistisch oder psychopathisch.
00:39:38: Also Vorsicht.
00:39:39: Das wäre immer gut differenzieren.
00:39:42: Wir sind ein bisschen von den nazistischen Pferden weg, aber es ist natürlich super, super.
00:39:47: Das Thema ist einfach so riesig.
00:39:48: Na
00:39:49: ja, die meisten von denen sind ja Väter.
00:39:53: Zu jedem ordentlich erfolgreichen Vorstandsvorsitzenden von irgendetwas gehört eine gut aussehende, hübsche Frau mit hübschen, erfolgreichen Kindern.
00:40:05: Das ist so.
00:40:06: Ein bisschen glischärft, aber es ist tatsächlich so.
00:40:09: Also bei uns war es auf jeden Fall so.
00:40:11: Bei uns auch.
00:40:12: Und es ist auch heute immer noch so, dass hier und da ein Puzzleteil an seinen Platz fällt, wo mir wieder irgendeine Erinnerung ins Bewusstsein kommt.
00:40:22: Ich denke, interessant.
00:40:24: Heute kann ich das aus einer ganz anderen Perspektive sehen und früher habe ich es für die Normalität gehalten.
00:40:29: Und heute weiß ich aber natürlich, dass es überhaupt nicht normal war und das es keine normale Familie war und dass da viel ... einfach so unendlich viel Bedrohlichkeit, also dieses Gefühl auf rohen Eiern zu laufen, vielleicht arbeiten wir das noch mal ein bisschen raus, weil ich für meinen Teil auch erst leider in jüngster Vergangenheit realisiert habe, dass das etwas ist, dass ich in fast allen meinen Beziehungen wiederholt habe.
00:40:57: Das heißt, ich habe noch gar nicht so lange her, ich habe immer wieder Männer gewählt, die meinem Vater, was das angeht, einfach sehr, sehr ähnlich waren.
00:41:08: Und um jetzt kurz die Brücke zu schlagen zum Einstieg dieser sogenannten Tollpatschigkeit.
00:41:13: Ich war vor sehr vielen Jahren mal, über den schreibe ich auch in meinem Buch, mit einem Künstler liiert.
00:41:19: Und wenn ich mit diesen Menschen zusammen war, war dieses Gefühl, auf rohen Eiern laufen zu müssen, übermenschlich.
00:41:31: Also es war einfach
00:41:32: immer
00:41:33: da und es war sehr, sehr stark.
00:41:35: Und daraus entsteht natürlich eine große Unsicherheit.
00:41:38: Das heißt, ist vielmehr häufiger Maus aus der Hand oder ich habe ein Glas umgeworfen.
00:41:42: Und der hat dann immer gesagt, Trampelkatze, wenn das passiert ist.
00:41:48: Und das ist eine Abwärtsspirale gewesen, weil je mehr er mich darauf hingewiesen hat und das kommentiert hat, meine Ungeschicktheit, umso unsicherer wurde ich und umso mehr ging zu Bruch.
00:42:02: Klar.
00:42:02: Und da kann man ohne Bewusstsein drüber lachen.
00:42:05: Das ist aber in Wahrheit überhaupt nicht witzig.
00:42:08: Und führt zu einem hohen Ausstoß an Cortisol.
00:42:15: Also diese Stressbelastung in solchen Beziehungen ist einfach
00:42:19: enorm
00:42:20: hoch.
00:42:21: Ja, da bist du auch gleich in einer Traumabindung.
00:42:24: Also du wirst klein gemacht, immer klein und was klein gehalten und tust.
00:42:30: alles, um von diesem schwierigen Menschen geliebt zu werden.
00:42:37: Das ist ja das, was so ein bisschen Bindungstrauma auch ausdrückt ist, wenn du als Kind gelernt hast, alles tun zu wollen und zu müssen, damit ein schwieriger Mensch dich irgendwie vielleicht ein bisschen liebt.
00:43:00: Und daraus entsteht in der Regel nichts Gutes, weil du schon sehr früh lernen musst, dich den Bedürfnissen dieses Vaters zu beugen und anzupassen, dich zu verbiegen, dich unsichtbar zu machen oder sichtbar, je nachdem, wie es gerade erwünscht ist,
00:43:25: um
00:43:26: möglichst ein paar Krömmelchen von irgendetwas zu bekommen.
00:43:32: Und man darf nicht vergessen, dass die nazistische Persönlichkeit, also je stärker in Richtung Persönlichkeitsstörung die nazistischen Merkmale gehen, desto instabiler ist das Selbstwert dieses Menschen und desto fragiler, desto leichter zu erschüttern ist es und desto kindlicher eigentlich diese Person eigentlich ist, dieser riesige Vater, der sich vor dir aufbäumt und vielleicht brüllt oder schreit oder irgendwie droht oder was auch immer tut oder wiederum grandios unterwegs ist, kommt.
00:44:07: Kinder heute, machen wir was Tolles zusammen, ist ja in Wirklichkeit ein bedürftiges Kind, das selbst unglaubliche Angst vor Beschämung hat.
00:44:18: Und davor, dass andere merken, wie wenig grandiose und großartig dieser Mensch eigentlich ist.
00:44:27: Und das ist auch der Grund, weshalb stark nazistische Väter so unfassbar gefährlich sind, wenn es um dann Trennung oder Scheidung geht.
