Bewusster leben. Zufriedener sein.
00:00:00: Aus dem Inneren heraus finde ich, wenn wir uns diesen Raum zugestehen, also in dieser Verbindung zum Inneren-Management zu sein, dann fühlt sich das ganz richtig an.
00:00:17: Get happy.
00:00:20: Bewusster leben, zufriedener sein.
00:00:24: Von und mit Kathi Kleff.
00:00:40: Ich sage Hallo ihr Lieben, schön, dass ihr auch an diesem Freitag wieder mit dabei seid.
00:00:45: Wie immer hoffe ich, dass es euch gut geht, dass ihr in diesem Moment an einem schönen und sicheren oder auch muckeligen Ort seid und dass ihr gesund seid.
00:00:54: Ich merke, bei mir klopft ein kleiner Schnupfen an, aber ich habe mich entschieden, den Körper in seiner Selbsteilung zu unterstützen und lieber zu denken, ich bin gesund anstatt zu denken, ich werde krank.
00:01:06: Diese Folge soll wieder einmal sehr ressourcig für euch werden.
00:01:10: Diese Folge soll Zuversicht machen, diese Folge soll Mut verbreiten und vor allem ganz, ganz, ganz viel Freude machen.
00:01:18: Und es ist so interessant, denn eigentlich sollte dieses Gespräch bereits im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Februar, im Keine Coinsidenz, weil ich weiß von ihr, dass sowohl sie in ihrer Entwicklung jetzt ganz woanders steht und dass ich durch den ordentlichen Prozess gegangen bin.
00:01:43: Das wisst ihr als meine Community natürlich und deswegen freue ich mich so sehr.
00:01:48: über den Austausch mit ihr.
00:01:50: Ihre Biografie ist maximal beeindruckend.
00:01:54: Und warum das so ist und was sie alles aktuell in die Welt trägt, was Inner Education damit zu tun hat, was Freude stärken und Trainieren damit zu tun hat und auch was Trauma damit zu tun hat.
00:02:08: Darüber spreche ich in der nächsten Stunde mit Eva Scheller.
00:02:11: Liebe Eva, so schön, dass du da
00:02:13: bist.
00:02:14: Vielen Dank für die Einladung.
00:02:15: Ich freue mich sehr, hier zu sein.
00:02:17: Ich hab dich im Herbst als Speakerin auf der Bühne kennengelernt.
00:02:23: Und da hast du mich schon auf einer sehr tiefen Ebene berührt.
00:02:27: Und ich bin danach zu dir gekommen, weil ich möchte gerne, dass du in meinen Podcast kommst.
00:02:31: Und was du aber in deinem Leben alles schon auf die Beine gestellt hast und was du für eine Biografie hast, das hab ich erst realisiert, als ich mich auf unser Gespräch vorbereitet habe.
00:02:42: Und da hab ich doch ganz schön mit den Ohren geschlackert, muss ich sagen.
00:02:46: Du warst lange Zeit Juristin, hast gearbeitet in einer sehr angesehenen, sehr renommierten, sehr bekannten Rechtsanwaltskanzlei.
00:02:53: Was war da dein Fachgebiet?
00:02:55: Ich habe gewerblichen Rechtsschutz gemacht.
00:02:58: Also Ueberrecht, Wettbewerbsrecht, Werberecht.
00:03:03: Also hat es viel zu tun mit der Medienlandschaft und der Deutschen.
00:03:05: Ja, ja.
00:03:07: Okay.
00:03:07: Und hast aber dann irgendwann gesagt, nee, Anwältin war jetzt lange genug.
00:03:11: Ich gebe mein Mandat ab, habe ich gerade von dir gelernt.
00:03:13: Das macht man
00:03:14: dann.
00:03:15: Die Anwaltszulassung.
00:03:16: Die
00:03:16: Anwaltszulassung, nicht das Mandat.
00:03:19: Ja, tatsächlich war ich Partnerin in dieser Kanzlei und hab mich schon schwer getan zu diesem Schritt, also zu dieser Verpflichtung.
00:03:30: Und hab aber dann die Hürde genommen und an einem bestimmten Zeitpunkt, wo ich dachte, jetzt mach ich das die nächsten dreißig Jahre meines Lebens, hatte ich plötzlich die innere Eingebung, ich muss aufhören.
00:03:43: weil ich sonst sehr krank werde.
00:03:47: Und dann habe ich aufgehört.
00:03:50: Einfach so?
00:03:53: Ja, relativ einfach so.
00:03:55: Also ich hatte natürlich einen Exitplan.
00:03:58: Ich hatte einen Plan, der sich dann so nicht verwirklicht hat.
00:04:01: Nur den brauchte ich als Juristin.
00:04:03: Natürlich brauchte irgendwie eine Strategie.
00:04:09: Aber dass diese Warnung, die war so deutlich,
00:04:14: Die körperliche?
00:04:16: Ja, ich war nicht krank.
00:04:17: Aber ich sage mittlerweile dazu, das ist mein inneres Management.
00:04:23: Und mein inneres Management hat ganz deutlich mir dieses Signal gegeben, wenn du jetzt nicht aufhörst, dann wirst du sehr krank.
00:04:33: Das hat mich erstaunt, weil ich mich nicht krank fühlte, obwohl ich sehr belastet war.
00:04:42: Und ich habe aber trotzdem das ernst genommen.
00:04:45: Das war nicht der einzige Punkt in deinem Leben, mit dem du in einem Dialog mit deinem inneren Management Entscheidungen getroffen hast.
00:04:52: Darüber werden wir auch sprechen in dieser Stunde.
00:04:55: Was passierte dann?
00:04:57: Nachdem du gesagt hast, Anwältin will ich nicht mehr sein.
00:05:00: Dann hatte ich den Plan, Heilpraktikerin zu werden.
00:05:04: Und ich habe weiter als Anwältin gearbeitet, aber als freie Mitarbeiterin bin aus der Partnerschaft ausgeschieden.
00:05:12: Hatte mich schon angemeldet auf einer Heilpraktiker-Innen-Schule.
00:05:16: Und dann kam plötzlich das Schreiben in mein Leben.
00:05:20: Und ich habe mich erinnert, dass ich als Kind Schriftstellerin werden wollte.
00:05:23: Das hatte ich völlig vergessen.
00:05:25: Und dann habe ich gedacht,
00:05:27: naja,
00:05:28: also... Jetzt oder nie, jetzt hast du dir diesen Freiraum geschaffen und dann habe ich mich sehr intensiv einige Jahre lang mit dem Schreiben befasst und immer noch mehr oder weniger halbtags als Anwältin gearbeitet.
00:05:43: Und hast dann zwei Bücher geschrieben, glaube ich, ne?
00:05:46: Ich habe damals ein Buch veröffentlicht, so ein Kurzgeschichtenband, genau.
00:05:54: Wie alt warst du?
00:05:55: als dieser erste große Schiff kam in deinem Leben.
00:06:01: Das ist schon ziemlich lange her.
00:06:04: Das war Ende der neunziger Jahre.
00:06:08: Okay.
00:06:09: Und wenn du sagst, die Botschaft kam von deinem, wie du es liebevoll nennst, inneren Management-Team, hast du Bewusst irgendetwas wahrgenommen, das kann so nicht weitergehen.