00:44:40: Und da gibt es ja dann diese furchtbaren Nachtrennungsmissbrauchs.
00:44:44: Geschichten und diese schrecklichen Sorgerechtsverfahren und so weiter, weil du kannst einem Nazisten eben nicht seine Fassade und sein mühsam aufgebautes Kartenhaus und Schloss einfach wegnehmen.
00:45:02: Wie steht er denn da?
00:45:05: Ganz wichtiger Aspekt.
00:45:07: Jetzt bist du als Psychotherapeutin mit einer unglaublich tollen und beeindruckenden Expertise in den letzten Jahren ja mit unendlich vielen Menschen in Kontakt gewesen.
00:45:19: Weil das, was ich bei mir beobachtet habe jetzt im Nachhinein oder was ich im Nachhinein erst, ehrlich gesagt, auch viel im letzten Jahr mir erst bewusst geworden ist, dass ich nämlich, was so irre ist, ich habe mich mal lebendig in Therapie mit meiner Mutter beschäftigt, aber nie mit meinem Vater.
00:45:35: Der war erst jetzt dran, habe ich ja immer mal wieder auch darüber gesprochen hier im Podcast.
00:45:41: Und das ist doch so verrückt, weil Der ist ja nun der erste Mann in unserem Leben, wenn wir dann mit einem Vater aufwachsen, das ist ja die Voraussetzung, der unser Männerbild natürlich prägt.
00:45:50: Das ist der erste Mann, den wir kennenlernen, den wir beobachten, wie er lebt, den wir beobachten, wie er mit uns umgeht.
00:45:58: Also hat es natürlich Auswirkungen auf das Männerbild, den wir dann später in Beziehungen folgen.
00:46:05: Das, was ich bei mir beobachten konnte, auch im Nachhinein, also sich in Aufarbeitungsprozesse gegangen bin.
00:46:11: Das habe ich natürlich auch bei ganz vielen Klientinnen.
00:46:14: Also ich sehe das einfach unheimlich viel.
00:46:17: Wie ist da deine Erfahrung aus der Praxis?
00:46:20: Ist es so, oder ist das nur meine Bubble, in der ich bin, des Frauen einfach?
00:46:25: Unheimlich viel mit diesen Männern zusammen sind, bei denen sie auf rohen Eiern laufen, um diese sich den ganzen Tag rumbauen und sagen, wie muss ich sein, damit mein Mann hier zufrieden ist und nicht durchdreht und seine Scheißlaune in die Welt trägt, oder?
00:46:38: Naja, das sind dann, die von denen du sprichst, sind die Frauen, die mit nazistischen Männern zusammen sind und die meistens einen nazistischen Vater hatten, weil The brain always returns to the way the experience was made the last time, Bruce Perry.
00:47:00: Unser Gehirn hat sehr früh gelernt, wie so ein Mann ist, wie so ein Mann tickt.
00:47:09: Und ich habe sehr früh verstanden und gelernt, so sind Männer, so funktionieren die, so ticken die.
00:47:17: Und ein ganz wichtiger Punkt ist sehr oft, gibt es bei narzistischen Vätern, gibt es ja die kleine Prinzessin-Tochter.
00:47:26: Also die Jungs haben eine bestimmte Rolle zu erfüllen, nur die müssen stark sein und groß und wie Papa.
00:47:33: Und die Mädchen, bevor sie oder bis in die Pubertät kommen, sind ja die kleine Prinzessin, die vergöttert wird, ganz oft.
00:47:41: Und dann kippt das aber ganz schnell in dem Moment, in dem sie in die Pubertät kommen und beginnen, Frauen zu werden, denn dann gehen die nazistischen Väter in die gleichen Abwertungsmuster, wie sie es auch mit der Mutter machen, also mit der Frau, mit der eigenen Frau.
00:47:58: Das machen aber nazistische Mütter auch.
00:47:59: Ich wurde unangenehm für meine Mutter, als ich nicht mehr das süße kleine Mädchen habe.
00:48:03: Ganz genau, als du nicht mehr auf dem Schoß sitzen wolltest.
00:48:07: Das hat mir das letzte Mal das Thema.
00:48:09: Das heißt, solange nazistische Eltern ihre Kinder in ein Bild pressen können von Kleinsüß und redet mir nach dem Mund oder tut das, was ich will und wünsche und gibt mir dadurch im Prinzip Zufuhr und Bestätigung, ist Frieden im Paradies.
00:48:29: Und der Frieden im Paradies hört dann auf, wenn die Kinder anfangen, eine eigene Meinung zu entwickeln oder auch dem nazistischen Elternteil zu spiegeln.
00:48:37: Du bist aber scheiße.
00:48:40: Das heißt, diese Frauen, die du heute siehst oder von denen du viele erlebst, die alle versuchen, ihren Männern das Recht zu machen, die sind ja selbst mit ihren ausgeprägt nazistischen Anteilen unterwegs.
00:48:55: Auf
00:48:55: der vulnerablen
00:48:56: Seite.
00:48:57: Genau, auf dieser vulnerablen oder auch komplementär nazistischen Seite.
00:49:01: Ich finde, meine Erfüllung darin zu dienen, es dir Recht zu machen und über auf diese Art und Weise aber auch Kontrolle auf dich auf.
00:49:11: Ja, das ist ja ein subtiles, du weißt ja mein nazistischer Tango, ein subtiles Spiel.