00:06:20: Also du sagst, du warst nicht krank, aber warst du seelisch belastet?
00:06:24: Warst du, dass du Schlafstörungen?
00:06:26: Hat sich irgendeine Symptome gezeigt?
00:06:27: Also ich war sehr belastet, aber das war meine Normalität.
00:06:32: Also das habe ich gar nicht hinterfragt.
00:06:34: Ich wusste, dass ich belastet bin, dass ich nicht gut schlafen kann.
00:06:44: Das ist ... Halt der Anwaltsshop war meine Erklärung mit diesen unglaublich vielen Arbeitsstunden in der Woche mit dieser großen Verantwortung.
00:06:56: Ja.
00:06:56: Hast nicht infrage gestellt.
00:06:57: Aber
00:06:57: das habe ich nicht infrage gestellt.
00:06:59: Also ich hätte mir vorstellen können, einfach so weiter zu leben.
00:07:02: Ich fand schon, dass ich mir viel Freiräume genommen habe.
00:07:07: Nur hat das an der Belastung eigentlich nicht wirklich was geändert, hat es ein bisschen gelockert.
00:07:16: Was würdest du sagen, welche Rolle hat die, gerade wenn man so sehr, obwohl ich weiß gar nicht, ob das mit der Art des Berufes zu tun hat, das ist jetzt nur eine Behauptung von mir, aber häufig ist ja der Beruf im Allgemeinen etwas auch sehr identitätsstiftendes für Menschen.
00:07:32: Und häufig ist es ja viel schwieriger, die Identität aufzugeben.
00:07:37: Also wer bin ich denn, wenn ich nicht anwältin bin?
00:07:40: War das bei dir auch ein Thema?
00:07:43: Eigentlich nicht, weil ich hatte, als ich anwältend wurde, hatte ich drei Punkte, die ich erreichen wollte.
00:07:49: Und die hatte ich alle nach fünf Jahren erreicht.
00:07:52: Und dann war also dieser Zyklus für mich praktisch eh abgeschlossen.
00:07:58: Ich stellte mir vor, dass es weitergeht.
00:08:01: Nur das, was ich wollte, das war abgehakt.
00:08:05: Und was ich auch wollte, ganz bewusst, ich bin ja ins Wirtschaftsrecht gegangen.
00:08:11: Das war damals noch sehr Männerdominiert, also wirklich geringe Prozent zahlen.
00:08:20: Frauen waren da unterwegs und ich wollte genau da hin.
00:08:24: Ich wollte ein bisschen aufbemischen die Bande.
00:08:26: Ja, also ich wollte mit den Jungs spielen, das habe ich damals auch so gesagt, weil ich wollte nicht in diese frauenspezifischen Arbeitsrecht, Sozialrecht, Familienrecht zwei gehen.
00:08:38: Davon hatte ich wahrscheinlich auch genug, weil es anstrengend war, in diesen männlich dominierten Strukturen zu sein als Frau.
00:08:47: Also, wir machen nochmal einen kleinen Zeitspunkt.
00:08:49: Dann wurdest
00:08:50: du Autorin
00:08:51: und dann habe ich über dich erfahren, ehrlich gesagt, wie jetzt erst in der Vorbereitung unserer Gespräche, dann wurdest du Traumotherapeutin.
00:08:59: Wie geht denn das?
00:09:01: Ja, also in der Rückschau.
00:09:04: macht das ja alles immer sehr viel Sinn.
00:09:08: Nur während des Wildenritts sozusagen ist es immer wieder eine große Frage.
00:09:14: Wie ist das mit Veränderungen?
00:09:16: Und vor allem ist das für die Außenwelt die große Frage.
00:09:20: Weil aus dem Inneren heraus finde ich, wenn wir uns diesen Raum zugestehen, also in dieser Verbindung zum Inneren Management zu sein.
00:09:32: dann fühlt sich das ganz richtig an.
00:09:36: Und tatsächlich hatte ich mir vorgestellt, irgendwann schreibe ich mal so ein Buch, das viele Menschen ließen und dann verdiene ich da auch ein bisschen Geld und kann aufhören Anwältin zu sein.
00:09:49: und dann habe ich irgendwann gemerkt, das geht nicht.
00:09:52: Also das wird nichts.
00:09:54: und dann habe ich gedacht, was ist jetzt der nächste Schritt, damit ich aufhören kann, Anwältin zu sein.
00:10:01: weil ich wusste, dass ich das eben aufhören möchte irgendwann.
00:10:06: Und dann fiel mir wieder mein Exitplan aus der Anwaltskanzlei auf, auch ein, in die als Heilpraktikerin mich auszubilden.
00:10:18: Und ich habe dann nicht die große Heilpraktikerin gemacht, sondern Heilpraktikerin für Psychotherapie.
00:10:28: Und in diesem Rahmen habe ich mich intensiv mit Achtsamkeit als praktisch therapeutisches Instrumentarium befasst.
00:10:38: und in diesem Rahmen wiederum habe ich dann Professor Dr.
00:10:42: Luise Redemann gelernt und habe bei ihr dann die Pitt-Ausbildung gemacht.
00:10:48: und das war für mich natürlich auch so eine ganz logische Entwicklung auf einem eigenen Heilungsweg, weil ich war schon auch immer auf der Suche.
00:11:00: Nach mehr Ruhe im Kopf, mehr Wohlbefinden im Geist und Körper.
00:11:07: Wie
00:11:07: hat dir die Beschäftigung mit dem Thema Trauma?
00:11:09: Luise Redemann ist ja eine der Kurifen bis heute, was das Thema angeht.
00:11:14: Wie hat dir die Beschäftigung das Wissen über Trauma Antworten geliefert auf Fragen, die du bislang nicht beantworten konntest?
00:11:25: Auch was deine persönliche Geschichte angeht.
00:11:28: Ich habe vielleicht gar nicht so sehr Fragen gehabt.
00:11:31: aber ich habe dann Mittel und Wege gefunden, meine eigene Belastung, also mein eigenes autonomes Nervensystem, das immer sehr nahe am Rand des Durchdrehens war, wirklich zu verändern, also damit zu arbeiten auf einer sehr tiefen Ebene.
00:11:51: Ich habe dann noch weitere traumat therapeutische Module gelernt und das war für mich dann tatsächlich Der Game Changer.
00:12:03: Kann ich zu hundert Prozent unterschreiben, bei meinem Fall ganz genau so.
00:12:08: Bevor wir auf deine nächste Lebensetappe zu sprechen kommen, würde ich gerne mit dir noch einmal kurz bei diesem Thema Trauma bleiben und die Brücke schlagen zur Inner Education.
00:12:17: Das war nämlich der Titel des Vortrags, den ich vor einem Jahr von dir gesehen habe.
00:12:23: Also inner Education, also innere Erziehung oder innere Bildung eigentlich wäre vielleicht das schönere Wort als Erziehung.
00:12:31: Die innere Bildung gehört für dich die Auseinandersetzung mit dem Körperwesen, mit dem autonomen Nervensystem?
00:12:38: gehört die für dich dazu zur inneren Bildung?
00:12:41: Ja, die gehört für mich dazu.
00:12:43: Also da sind verschiedene Felder, die ganz wichtig sind und eines dieser Felder ist eben die Selbstbeziehung.
00:12:54: und welche Möglichkeiten habe ich, in gute Selbstbeziehung zu gehen, um mich selber zu unterstützen?
00:13:02: und wie sorge ich für mein autonomes Nervensystem?
00:13:07: Und wenn einem das nicht bewusst ist, finde ich, dann trampelt man ja viele, viele Jahre durch so ein Sumpfgebiet und versteht nicht, warum man so viel macht und so viel macht und es wird nicht besser und ich mache doch schon so viel.
00:13:19: Und ich habe auch erst über die Strecke verstanden, dass ich vielleicht mal weniger machen sollte und vielleicht mehr von dem, was mir wirklich Freude macht und nicht so viel von dem, also nicht noch mehr auf diesen Selbstoptimierungswahnsinn aufspringen.
00:13:35: Und das ist tatsächlich auch nochmal ein Thema, was mich aktuell ein bisschen beschäftigt hat, dass ich mich da wieder natürlich auch immer mal wieder ertappe.
00:13:41: Wie kann ich mich noch selber optimieren?
00:13:42: Was sind deine Gedanken dazu?
00:13:44: Ja, also auch das ist ein Teil der Inner Education, weil unser Das, was unsere Gesellschaft an uns heranträgt, das ist ja immer eine Optimierungsgeschichte.
00:13:55: Das ist immer linear, patriarchal, kapitalistisch unterfüttert.
00:13:59: Da gibt es ein Ziel, nämlich das bessere ich, das bessere selbst.
00:14:05: Und wenn ich da bin, ist alles gut.
00:14:07: Das wird uns ja auch durch die Werbung vermittelt.
00:14:10: Also die ganze Welt um uns herum ist darauf aufgebaut, unsere autonomen Nervensysteme durchzuschütteln.
00:14:19: und dann Lösungen anzubieten, die wir vermeintlich brauchen und die wir dann kaufen.
00:14:29: Und deshalb ist es eben ganz wichtig, auch sich andere Rahmenbedingungen mal anzuschauen und erlauben, die zu denken.
00:14:42: Sich erlauben zu denken, was wäre, wenn es gar nicht darauf ankommt?
00:14:49: dass ich mich selbst optimiere.
00:14:50: Was wäre, wenn es gar nicht darauf ankommt, dass ich mich immer bemühe, besser zu werden und zu reformieren und anzupassen?
00:15:04: Die Rahmenbedingungen, das ist ein so schönes Wort, weil ich glaube, ich höre keinen Satz von Klienten so oft wie Geduld ist nicht meine Stärke.
00:15:16: Und dann sage ich, zieh eine Nummer, hier sitzt keiner.
00:15:20: Der sagt, Geduld ist nicht meine Stärke, sondern diesen inneren Antreiber, den wir haben oder dieser Leistungsgedanke, der versteckt sich auch auf Heilungswegen, ist zumindest meine Erfahrung.
00:15:33: Ja,
00:15:34: ja.
00:15:35: Und das will es einem aber gar nicht so bewusst und ich bin da selber reingetappt viele Jahre lang.
00:15:40: Aber Heilung ist natürlich kein Wettbewerb und kein Leistungssport,
00:15:46: oder?
00:15:46: Stimmt, ja.
00:15:49: Ich weiß nicht, ob ich es gerne gehört hätte, aber in der Rückschau wünsche ich mir, hätte das irgendjemand mal gesagt.
00:15:58: Ich habe es nicht gehört, weil da hat es mich jemand gesagt und ich habe es überhört, dass die Idee irgendwann mal anzukommen und dann ist alles gut, wenn ich das noch gemacht habe, wenn ich das noch gemacht habe, wenn ich das noch gemacht habe.
00:16:13: Das ist Unsinn.
00:16:15: Halleluja.
00:16:16: Ja.
00:16:18: Halleluja, ist ja auch eigentlich meiner absoluten Hauptbotschaft.
00:16:20: Aber ich hab's auch lange geregelt.
00:16:22: Ich hab gedacht, ich erarbeite mir etwas mit all meinen Trauma-Folge-Erscheinungen.
00:16:28: Ich erarbeite mir etwas.
00:16:30: Und dann hab ich so ein Status quo erreicht von Kriegs- und Zertifikat, offiziell geheilt, nicht mehr diagnostiziert.
00:16:37: Jetzt ist alles fluffig.
00:16:39: Und ich hatte das große Glück, dass meine Traumotherapeutin mich damals angeschaut hat, wie ein Auto, und gesagt hat, du wirst es nicht los, du lernst damit zu leben.
00:16:47: Und du lernst, die Rahmenbedingungen zu verändern, sodass du mit diesen veränderten Rahmenbedingungen dich entfalten kannst und wachsen kannst.
00:16:56: Und
00:16:57: mir fällt gerade ein Zitat ein, ich weiß nicht, ob du Neil Donald Walshs Gespräche mit Gott gelesen hast.
00:17:03: Da gibt es ja diesen wunderbaren Satz, der auch immer wiederholt wird.
00:17:08: Du musst dich daran erinnern, wer du bist.
00:17:11: Glaubst du, dass wir uns eigentlich daran erinnern müssen, wer wir sind, anstatt darauf zu schauen, wer wir werden müssen?
00:17:19: Vielleicht würde ich es ein bisschen anders formulieren, weil du musst dich erinnern, wer du bist oder werde, wer du bist.
00:17:31: Das ist ja auch in diesem Kontext.
00:17:33: Das ist auch Druck.
00:17:36: Und dann bin ich immer auf dieser Spur.
00:17:40: Oh, wer bin ich denn?
00:17:41: Wer bin ich denn?
00:17:42: Wer bin ich denn?
00:17:43: Wie kriege ich mich zu fassen?
00:17:46: Und habe ich jetzt das Richtige, ich zu fassen bekommen?
00:17:52: Meine Idee ist eher die Einladung in einen freundlich neugierigen Dialog mit sich selber zu gehen und zu schauen, okay, was sind denn die Dinge, die mich freuen, zum Beispiel?
00:18:10: Was finde ich denn, wenn ich mal still sitze?
00:18:15: Und was bringt mich zum Lachen?
00:18:18: Diese Kleinigkeiten.
00:18:19: und ich glaube, Wenn wir mit diesen Kleinigkeiten anfangen, dann hat dieses innere Wesen auch mehr und mehr Möglichkeiten in Erscheinung zu treten.
00:18:33: Ja, das ist ein schönes Bild.
00:18:35: Das innere Wesen hat mehr Möglichkeiten in Erscheinung.
00:18:40: Das berührt mich sehr.
00:18:42: Das ist eine ganz schöne Brücke
00:18:44: zu
00:18:45: dem Zeitpunkt in deinem Leben, wo du entschieden hast, wie viele Jahre hast du gearbeitet als Traumotherapeutin?
00:18:51: Ja, das ist eine gute Frage, weil da bin ich nämlich auch schon jetzt wieder in der Umdrehung weiter.
00:18:56: Aber ich habe dann tatsächlich entschieden, dass war, ich habe ungefähr zehn Jahre in diesem Bereich gearbeitet.