00:49:17: Die
00:49:18: haben vermutlich fast alle ein oder zwei nazistische Elternteile gehabt, weil es gibt sehr selten Menschen mit ausgeprägten, nazistischen, unangenehm nazistischen Verhalten, Strukturen, Wesenszügen, die vollkommen unnazistische Eltern
00:49:37: hatten.
00:49:38: Also hab ich noch nicht gesehen.
00:49:41: Das heißt, es ist erlernt.
00:49:43: Es ist abgeguckt.
00:49:44: Wie lernen, wie du eben sagtest, Papa ist der erste Mann in unserem Leben, den wir erleben.
00:49:51: Also wir lernen armen Männer, funktioniert das, lernen aber Jungs auch.
00:49:55: Also das Vorbild.
00:49:58: Die Eltern haben eigentlich eine Vorbildfunktion zu erfüllen und eine Identifikationsrolle für uns.
00:50:06: Wir identifizieren uns mit ihnen und fangen dann später in der Pubertät anders zu hinterfragen und eigene Modelle zu entwickeln aus den Peer Groups, aus dem was wir in der Welt da draußen sehen und erleben.
00:50:20: Und dann sagen wir, okay, so wie meine Mutter oder mein Vater war, fand ich gut oder fand ich nicht gut, so möchte ich auch sein oder nicht.
00:50:28: Was es ja oft gibt, ist, dass bei hochgradig nazistischen Vätern, gerade wenn sie im grandiosen Nazismus unterwegs sind, kleine nazistische Arschlöcher großgezogen werden, dann sind dann sowohl die Töchter als auch die Söhne ganz oft selber so grandios-nazistisch unterwegs.
00:50:48: Also, das sehe ich jetzt auch wiederum sehr oft in meiner Klientel.
00:50:53: Da findet es der Vater toll, wenn auch der Sohn der Vierzehn ist, zur Mutter sagt, du Schlampe.
00:51:00: Ja, der Vater macht es ja auch andauernd.
00:51:03: Und die Mutter steht da vollkommen entsetzt und sagt zum Mann, sagt man, kannst du mal unserem Sohn sagen, dass er bitte eine andere Sprache mit mir verwenden und einen anderen Ton.
00:51:12: Der sagt, der Vater hat nur, wieso, der hat doch recht.
00:51:15: Das heißt, wir lernen ja durch Imitation.
00:51:18: Und dann ist immer die Frage, hinterfragen, wie haben wir überhaupt die Fähigkeiten, die Instrumente, das, was wir da erlebt haben, wie wir sozialisiert wurden, zu hinterfragen?
00:51:30: Woher denn?
00:51:33: Das heißt, wir brauchen Korrektiv.
00:51:35: Von außen, von irgendwo.
00:51:37: Lass mich dich da ganz groß unterbrechen, weil das finde ich einen super wichtigen Punkt, nachdem der Großteil dieses Podcast noch Frauen sind.
00:51:44: Vielleicht verändert sich das ja noch im Laufe der Jahre.
00:51:46: Das ist noch mehr, wenn wir sich diesen Themen öffnen.
00:51:47: Es findet ja gerade schon statt und jedem Mann, der in diesem Moment zuschaut oder zuhört, fährt ein Applaus für dich.
00:51:55: Dieses Phänomen... dass unseren Spiegel neuronen geschuldet ist.
00:51:59: Das ist ja nicht unsere Schuld, dass das passiert, dass wir das internalisieren und dass wir das imitieren, sondern das ist ja unsere Biologie als Mensch.
00:52:08: Das heißt, wenn wir als Frau mit einem narzisstischen Vater aufwachsen und einer Mutter, die irgendwie auf irgendeine Art und Weise der perfekten Match ist auf der anderen Seite, internalisieren und kopieren und imitieren wir ja auch, wie unsere Mutter darauf reagiert.
00:52:24: Genau.
00:52:25: Das heißt, dieses, ich nenne es jetzt mal ganz salopp, Unterwürfige ist ja auch das, was wir dann später übernehmen und häufig unbewusst, ich setze das in Anführungsstriche, reinszenieren.
00:52:37: Sowohl
00:52:37: als Junge als auch als Mädchen, beide.
00:52:40: Ja,
00:52:40: und es ist wichtig, das zu kapieren.
00:52:42: Beide haben, also ja, beide haben dieses Vorbild als Eltern.
00:52:47: Und der Sohn, Denkt dann, okay, Männer, der Mann hat so zu sein, ja.
00:52:53: Und die Mutter ist so, also Frauen haben dann eben unterwürfig zu sein und Devot und immer die Scherben aufzukehren, die der Vater mit seinem Verhalten hinterlässt.
00:53:04: Und mit, also nur Söhne und Töchter internalisieren diese Bilder von, okay, gut, so funktioniert Paarbeziehung.
00:53:14: Und so hat man als Mann oder als Frau zu sein.
00:53:17: Und dann braucht es im Leben ja korrigierende Lebensereignisse, gegengläufige Erfahrungen, andere Erfahrungen, um das zu entkräften.
00:53:27: Aber wenn jetzt, du hast erzählt, deine Partner waren sehr oft nazistische Männer, nazistisch akzentuierte Männer.
00:53:36: Ja, wir hättest denn auch anders sein können bei der Prägung, die du.
00:53:40: erlebt hast.