00:19:04: Und dann wolltest du wahrscheinlich sagen, hast du entschieden, du hörst jetzt auf.
00:19:09: Genau.
00:19:10: Das führte dazu.
00:19:14: Weil ich gemerkt habe, als ich anfing, damit zu arbeiten, da war Trauma überhaupt noch nicht so im öffentlichen Bewusstsein.
00:19:23: Dann habe ich gesagt, ich habe einen Schwerpunkt in Traumatherapie.
00:19:27: Dann haben die Menschen gesagt, Traumtherapie?
00:19:32: Weil das gar nicht verarbeitet worden ist, so als Information.
00:19:37: Und dann habe ich irgendwann gemerkt, die Menschen fangen jetzt an, das Trauma in ihre Identität hineinzustrickten.
00:19:46: Also sich damit zu identifizieren.
00:19:49: Also Trauma auch wieder als Identitätsangebot und ich bin traumatisiert und dann heile ich das Trauma und dann bin ich gut.
00:19:57: Also es ist in dieser Weise, in der wir so viele andere Selbstoptimierungsangebote bekommen haben, jetzt auch auf diesem Panel.
00:20:08: Spult das zurück und hört es nochmal, was die Eva gerade gesagt hat.
00:20:11: Da ist eine tiefe Erkenntnis und eine tiefe Wahl drin.
00:20:16: Und dann habe ich gesagt, so möchte ich es nicht machen.
00:20:20: Und dann schien mir das, der nächste Schritt, das nicht mehr anzubieten, also nicht mehr so offensiv anzubieten und mir zu überlegen, aber was mache ich dann?
00:20:36: Das wusste ich ganz lange nicht.
00:20:39: Und mittlerweile, klar mal auf, mittlerweile ist es aber so, dass mir klar geworden ist, dass die Traumotherapeutin schon auch einen Platz braucht, aber in einem anderen Setting, unter anderen Rahmenbedingungen.
00:20:51: mit einem anderen Anliegen
00:20:53: dahinter auch?
00:20:54: Vielleicht auch mit einem anderen Anliegen, weil ich halt in der Arbeit mit Klientinnen schon auch merke, welche tiefen Prozesse, also wirklich Heilungsprozesse und Veränderungsprozesse da stattfinden.
00:21:07: Und das denke ich mir, Eva, du kannst das zur Verfügung stellen.
00:21:12: Es wäre auch blöd, das jetzt völlig rauszunehmen.
00:21:18: Wie sich das jetzt... entfalten wird, das werde ich sehen, nur ich habe sie jetzt schon mal wieder reingenommen.
00:21:26: Aber dann braucht es ja vielleicht die Pause, um dich neu zu definieren und aufzustellen.
00:21:32: Also ich bin ja keine Traumatherapeute, man nennt es ja Traumasensatives Coaching, was ich mache, aber jetzt ja auch schon seit ein paar Jahren und ich habe vor ein paar Wochen eine Fortbildung gemacht zu einer Therapie Methode im Grunde genommen, es hätt sich Trauma Dialog, ich fand es ganz, ganz toll.
00:21:51: Und da wurde mir auch bewusst, ich darf viel mehr auf Ressourcen gehen.
00:21:55: Also viel mehr das in uns stärken, was unversehrt ist.
00:22:00: Weil, wie du sagst, Trauma ist, kann auch Identitätsstiftend sein, also, dass man sich dann so damit identifiziert.
00:22:09: Und wir haben sowieso jetzt seit ein paar Jahren auf Social Media, sondern wie ich finde, ein bisschen fragwürdigen Trend, dass wir uns überall selbst diagnostizieren.
00:22:18: Also man kann überall Tests machen und dann weiß man, ich habe den Test gemacht, ich habe ADHS, ich habe den Test gemacht, jetzt kommt Autismus neu dazu.
00:22:27: Ich habe den Test gemacht, ich bin traumatisiert.
00:22:30: Und dann kreieren wir eine neue Identität, aber eigentlich soll ja zumindest in meinem Verständnis, würde mich interessieren, weil du darüber denkst, Eine Diagnose, maximal eine Orientierung sein.
00:22:43: Irgendwas, womit man aber keine neue Identität, weil ich versuche den Menschen auch mal zu sagen, du bist nicht dein Trauma.
00:22:52: Du bist sehr viel mehr und das meiste in dir ist total unversehrt.
00:22:55: Nur das Trauma nimmt so irre viel Platz ein und es hat diesen Sog ja auch.
00:23:00: Trauma hat ja so einen Sog.
00:23:02: Wie ist da deine Erfahrung?
00:23:04: Oder wie denkst du darüber auch über diese Selbstdiagnosen?
00:23:06: Also, ich finde das ganz, ganz schwierig, weil vieles ist keine Diagnose, sondern eine Symptompenscheibung.
00:23:14: Und meines Erachtens sind die meisten Symptome auf eine frühe Überwältigungserfahrung zurückzuführen, die chronifiziert ist.
00:23:25: Also, ich habe Erziehung.
00:23:28: In der letzten Zeit öfter darüber nachgedacht, wie kann ich Trauma praktisch aus dieser Überpatologisierung wieder herausnehmen.
00:23:35: Ja,
00:23:35: super.
00:23:35: Und
00:23:36: es ist Überwältigungserfahrung für das autonome Nervensystem, die nicht integriert worden ist.
00:23:41: Schwere Grenzverletzung.
00:23:43: Ja, oder auch so etwas, was tatsächlich nach meiner Erfahrung die Klientinnen gar nicht so auf dem Schirm haben, die sind in einem... nach außen gut funktionalen familiären Kontext aufgewachsen, doch die Eltern, entweder beide oder ein Elternteil, waren halt nicht in der Lage, Altersatequat auf die Bedürfnisse der Kinder zu reagieren.
00:24:13: Und dadurch gab es nicht die Möglichkeit dieses Programm im Gehirn, dass wir mit Interaktion entwickeln erst, anzulegen, dass uns vermittelt, die Welt ist im Grunde ein sicherer Ort.
00:24:34: Wenn was schiefgeht, dann kann man da auch wieder was draus machen.
00:24:40: Das ist nicht so schlimm, ich kann es reparieren und ich kann mich verlassen auf Menschen.
00:24:48: Und diese Kindlichen Entwicklungstraumata, die ja der Bessel von der Kolk so herausgearbeitet hat, die jetzt auch aufgenommen sind in diese Kodifizierungen, also für die Psychologinnen, das ist genau das.
00:25:10: Diese Nichtbeantwortung, das muss gar nicht schwere körperliche Gewalt oder sexualisierte Gewalt oder psychische Gewalt sein, sondern diese Unfähigkeit mit einem Wesen in einem präsenten Kontakt zu gehen und zu begreifen, was dieses Wesen, das das noch nicht ausdrücken kann, jetzt braucht.
00:25:35: Und ich glaube, dass wir zunehmen oder das hat zugenommen, auch durch die Ablenkungsmechanismen, die uns so angeboten werden, weil unsere Präsenz Die ist ja verschluckt ganz oft im medialen Umgang.
00:25:57: Ja, dieses Thema mit dem Smartphone, das ist natürlich wie eine eigene Podcast-Folge, aber es ist natürlich alles hat immer zwei Seiten und das ist wirklich fluch- und segengleichermaßen.
00:26:08: Und mittlerweile wird ja glaube ich auch neurowissenschaftlich ganz gut erforscht, was ein übermäßiger Smartphone Konsum mit den Gerirnenden von Kindern anstellt und dass dort wirklich sich Bereiche gar nicht entwickeln können, die wir aber eigentlich dringend brauchen für unsere Entwicklung.
00:26:24: Und zumindest, was ich gehört habe, ist jetzt hören sagen, vielleicht hast du da mehr Informationen, dass auch irreversibel ist.
00:26:30: Also, das ist nicht so etwas, was wir bei Trauma beobachten, woher häufig dann die weil frühkindlich ein Trauma die Amygdala eher vergrößert ist und der Hippocampus eher verkleinert.
00:26:41: Und das kann sich ja verändern tatsächlich.
00:26:43: Der Hippocampus wird ja dann mit Trauma Integration, wird ja größer und auch die Amygdala entspannt sich ein bisschen.
00:26:49: Aber soweit ich gelesen habe oder verstanden habe, ist es bei dem Smartphone-Gebrauch von Kindern, was damit den Gehirn passiert, nicht reversible.
00:26:58: Darüber weiß ich tatsächlich
00:27:00: nichts.
00:27:01: Ja, müssen
00:27:02: wir ein bisschen aufpassen, ist gefährlich.
00:27:03: tatsächlich um das vielleicht nochmal klarzustellen, wir gingen jetzt mehr um die Frage, wo sind wir präsent im Umgang miteinander und wo sind wir präsent auch gerade für Kinder?
00:27:14: und wo werden wir abgelenkt?
00:27:16: Das wollte ich eigentlich sagen, vielleicht war das ein bisschen das falsche Feld als Beispiel.
00:27:22: Na, ich habe den Schlenker hergemacht.
00:27:23: Aber das Thema habe ich tatsächlich in den letzten Tagen sehr beschäftigt.
00:27:27: Für euch ihr lieben.
00:27:28: ganz kurz als Ergänzung.
00:27:30: Bessel van der Kolk, den die Eva gerade erwähnt hat, hat einen Bahnbrechen, das eigentlich so die Enzyklopädie, wenn es um Komplex Trauma geht, geschrieben heißt Verkörperter Schrecken.
00:27:40: Das ist ein sehr bekanntes Buch, das man Wenn man Trauma in der Tiefe verstehen will, sehr gut lesen kann.
00:27:46: Ich finde es sehr auch für Menschen, die jetzt nicht Mediziner sind, gut nachvollziehbar.
00:27:51: Ich finde nicht, dass es ein Buch für den Nachtisch ist und dass man es in kleinen Portionen lesen darf und Vorsicht und ein bisschen auf sich achten darf beim Lesen.
00:28:00: Man darf es langsam verstoffwechseln.
00:28:02: Ja,
00:28:02: auf jeden Fall.
00:28:03: Und der spricht auch sehr über Ressourcen.
00:28:06: Und das finde ich so wichtig, also dass der Blick weniger auf die Belastung geht.
00:28:14: und mehr auf die Ressourcen geht.
00:28:15: Ja.
00:28:17: Ich habe vorhin ja schon in so einem Nebensatz gesagt, Trauma hat so eine Wahnsinns-Sogwirkung.
00:28:22: Und das habe ich bei dieser Fortbildung zum Beispiel auch wieder gemerkt.
00:28:24: Sobald wir anfangen, über unsere traumatischen Ereignisse zu sprechen, dann beginnt sofort auch biochemisch im Körper, wenn man eine gute Verbindung hat zu sich selber, beginnt so eine Abwärtsschleife.
00:28:36: in deinen Worten.
00:28:37: Kannst du mal erklären, was da passiert?
00:28:42: Dieser Strudel, der uns so nach unten zieht und das alte Drama?
00:28:48: Also ich spreche gerne von Resonanzräumen und wenn wir Kindheitstraumaerfahrungen haben, also Überwältigungserfahrungen, die möglicherweise chronifiziert sind, dann haben wir halt in uns einen Resonanzraum, der ist besonders hellhörig und feinfühlig für jegliche Form von Belastungserfahrung.
00:29:17: Und wenn wir in so einem Kontext sind, dass wir uns gerade damit befassen, dann ist sozusagen unser Resonanzraum ganz offen.
00:29:27: Und wenn wir nicht ganz gut auf uns aufpassen, dann fallen wir da rein.
00:29:33: und dann ist das Kollektiv, das wirkt.
00:29:37: Und zwar das Kollektiv vor Ort in dieser Gruppe, die gerade die Fortbildung macht, aber natürlich auch.
00:29:46: das Kollektiv, mit dem wir verbunden sind.
00:29:51: Und das, glaube ich, ist ein ganz wichtiger Punkt, auch wieder Stichwort Inner Education, zu begreifen, es sind nicht immer nur wir.
00:30:02: Also dieses, was habe ich jetzt schon wieder, muss ich jetzt nochmal zehn Stunden zur Therapie gehen und dann vielleicht auch mal zu überlegen, Was ist, wenn es nicht nur mein eigenes Thema ist, sondern wenn da jetzt was in mir wirkt, was durch meinen Resonanzraum praktisch in Erscheinung treten kann?
00:30:27: Also kollektiv, transgenerational und so weiter.
00:30:31: Klar.
00:30:33: Genau, und das ist dann halt so eine Abwärtsspirale, wenn wir nicht Mittel und Wege gelernt haben.
00:30:42: das zu beruhigen und dem Einhalt zu gebieten, dann verschluckt uns das, weil dann fängt halt die Überwältigung wieder an.
00:30:52: Weil das Gehirn dann genau wieder in der Situation landet, in der Vergangenheit.
00:30:58: Oder so ein bisschen daneben, aber die Sensibilität ist einfach da.
00:31:04: Was machst du dann mit deinen Klientinnen und Klienten?
00:31:08: Verankern in der Gegenwart, Orientierung im Raum, Atmung?
00:31:12: Also ich arbeite ja in einem Traumamodul, das heißt Comprehensive Resource Model und wir arbeiten in einem sehr, sehr stark mit Ressourcen versehenen Zustand.
00:31:27: Also mit inneren Ressourcen, mit Visualisierungen, bevor überhaupt das Thema angeschaut wird, sind die Menschen so verbunden, dass ihre Amygdala auf der Couch legt und chillt.
00:31:45: Da gehört sie hin.
00:31:46: Genau.
00:31:48: Und dass Erwachsene selbst so stabil bleiben kann, dass eine Interaktion mit den Themen, die dann auftauchen, aus dem Belastungs- und Überwältigungskontext möglich ist und dass das gehalten werden kann, sodass das eigentlich so gut wie ... nie vorkommt, dass es da so Überwältigungsreaktionen gibt.
00:32:14: Und ansonsten ist es halt wirklich so, dieses Orientierung zu Zeit und Raum, vielleicht was Schweres in die Hand nehmen, was zu fühlen und...
00:32:23: Weil das so ein großer Begriff für mich lange Zeit war und ich wusste damit gar nichts anzufangen und habe dann auch erst über meinen Heilungsweg verstanden, was es eigentlich bedeutet.