00:53:43: Es geht ja gar nicht anders, als dass du das repetierst, reinszenierst und so weiter, weil wir haben das vorgelebt bekommen.
00:53:54: Wir kennen nichts anderes und das gilt sowohl für den grandiose narzistischen Vater, der uns ein bestimmtes Vater sein vorgelebt hat, als auch für den vulnerabel nazistischen Vater, der vielleicht der Partner einer grandiose nazistischen Frau ist oder war.
00:54:13: Und dann hast du als Sohn oder als Tochter dieses Bild von Mann mit der Muttermilch oder mit der Vatermilch in diesem Fall aufgesaugt und hast dieses Bild und denkst, so hat es zu sein.
00:54:25: So laufen wir erst mal los in die Welt, wenn wir in die Pubertät kommen und anfangen, zu vergleichen und zu gucken, wie läuft das bei den Freunden zu Hause?
00:54:37: Wie machen die Eltern das?
00:54:38: Erst da kriegst du überhaupt die Möglichkeit eines Korrektivs.
00:54:42: Du hast das als Kind nicht.
00:54:45: Und ich weiß, dass ich unheimlich gerne bei Freunden war.
00:54:49: Ich auch.
00:54:50: Ich war
00:54:52: sehr, sehr gerne nicht zu Hause.
00:54:54: Ich auch.
00:54:57: Ich hätte das damals jetzt nicht so bewusst differenziert.
00:55:00: Also ich glaube, dass ich da noch nicht wirklich Unterschied auf einer intellektuellen Ebene hätte benennen können.
00:55:06: Aber was ich auf jeden Fall gespürt habe, war, dass ich mich woanders sicherer gefühlt habe als zu Hause.
00:55:12: Und wohler.
00:55:13: Und wohler.
00:55:14: Also das auf jeden Fall.
00:55:16: Also irgendetwas in mir hat durchaus mitgeschnitten.
00:55:19: Also bei dir zu Hause ist irgendwie gar nichts normal.
00:55:22: Aber hier fühlt es sich ganz anders an.
00:55:25: Ich hab die gleiche Erfahrung gemacht.
00:55:26: Ich war immer zu Gast bei anderen Kindern und hab dort übernachtet und hab dort Zeit verbracht.
00:55:33: Und war froh, wenn ich nicht zu Hause war und nicht diese Energie gespürt habe, die eben bei meinen Eltern, zwei grandiosnazistische Eltern ... Ich glaube,
00:55:42: meine waren auch beide.
00:55:43: Ich hab überlegt schon die Ernstzeit.
00:55:45: Ich glaube, meine waren auch beide grandiosnazistisch.
00:55:48: Und dann weißt du, und das ist so das Wichtige, was ich jetzt ... Auch in den letzten Tagen immer wieder in Reels auch auf Instagram versucht habe, zu vermitteln ist, auch wenn Kinder in solch einem vergifteten Umfeld aufwachsen, haben die ein sehr gutes Gespür dafür, dass das irgendwie nicht gut und nicht richtig ist, tief innen drin.
00:56:16: Und deswegen suchen sich ja Kinder Umfelder, die gesünder sind, die besser sind, die wohltuner sind, wenn das sind die Großeltern oder Freunde oder was auch immer.
00:56:25: Was wichtig ist, ist, wenn ein Elternteil ausgeprägnatsistisch ist und sich auch mies verhält, ist es so wichtig, dass das andere Elternteil dem Kind gegenüber dieses Unbehagen und dieses Gefühl, dass das nicht richtig ist, validiert.
00:56:45: Weil dein Unbehagen wurde von keinem deiner Eltern validiert.
00:56:49: Du wusstest, das hat sich nicht gut angefühlt.
00:56:52: Beide Eltern waren aber so in ihrem Nazismus Kosmos verhaftet.
00:56:56: Wenn es jetzt aber anders ist, dass nur ein Elternteil sehr nazistisch ist und der andere eher darunter leidet und eher Opfer ist.
00:57:04: Du weißt, ich benutze es immer in Tüttelchen.
00:57:07: Dann ist es so wichtig, den Kindern gegenüber dieses Gefühl zu validieren, Das ist nicht in Ordnung, dass der Papa abends nach Hause kommt und schimpft und brüllt oder die Kinder ab.
00:57:21: abwertet oder sakastisch oder kalt oder abweisend ist.
00:57:27: Weil was tun Kinder?
00:57:29: Kinder beziehen dieses Verhalten automatisch auf sich und haben das Gefühl, falsch zu sein.
00:57:35: Und deswegen sage ich immer, ist die Aufgabe des anderen Elternteils, der das auch wahrnimmt und auch darunter leidet, das Gefühl des Kindes zu validieren und zu sagen, Nein, so wie sich Papa verhält, ist das nicht in Ordnung.
00:57:49: Deine
00:57:50: Wahrnehmung stimmt.
00:57:51: Und er tut es, weil er ein schwieriger Mensch
00:57:56: ist.
00:57:57: Ja, ich benutze gerne diesen Begriff ein schwieriger Mensch, weil das ist etwas, was ich bei Dr.
00:58:05: Romani aufgegriffen habe im Gespräch, glaube ich, mit Dr.
00:58:09: Patrick Teehan.
00:58:11: Das können wir später noch mal in die Show Notes tun.
00:58:12: Das ist ein sehr gutes Gespräch.
00:58:13: Ich such das noch mal raus.