00:32:35: In deinen ganz persönlichen Worten, was sind Ressourcen?
00:32:41: Oder was können Ressourcen in unserem Leben sein?
00:32:45: Ressourcen, das sind die Momente, in denen wir innehalten, in der ganzen äußeren Inszenierung und eine Verbindung finden zu etwas, was uns stärkt.
00:33:04: Schöne Formulierung.
00:33:05: Und das kann ja im Prinzip alles sein.
00:33:07: Das kann im Prinzip alles sein.
00:33:09: Bundespaziergang.
00:33:11: Bundespaziergang.
00:33:13: Und in den Himmel schauen.
00:33:19: Also es gibt so viele Anleitungen, auch wieder so ein bisschen überfrachtet.
00:33:24: Du musst jetzt das machen, was das das.
00:33:27: Und ich glaube, jede und jeder findet so eine eigene Möglichkeit, sich selbst zu stärken und sollte einfach alles ausprobieren.
00:33:36: Und was total schön sein kann, ist, einfach am Fenster zu sitzen und rauszuschauen.
00:33:43: oder bevor ich jetzt hierher kam, ich war ein bisschen zu früh, da saß ich einfach noch in der U-Bahn unten und habe mir die Leute angeschaut und dachte, oh, das Leben.
00:33:56: Wie schön.
00:33:56: Wie schön, genau.
00:33:58: Und das stärkt, finde ich, so die Freude am Dasein, zum Beispiel.
00:34:04: Ich habe dich in einem anderen Podcast sagen hören, Freude ist ein Muskel, den wir trainieren können.
00:34:10: Und bevor wir der Freude jetzt hier ganz viel Raum geben und wie wir Freude trainieren können und in unser Leben einladen, weil das wird tatsächlich oft vergessen.
00:34:20: Also wenn wir über abgespaltene Emotionen oder Gefühle der Vergangenheit sprechen, dann wird die Freude oft vergessen.
00:34:28: Aber viele Menschen sind auch sehr getrennt von ihrer Freude
00:34:31: zu.
00:34:32: Vielleicht mal als Einstieg, was ist der Unterschied zwischen Spaß und Freude?
00:34:39: Also... Unsere Gesellschaft hat ein Spaßkonzept.
00:34:44: Das ist die Freizeit.
00:34:45: Das ist eindeutig getrennt von der Arbeit und da machen wir dann, gehen wir auf die Wiesen oder fahren in tollen Urlaub oder gehen in Klettergarten.
00:34:57: Also das ist so eine Inszenierung.
00:35:00: Spaß ist ja nicht schlecht, sondern Spaß ist so ein Angebot und das nehmen wir wahr.
00:35:09: Wir müssen meistens für Spaß, wir müssen meistens auch Geld bezahlen.
00:35:14: Und die Freude, die kostet nichts.
00:35:19: Und die ist immer da, unabhängig von den äußeren Umständen.
00:35:24: Weil die tragen wir immer in uns.
00:35:28: Sie fällt nur oft hinten runter, weil wir gar nicht lernen, auch wie das Stichwort in der Edukelischen, weil wir gar nicht lernen.
00:35:38: Was nähert denn unseren Freudemuskel?
00:35:41: Also Spaß ist eher was, was von außen kommt und Freude ist etwas, was wir aus uns heraus etablieren können.
00:35:48: Ich finde die biochemische Komponente sehr interessant.
00:35:51: Was ist, was die Unser Neurotransmitter angeht, der Unterschied zwischen Spaß und Freude?
00:35:56: Also ich würde sagen Dopamin und Serotonin.
00:36:01: Das eine ist mehr dieses, was ja dann auch... Sucht erzeugen kann, weil wir so gerne es immer wieder haben, weil es so schnell weg ist.
00:36:10: Ja,
00:36:11: es ist so schnell weg, leider.
00:36:13: Dopamin getriggert und das Serotonin, da geht es um Verbindung.
00:36:18: Und meine Idee ist, dieses Üben des Freudemustels, das ist eine Form der Selbstverbindung.
00:36:29: Und wenn ich mich mit mich mit mir selbst in guter Weise verbinde, dann fördert das auch die Serotoninproduktion.
00:36:38: Und natürlich auch dieses habe ich ganz vergessen zu sagen, Oxytocin, das Bindungshormon, das ist das Gute, genau das ist es vor allem.
00:36:49: Also praktisch das, was wir ausschütten, wenn wir ein Baby in die Welt bringen zum Beispiel.
00:36:55: Oder jemanden küssen oder mit jemanden uns sehr verbunden fühlen.
00:37:01: brauchen wir unbedingt.
00:37:04: Ich nehme an, dass du in deiner Praxis in all deinen Jahren als Therapeutin auch öfter die Erfahrung gemacht hast, dass Menschen gar nicht wissen, was ihnen Freude bereitet.
00:37:15: Ist es so?
00:37:16: Ja, also vielleicht noch einen Schritt zurück.
00:37:21: Sie wissen gar nicht, dass ihnen Freude fehlt.
00:37:29: Weil tatsächlich ist es ja so, unsere Erziehung, die sorgt ja dafür, dass Kinder, die sehr freudig gewesen sind, wenn sie dann rauskommen aus dem System, gar nicht mehr so viel lachen.
00:37:46: Als Erwachsene lachen wir ja viel, viel, viel weniger als als Kinder zum Beispiel.
00:37:50: Ja, so schrecklich.
00:37:52: Wo bleibt die denn?
00:37:54: Kann der Mensch sich einmal fragen, was passiert denn da?
00:37:57: Und ist die jetzt weg?
00:37:59: Die Freude oder die Fähigkeit zur Freude?
00:38:03: Und sie ist nicht weg.
00:38:05: Sie ist nur ... schläft.
00:38:07: Ja, genau.
00:38:07: Sie gedacht, oh, hier ist es so lang, weil ich hier will mich keiner.
00:38:11: So kriege ich jetzt mal ein bisschen schlafen, ja.
00:38:14: Und dass wir davon so ein bisschen getrennt sind, hat aber auch ... muss nicht nur biografische Ursachen haben, sondern liegt auch ein bisschen an dem System, in dem wir aufpassen,
00:38:23: oder?
00:38:24: Ja, würde ich auf jeden Fall sagen.
00:38:26: Weil ... also ... ich glaube, wir haben als Gesellschaft kein Konzept für Freude.
00:38:33: Also sagt ihr vorhin, wir haben Spaßkonzepte, weil die passen irgendwie rein und auch diese Trennung, Arbeit und Spaß.
00:38:42: Und wir könnten Freude ja üben und auch einführen, als Möglichkeit, sich gut zu versorgen und gut mit anderen auch zu sein.
00:39:01: Weil Verbindung macht auch Freude.
00:39:06: Da muss ich die Menschen gar nicht kennen, jemanden anlächeln.
00:39:09: Das ist eine Form von Verbindung.
00:39:11: Und das kann für den anderen den Tag retten.
00:39:15: Das weiß ich ja nicht.
00:39:16: Aber manchmal ergibt sich das ja.
00:39:19: Und dann freue ich mich auch, wenn ich jemanden anlächeln kann und merke, da gibt es eine Reaktion.