00:58:15: in dem er erklärt nun, dieses Kindheitstrauma entsteht, wenn du als Kind, also dieses Bindungstrauma, wenn du alles tust, um es einem schwierigen Menschen recht zu machen.
00:58:27: Und mit schwieriger Mensch ist der nazistische Mensch gemeint.
00:58:32: Da es aber überhaupt keinen Sinn macht, einem Kind zu sagen, du, dein Vater ist ein totaler Nazist oder deine Mutter eine totale Nazistin, ist dieser Begriff des schwierigen Menschen eine gute Umschreibung dafür.
00:58:43: Weil damit wird das Kind validiert, Okay, ich habe gespürt, dass es so nicht in Ordnung ist, anstatt zu bagatellisieren.
00:58:51: Das ist interessant, weil ich glaube, ich nenne meinen Vater in meinem Buch auch, mein Vater war ein sehr schwieriger Mensch.
00:58:58: Und wenn jetzt Menschen heute mir immer noch ihr Beileid bekunden nach dem Tod meiner Mutter, der ja noch nicht so lange her ist, und ich sehe dann auch dieses Ich verstehe diese tiefe Betroffenheit, aber der Tod meiner Mutter ist für mich auch eine große, große Erleichterung gewesen, weil einfach ein langes Kapitel von Leid damit ein Ende genommen hat.
00:59:19: Und ich finde, wir müssen anfangen, darüber angstfrei zu
00:59:22: sprechen,
00:59:23: weil, ehrlich gesagt, mir ist danach so oft gespiegelt worden.
00:59:26: Ach Gott sei Dank sagst du das, ehrlich gesagt, bei mir war es genauso, aber das darf man ja nicht sagen.
00:59:30: Ich weiß nicht, ob ich das in der Mutterfolge schon mal erwähnt habe.
00:59:33: Und ich finde, wir müssen das unbedingt anfangen zu sagen, weil die Anteile in mir, die erleichtert sind über den Tod meiner Mutter, die haben da einen guten Grund für.
00:59:42: So, selbstverständlich.
00:59:44: Und das ist also grundsätzlich so, dass oft, wenn alte Eltern sterben, eine Erleichterung eintritt bei den Kindern.
00:59:51: Das ist so, das ist natürlich und okay.
00:59:55: Und umso mehr, wenn diese Eltern uns Leid zugefügt haben.
01:00:00: Und wir uns plötzlich ... frei fühlen, endlich so sein zu dürfen, wie wir sind, weil diese Eltern uns ja auch noch im Alter mit ihrem ausgeprägten Nazismus, der sich oft noch akzentuiert.
01:00:14: Wollt ich gerade sagen, es wird ja nicht besser.
01:00:15: Wenn es die Unzufriedenheit im Leben nur zunimmt, wenn der Radius, die Aktionsradius kleiner wird, wenn die Menschen, die dir zuvor liefern, immer weniger werden, dann akzentuiert sich das nazistische Verhalten oft noch mal um einiges.
01:00:32: Und dann kommst du nach Hause, ins Elternhaus und wirst noch mehr gediehmütigt und abgewertet als früher.
01:00:40: Und dann ist es absolut legitim, wenn der Tag kommt und du sagen kannst, endlich hört das auf.
01:00:48: Das ist eine Befreiung.
01:00:50: Idealerweise hast du dann vorher schon verstanden, was war, damit du auch diese Erleichterung wirklich als legitim begreifend darfst.
01:01:02: Weil vieles ist ja noch mit Schuldgefühlen verbunden und mit, ja, ich muss doch trotzdem hin zur alten Mutter, obwohl die oder Vater, obwohl der oder die mich so schlecht behandelt und so weiter.
01:01:12: Und da sage ich immer, lese das Buch von der Barbara Bleisch, der Schweizer Philosophin, warum wir unseren Eltern nichts schulden.
01:01:19: Auch nicht nur im Kontext von Narzissmus, sondern generell, aber auch gerade in Bezug auf die narzistischen Väter, ein ganz wichtiges Buch auch nochmal.
01:01:30: Wir dürfen uns selbst ermächtigen anzusprechen, was ist und das benennen.
01:01:39: Ich darf das.
01:01:40: Drei magische Worte.
01:01:42: Ja.
01:01:42: Ich darf das.
01:01:43: Das ist so krass.
01:01:44: Ich möchte es kurz teilen an dieser Stelle, weil Name It To Taymit ist eine der ersten Folgen, wo ich merke, dass ich die ganze Zeit dazu neige, zu dissoziere.
01:01:57: Ich muss mich sehr immer wieder einfangen, hier im Present Moment zu bleiben, weil mein Gehirn möchte immer wieder lülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülülül weg in irgendwas anderes.
01:02:12: Für mich ist das immer super aufschlussreich.
01:02:14: Wie tief das eben im Körper gespeichert ist.
01:02:17: Gerade auch diese, ich bin nochmal richtig auch in den letzten Monaten so in meine Schuld und Schamthemen gekommen.
01:02:24: Und das ist ja auch was, was sich bei nazistischen Väter oder Müttern Ja, auch an uns weiter gibt.
01:02:32: Also, wenn wir davon ausgehen, dass der Nährboden für Nazismus Scham und Schuld sind, wahrscheinlich Scham noch mehr als Schuld, auch das gibt sich ja transgenerational
01:02:43: weiter.
01:02:43: Ja, ja.
01:02:45: Eine wichtige Sache, finde ich, ist auch noch, dass ganz häufig Frauen, die in sehr schwierigen, ungesunden, toxischen, missbräuchlichen Beziehungen mit narizistischen Männern, die ja Väter sind in diesem Fall, über die sprechen wir heute, sagen, ja, aber ich kann doch jetzt nicht gehen und mich trennen oder ich kann doch jetzt nicht in das Sorgerecht der Kinder wegnehmen oder eben die Kinder wegnehmen.
01:03:20: Er liebt sie doch so.
01:03:22: Einmal bitte ein ganz klares Statement von mir.
01:03:24: Narzissische Väter lieben nicht ihre Kinder.
01:03:29: Das muss ich leider unterschreiben.
01:03:31: Die benutzen ihre Kinder als Statussymbole zuvor alles Mögliche und sie tun oftmals Dinge, die aussehen wie Liebe, aber mit Liebe nichts zu tun haben, sondern mit dem Bedürfnis nach Zufuhr, nach Anerkennung, nach Macht, nach Kontrolle, nach Kleinhalten, Kleinmachen, Beschämen, aber die haben nichts mit Liebe zu tun.
01:03:59: Und das sind dann diese Väter, die vor Gericht gewinnen und die das Fünfzig-Fünfzig-Modell zugesprochen bekommen und die es auch schaffen, dass der Mutter das Sorgerecht entzogen werden, weil sie sich als Liebende sich kümmernde, aufopferungsvolle Daddies präsentieren.
01:04:16: und Richter und Verfahrenspfleger und Jugendamtmitarbeiter beeindrucken.
01:04:22: Er ist sogar bereit, fünfzig, fünfzig zu machen, obwohl er doch so viel zu tun hat, als erfolgreicher irgendwas.
01:04:30: Lasst euch davon nicht in die Irre führen.
01:04:33: Das ist alles nur Show.
01:04:35: Und an all die, die zuhören, die vielleicht in diesen Berufen sind, nämlich Richter, Jugendamtmitarbeiterinnen, was auch immer.
01:04:44: Lasst euch nicht von Vätern blenden, die mit einem tollen Auftreten daherkommen und euch erzählen, wie abgöttisch sie ihre Kinder lieben.
01:04:53: Es ist meistens nicht wahr.
01:04:57: Das ist mir ganz wichtig zusammen, das ist mein täglich Brot.
01:05:02: Das wäre ja nochmal eine eigene Podcastfolge, die natürlich richtig deep geht.
01:05:06: Ich glaube, da hatte die Verena König neulich einen schönen Post auf Instagram zu.
01:05:11: dass dieses gesellschaftliche, dieser Irreglaube, jede Mutter und jeder Vater, alle Eltern lieben ihre Kinder.
01:05:19: Nein.
01:05:19: Das stimmt einfach.
01:05:21: Nein.
01:05:22: Das stimmt einfach.
01:05:23: so traurig, das ist.
01:05:25: Und vielleicht ist es ein ganz guter Zeitpunkt, das hier zu erzählen, weil ich habe das mal erwähnt in diesem Jahr in irgendeiner Podcastfolge.
01:05:30: Ich habe eine Familienaufstellung gemacht vor ein paar Wochen.
01:05:33: Und in dieser Aufstellungsarbeit und wir ... Betreten daher Ebenen, die wir nicht erklären können.
01:05:39: Also was auch immer da in diesem morphogenetischen Feld geschieht.
01:05:41: Wir wissen es nicht und wahrscheinlich, bis wir diesen Planeten verlassen, werden wir das große Geheimnis auch nicht entlüpfen.
01:05:48: Und
01:05:48: vielleicht ist es auch gut
01:05:49: so.
01:05:49: Und vielleicht ist es auch ganz gut so.
01:05:50: Es braucht auf jeden Fall eine Menge Demut und eine Menge Respekt, wenn man sich dem nähert.
01:05:54: Bei dieser Familienaufstellung ist noch mal ganz klar herausgekommen, dass meine Mutter mit mir zu Lebzeiten Überhaupt nichts anfangen konnte.
01:06:04: Sie war einfach völlig ratlos und hatte keine emotionale Beziehung zu mir.
01:06:09: Ich bin ziemlich sicher, dass ich nicht das Kind war, das sie wollte.
01:06:13: Ich bin sicher, dass sie einen Jungen wollte.
01:06:15: Sie hat auch auf einen Jungen gewartet, das hat sie mir mal erzählt.
01:06:19: Und mein Vater hatte zu mir auch überhaupt keine emotionale Verbindung.
01:06:23: Da war einfach nichts.
01:06:25: Also der Stellvertreter, der mein Vater repräsentiert hat, hat gesagt, ich fühle dich gar nichts.
01:06:31: Und das war für mich einfach noch mal so schmerzvoll, das auch zu sehen.
01:06:36: Natürlich, man sitzt ja dann, je nachdem, was es für eine Art ist, aber es war tatsächlich relativ klassisch nach Hellinger.
01:06:42: Und ich habe diese Szene beobachtet, du mir liefen die Tränen und ich habe es noch mal betraut, weil das bleibt für immer traurig.
01:06:49: Die fühlen sich selbst, also die fühlen sehr stark die nazistischen Väter ihre eigenen Emotionen und Bedürfnisse, nämlich wie ein dreijähriges Kind.