00:39:28: Wenn wir uns wieder erkennen und sehen, auch als Menschen, das haben wir so ein bisschen verloren.
00:39:34: Ich gehe gerade so in diese Grundschulzeit.
00:39:37: Ich kenne die Schulsysteme heute nicht in der Grundschule und ich höre auch nicht nur schlechtes, das muss ich jetzt auch mal sagen.
00:39:43: Also ich finde, es gibt auch viele Lehrerinnen und Lehrer, die mit einem anderen Wissen und einer anderen Haltung auch den Schülern begegnen und sich da sehr reinhängen und Achtsamkeit unterrichten.
00:39:54: Glück gibt es
00:39:56: auch
00:39:56: als Glücksfach.
00:39:58: Aber als ich in der Grundschule war, kann ich mich ein wenig erinnern, was uns Kindern Freude gemacht hat.
00:40:04: Sondern man wird ja eigentlich mit sechs Jahren, wurde man in den Siebzigern oder in den Achtzigern sofort reingeschubst in so ein, ja, leistungsorientiertes System.
00:40:13: Also ab da musstest du funktionieren durchs Notensystem.
00:40:16: Der Ernst des Lebens.
00:40:18: Ja, da beginnt der Ernst des
00:40:19: Lebens.
00:40:19: Da wurden in den Ernst des Lebens hineingeschubst.
00:40:21: So.
00:40:22: Und jetzt ist kein Spaß mehr.
00:40:24: Keine Freude.
00:40:25: Bei uns
00:40:25: hat man eher Spaß.
00:40:28: vorbei mit dem Spaß.
00:40:30: Warum ist die Freude auf unserem Heilungsweg so eine Größe, so ein wichtiger Parameter?
00:40:37: Weil ich glaube, dass sie sehr einfach zu üben ist.
00:40:45: Also es sind so ganz kleine Aspekte.
00:40:51: Wir denken ja oft in so ganz großen, wann habe ich es geschafft, wie wir vorhin das besprochen haben, in so ganz großen Entwicklungsschritten.
00:41:02: Und das kleine ist das, was letztlich das Fundament ausmacht.
00:41:10: Und ich spreche gerne von den kleinen Glitzer-Kieselsteinen der Freude.
00:41:16: Das ist, wenn du dir mal so Kieselsteine anschaust.
00:41:20: Manche haben da so Granit.
00:41:23: Die haben diese Funkeleinschlüsse.
00:41:28: Das fand ich als Kind immer so unglaublich spannend.
00:41:32: Und so ist die Freude.
00:41:34: Wir können sie also in irgendwelchen, ja,
00:41:40: profanen
00:41:41: Kieselsteinen finden, so ganz klein.
00:41:46: Und das fängt damit an, dass ich mich morgens zum Beispiel an den Tisch setzen kann und den Kaffee riechen kann.
00:41:56: So was ganz Kleines.
00:41:58: Punkt.
00:41:59: Wer braucht es nicht?
00:42:01: Und die Aufmerksamkeit.
00:42:03: für das, was da ist.
00:42:06: Und das hat wieder was mit in Verbindung gehen zu tun.
00:42:10: Und das fällt ja vielen Menschen, die traumatisch belastet sind, total schwer in Verbindung zu gehen.
00:42:18: Weil diese Verbindung so kompromittiert ist, diese Idee der Verbindung, weil da so viel Unsicherheit und Überwältigungserfahrung drinnen ist.
00:42:29: Die Verbindung zu sich und die Verbindung zu anderen.
00:42:31: Genau.
00:42:32: Und wenn ich anfange, mit meiner Umwelt ein bisschen in Verbindung zu gehen und zu sehen und zu riechen, zu schmecken, das alles nähert die Freude.
00:42:43: Mhm.
00:42:45: Was macht dir Freude?
00:42:52: Also, tatsächlich sehr viel.
00:42:56: Ich lache sehr gerne und ich finde einfach ganz, ganz viel Freude, wo ich gehe und stehe.
00:43:07: Also, Ich freue mich total in München zu sein.
00:43:13: Ich freue mich, dass die U-Bahn fair, ich freue mich, dass ich eine Schirm dabei habe, obwohl es draußen regnet.
00:43:21: Ich freue mich, dass du mich eingeladen hast und mir gibt es so vieles Anlass zur Freude und ich... Was mich auch sehr freut und was für mich auch ganz wichtig ist für die Freude, das ist die andere Seite dieser Medaille und das ist die Stille.
00:43:42: Denn wenn wir nicht innehalten und praktisch eine Lücke erst mal lassen, dann können wir uns schlecht mit der Freude verbinden, wenn wir da meistens drüber weggehen, also mit diesen vielen kleinen Aspekten von Freude.
00:43:57: Und deshalb freut es mich sehr, wenn ich in der Stille bin.
00:44:05: Da haben viele Menschen dann gleich so ein Bild, wie du auf einem Kissen sitzt.
00:44:10: Im Lotus über
00:44:11: Stunden,
00:44:12: in einer Tiesenmeditation.
00:44:15: Aber Stiller heißt vielleicht auch mal zu Hause Radio aus, Musik aus, kein Podcast auf den Ohren.
00:44:20: Und dann einfach nur Mimeyself and I.
00:44:25: Und genauso wie die Freude in uns wohnt, wohnt die Stille in uns.
00:44:30: Nur die ist auch schon schlafen gegangen.
00:44:33: weil sie so wenig gebraucht wird.
00:44:37: Und für mich ist das auch ein ganz entscheidendes Heilungselement, die Stille.
00:44:44: Und Stille ist auch, wie du sagst, mal für fünf Minuten alles ausschalten.
00:44:52: Oder einfach mal eine Lücke und zwei bewusste Atemzüge nehmen.
00:44:59: Auch das ist schon eine Verbindung zur Stille.
00:45:03: Was ich jetzt öfter mal gemacht habe, das hat mir auch total gut getan.
00:45:06: Als Kind liegt man so wahnsinnig oft auf der Erde.
00:45:09: Aber als Erwachsener macht man das nicht mehr.
00:45:12: Und ich habe mich jetzt ein paar Mal, auch gar nicht auf die Yogamatte, sondern einfach, wo ich war, im Wohnzimmer auf die Erde gelegt und habe mir eine Hand, das Schüssel aufs Herz gelegt, eine Hand auf den Bauern lag einfach so auf der Erde und dachte, oh, dann habe ich hoch geschaut, dann die Decke.
00:45:26: Und oft ist es dann so, dass ich plötzlich richtig zu mir zurück komme.
00:45:31: Und merke, da bin ich ja wieder.
00:45:33: Also in diesen ganzen, ich muss noch, der Trockner läuft, Podcast, dann kommt eine WhatsApp rein, die ganze Zeit.
00:45:43: Und sich nur auf die Erde legen für drei, vier, fünf Minuten mehr nicht.
00:45:48: Es ist Wien auf, jedes Mal wieder neu Wien aufwachen.
00:45:52: Das Aufwachen in diesem gegenwärtigen
00:45:54: Moment.
00:45:55: Und wie du sagst, das ist was ganz Kleines, ne?
00:45:57: Ja, es ist ganz kleines und ich finde das eine wunderbare Formulierung.
00:46:00: Ah, da bin ich wieder.