01:06:58: Ich will das jetzt aber sofort.
01:07:01: Und so hat er auch gelebt.
01:07:03: Und wenn ich das nicht kriege, dann gibt es Zorn und Wut und Strafe und Füße Stampfen oder eben Abwertung, Beschämung und so weiter.
01:07:12: Aber das, was die fühlen und was die auch wollen, auch wenn sie so um ihre Kinder kämpfen vor Gericht, das ist nur sie wollen gewinnen.
01:07:21: Und sie wollen nach außen dieses Bild aufrechterhalten, das sich kümmern, liebenden, liebevollen Vater.
01:07:28: und dann hinter verschlossener Tür gibt es noch nicht mal ein Frühstücksbrot, weil dazu haben sie ja gar keinen Bock.
01:07:34: Und das ist wirklich dieses, sie fühlen sehr viel, aber bei sich selbst.
01:07:39: Also es ist nicht, dass sie gefühlos sind, aber sie fühlen eben sich.
01:07:44: Und das, was sie jetzt wollen und brauchen und das, was die anderen, also jetzt speziell auch die Kinder wollen und brauchen, interessiert sie überhaupt nicht.
01:07:55: Und das zieht sich bei nazistischen Eltern wie ein roter Faden durchs Leben der Kinder, dass es eigentlich nie um das geht, was die Kinder selbst wirklich wollen, sich wünschen und brauchen.
01:08:11: Ich wünschte mir manchmal, ich hätte so ein Podcast, wo ich dann am Schluss so drei oder fünf fluffige Tipps geben kann.
01:08:16: Hey, so befreist du dich von allen Wunden, die dein nazistischer Vater in dir hinterlassen hat.
01:08:22: Aber
01:08:23: ich glaube manchmal
01:08:24: ...
01:08:25: oder ich bin für mich, ehrlich gesagt, zu dem Schuss gekommen, dass das ein lebenslanger Heilungsprozess ist.
01:08:29: Das ist es auch.
01:08:30: Also was, ich finde, es gibt ein paar wichtige Schritte, die man so als Tipps vielleicht verwenden kann.
01:08:38: Und das eine ist, beschäftige mich nicht mit dem Thema.
01:08:44: Ja, so Educators auf als erstes.
01:08:47: Sammle Wissen darüber.
01:08:48: Das Zweite ist dann, erkenne dich selbst.
01:08:52: Versuche zu verstehen, Weshalb du so bist, wie du bist, so geworden bist, so gemacht wurdest, was wär und was bist du, was brauchst du, wo sind deine Wundenpunkten, deine Verletzung, dein Schmerz, deine eigenen nazistischen Anteil.
01:09:11: Denn dann kannst du den anderen, die dir gegenüber ist, erkennen, ob das jetzt dein Vater, deine Mutter oder Partner, Partnerin, Geschäftspartner, Freund, Freundin ist und sagen, ah.
01:09:24: Okay, der hat ja auch ordentlich nazistische Anteile und spielt mit mir das und das Spiel.
01:09:33: Und dann ist es natürlich ein lebenslanger Prozess, weil das sind nun mal unsere Eltern.
01:09:39: Das sind die wichtigsten Bindungs- und Bezugspersonen, die wir hatten, die aber heute, wenn wir erwachsen sind, vom Thron runtergeholt werden.
01:09:52: können, die müssen auch nicht gleich in die Teufelshölle geschickt werden, sondern die können da einfach ganz normal irgendwo stehen auf Augenhöhe.
01:10:01: Und ich habe heute als Erwachsener die Möglichkeit, das, was ich heute empfinde und fühle, anders zu bewerten und in einen anderen Kontext zu tun.
01:10:16: Und ich kann vor allen Dingen anders handeln.
01:10:21: Und das ist ein Weg.
01:10:23: Das ist nichts, was du mal eben so in drei Sitzungen, fünf Sitzungen, zehn Sitzungen mit einem Coach oder einem Therapeuten erreichst.
01:10:31: Aber das ist ein Prozess, zu dem du selbst sehr viel beitragen kannst.
01:10:38: noch die entsprechende Hilfe dazu holen kannst.
01:10:41: Nur du selbst kannst da was zu beitragen.
01:10:42: Nur du selbst.
01:10:44: Und Britta und ich, und ich glaube deswegen sind wir uns auch sehr sympathisch und lernen uns gerade kennen und tauschen uns gerne aus zu diesem Thema, sind keine Fans von Nazisten bashing.
01:10:56: Das war ja der Grund, warum ich auch diese Reihenfolge, diese Reihe gemacht habe im Frühjahr, zwei tausendfünfundzwanzig, weil ich glaube, dass auch der Schatten von dem Karl-Gustav Jung sprach noch zu Lebzeiten.
01:11:12: Ich weiß gar nicht, wie lang gibt's den Begriff des Narzissmus?
01:11:16: Ist es Freutgeschuld?
01:11:17: Seit Ovid, also ich meine, die Sage von Ovid ist ja schon ein paar Tausend Jahre alt.
01:11:25: Aber erst später noch ein bisschen vor Freut haben sich angefangen, diverse Psychoanalytiker schon mit dem Thema zu beschäftigen.
01:11:33: Haben es damals noch nicht so benannt, aber das kam dann also ungefähr rund um Freut.
01:11:37: Also wir reden jetzt von ... etwas über zweihundert Jahre, in denen wir über Nazismus sprechen.
01:11:45: Es ist noch nicht lange.
01:11:46: Ja,
01:11:46: es ist noch nicht lange.
01:11:47: Aber es gibt ihn schon immer und es wird ihn auch immer geben.
01:11:50: Absolut.
01:11:50: Was fragt Aristoteles, fragt wer darf, der mit dem Wind darf, der im Eingangssatz meines Buches Wind darf, der Mensch mehr lieben, sich selbst oder andere, der gute Mensch darf sich selbst lieben, der schlechte Mensch nicht.
01:12:06: Und deswegen, wir dürfen Nazismus als etwas zu uns, als Menschen dazugehörendes begreifen.
01:12:14: Und einfach nur verstehen, dass es ein Phänomen ist mit ganz vielen Schattierungen, mit ganz vielen Ausprägungen von Biss, von diesem Echoismus.
01:12:24: Also ich löse mich auf in der Liebe für die andere bis hin zu diesem extremen, schädlichen, bösem Nazismus.
01:12:33: Und dazwischen irgendwo verortet sich jeder, aber auch jeder von uns.
01:12:39: Idealerweise irgendwo in der Mitte.
01:12:40: Ja, und ich glaube auch, da bin ich auch bei C.G.
01:12:42: Jung, dass dieser, nennen wir ihn mal, Schatten in seinen Worten.
01:12:46: Ich glaube, er hat Nazismus nicht benutzt als Begriff.
01:12:49: Aber je mehr wir diesen Schatten verdrängen, je mehr wir versuchen, vor ihm zu flüchten, ihn abzuschneiden, um so ... Omnipräsenter wird er und umso mehr holt er uns ein und eines Tages fliegt er uns um die
01:13:04: Ohren.
01:13:05: Und er
01:13:06: schadet uns unter anderem.
01:13:07: Es ist
01:13:07: in Ordnung einen Schatten zu haben.
01:13:09: Genau.
01:13:10: Die Frage ist immer nur, wie groß ist da, wie viel Raum nimmt der ein?
01:13:14: Und wie viel Angst macht er uns?
01:13:16: Weil wenn wir ihn ansehen, wenn wir ihn benennen, wenn wir ihn ins Licht holen, verliert auch der Schattenseinschreck.
01:13:24: Das ist das, was wir in der Ego-States-Arbeit, diese emotionalen Parts nennen, diese Kellerkinder, die ungewollten Anteile in uns.
01:13:31: Da sind zum Beispiel die ganzen Schamanteile des Nazistischen verborgen und verortet.
01:13:40: Liebe Britta, ach, es war mir wieder ein Fest.
01:13:43: Wir haben das letzte Mal, als wir über nazistische Mütter gesprochen haben, danach so gedacht, war das jetzt vollständig und hätte man nicht noch dies sagen müssen?
01:13:50: und das gestimmt.
01:13:51: Ja, natürlich.
01:13:52: Wir
01:13:53: hätten allein jetzt über nazistische Felder wahrscheinlich noch zehn Stunden weitersprechen können.
01:13:57: Das Schöne ist, wir beide wissen, das war auch heute nicht unser letztes Gespräch.
01:14:02: Keine Folge erhebt den Anspruch auf Vollständigkeit.
01:14:05: Sie soll euch im besten Fall inspirieren und euch Mut machen, sich diesen Schattenanteilen zuzuwenden.
01:14:12: Weil, wenn wir sie ins Licht holen, dann verlieren sie ihre Macht.
01:14:18: Keine Angst vor Nazismus, sage ich immer.
01:14:21: Ja,
01:14:21: genau.
01:14:22: Und trotzdem darf man von Nazisten, um die darf man auch im Bogen machen, wenn sie weit oben auf dem Schiff
01:14:28: sind.
01:14:28: Um die schlechten bösen Nazisten, nicht um die guten.
01:14:32: Genau, mit uns dürft ihr euch weiter beschäftigen.
01:14:34: Ich danke dir, liebe Kathi, dass ich wieder dein Gast sein durfte und ich freue mich auf weiteres zu dem Thema.
01:14:42: Ich freue mich auch.
01:14:43: Ich
01:14:43: danke dir.
01:14:43: Ihr
01:14:43: Lieben, ich danke euch fürs Zuschauen, ich danke euch fürs zuhören.
01:14:47: Das war die erste Folge Get Happy aus einem wunderbaren Studio hier in Hamburg.
01:14:51: Es wird nicht die letzte gewesen sein.
01:14:54: Und ich habe mir selber das Versprechen gegeben, dass ich in Zukunft mehr Energie in das Fließen lassen möchte, was mir am allermeisten bedeutet.
01:15:02: Und das
01:15:02: ist dieser Podcast.
01:15:04: Also freue ich mich, wenn ihr ihn teilt, wenn ihr ihn in die Welt schickt und mich weiterhin unterstützt und dran bleibt und lasst mir auch gerne ein Abo da, weil dann helft ihr mir, in Sachen Algorithmus ein bisschen mehr in die Sichtbarkeit zu kommen.
01:15:17: Ich weiß nicht, wie es nächste Woche weitergeht, aber es wird sicher gut.
01:15:20: Also bleibt es da ein wenig mal zuversichtlich.
01:15:22: Ich hab gesund und stets neugierig.
01:15:25: Tschüss.
01:15:25: Schön, dass ihr dabei
01:15:36: wart.