00:46:02: Ja,
00:46:02: wirklich?
00:46:02: Ja.
00:46:03: Aber das ist das, worum es geht.
00:46:05: Um diese Momente, wo ich dann festste, ah, da bin ich wieder.
00:46:11: Ich bin mir so verloren gegangen.
00:46:14: Das ist auch natürlich ein Aspekt von Traumatisierung, sich verloren zu gehen.
00:46:21: Du hattest vorhin die Frage gestellt, wie ist das mit dem, man muss das finden, was in einem praktisch angelegt ist.
00:46:28: Also diese Begegnung mit sich selber, da bin ich wieder, das ist auch egal, wer dieses Ich jetzt letztlich ist oder was das ausmacht, nur dass wir das immer wieder haben.
00:46:41: Und das geht uns auch eben verloren, weil wir so beschäftigt sind mit unserer Lebensverwaltung und auch mit.
00:46:52: Wir müssen natürlich Geld verdienen und schauen, dass wir über die Runden kommen, dass wir immer schwieriger und anspruchsvoller.
00:46:59: Und ich glaube, da ist es schon ganz viel, immer wieder diese Augenblicke zu haben.
00:47:06: Ah, da bin ich wieder.
00:47:08: Und die Lebensverwaltung ist ja in dem Land, in dem wir leben, auch jetzt nicht wirklich gerade leicht, ne?
00:47:12: Also was wir allein für ein Theater, also was, was man alles ... Meine Mutter ist ja im April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, Und wenn man dann eh hoch gestresst ist, dann arbeitet der Neocortex natürlich auch überhaupt nicht.
00:47:40: Man kann sich überhaupt nicht konzentrieren und alles wird noch schlimmer.
00:47:44: Ja.
00:47:45: Und Verbindung fällt also im Stresszustand.
00:47:48: Da fährt ja unser Bindungssystem runter.
00:47:51: Also wenn wir in Freit-Flight-Free sind, dann können wir gar nicht in eine gute Verbindung gehen.
00:47:59: Dann sind wir immer so im Tunnel.
00:48:01: Das finde ich sehr interessant, dass das also von der Anlage her in unserem System nicht vorgesehen ist, weil wenn wir im Überlebensmodus sind, dann ist das ja wurscht, welche Beziehung wir haben.
00:48:15: und tatsächlich peuchten wir in diesem Überlebensmodus in dieser Belastungssituation gerade die Möglichkeit, gute Beziehungen zu haben.
00:48:24: Damit wir irgendwo landen können.
00:48:27: Mit
00:48:27: unserem Bedürfnis Nachbindung.
00:48:29: Dieser Podcast ist nicht bekannt für schnelle Empfehlungen und schnelle Tipps, dennoch soll er ja auch Zuversicht versprühen.
00:48:36: Nach deiner Erfahrung als Mensch, als Traumotherapeutin, als Frau, als Künstlerin, die du ja auch noch bist und ein ganz tolles Netzwerk aufgebaut hast.
00:48:47: Man könnte eine Podcastserie allein über dich machen.
00:48:50: Man macht so eines Tages auch ein.
00:48:51: Ich glaube, das wäre ein großes Geschenk für die Welt.
00:48:55: Für Menschen, die jetzt zuschauen und wissen, sie leiden noch unter Traumavolgesymptomen oder Traumavolgestörungen, wie man das nennt.
00:49:02: Für mich sind es ja ja Lösungen gewesen.
00:49:04: Aber sie belasten uns natürlich häufig in der Gegenwart.
00:49:08: Gibt es Grund zu Versicht zu haben?
00:49:10: Ja.
00:49:11: Ja, finde ich auch.
00:49:13: Das ist meine persönliche Überzeugung.
00:49:15: Ich bin total tief davon überzeugt, dass es nichts gibt, was nicht geheilt werden kann, was Heilung ist.
00:49:25: Das ist immer unterschiedlich und deshalb finde ich, es gibt immer Zuversicht.
00:49:36: Beziehungsweise es gibt immer Grund zur Zuversicht und es ist wichtig, die für sich immer wieder zu finden und sich Unterstützung zu holen und vor allem auch zu wissen, Wir teilen das alle miteinander.
00:49:57: Das ist ja oft so eine Vereinslungserfahrung, nur ich krieg's nicht hin, nur ich stell mich so an, nur ich hab diese komischen Zustände, das stimmt überhaupt nicht.
00:50:05: Ganz, ganz viele Menschen haben das.
00:50:09: Und wir teilen da eine Erfahrung auch als Menschheitskollektiv.
00:50:15: Und das finde ich wichtig, sich daran auch zu erinnern und nicht zu erlauben.
00:50:23: Ja, zu sagen, zu seiner Eigenartigkeit
00:50:28: seiner inneren Ambivalenz, der Komplexität.
00:50:31: Ja.
00:50:33: Ich sage mal, es geht um Integration und nicht um Amputation.
00:50:37: Ja.
00:50:39: Also irgendwelche Anteile aus unserer Vergangenheit, aus uns herausschneiden.
00:50:43: Ja.
00:50:44: Funktioniert nicht.
00:50:45: Das haben tatsächlich auch einige Menschen diese Vorstellungen.
00:50:48: Ich will damit nichts zu tun haben.
00:50:50: Das muss ich jetzt irgendwie abschaffen.
00:50:51: Ja,
00:50:51: wie werde ich das
00:50:52: los?
00:50:52: Genau.
00:50:54: Aber so läuft es nicht.
00:50:55: Nein, so läuft es nicht.
00:50:58: Das habe ich auch mal gedacht, dass es so hoch könnte.
00:51:00: Ja,
00:51:01: ja, schön, dass wir hier selber Erfahrungen geteilt haben.
00:51:05: Was gehört
00:51:06: denn für dich noch dazu zur Inner Education?
00:51:10: Wir haben ja schon über viele Aspekte gesprochen.
00:51:12: Ja.
00:51:14: Also, da gehört für mich auch dazu.
00:51:17: ein ganz wichtiger Punkt, ist tatsächlich zu begreifen, wie wir eingebunden sind in ein Gesamtsystem.
00:51:27: das weit über die Angebote, die wir in den jeweiligen Gesellschaften vorfinden, hinausgehen, sodass wir halt wirklich ein Menschheitskollektiv setzen sich das auch bis in den Kosmos hinein auswirkt.
00:51:40: Also wir stehen ja in Interaktion auch mit der Welt da draußen auf eine Weise, über die ich nichts Näheres weiß, aber ich bin überzeugt, dass es so ist und dass wir Rollen zu beschrieben bekommen in unseren jeweiligen Systemen, gerade wir Frauen.
00:52:05: Und dass es höchste Zeit ist, die Fragen zu stellen.
00:52:11: Was wäre, wenn das nicht stimmt?
00:52:14: Was andere behaupten, dass Frauen sind?
00:52:18: Frauen werden ja als Wesen ganz oft pathologisiert, ihre Biologie.
00:52:26: wird pathologisiert.
00:52:28: Auch da immer wieder gerne mal fragen, ist das eigentlich so, dass Frau sein mit Testerie und...
00:52:40: Danke Siegmund Freut an dieser Stelle für nichts.
00:52:44: Genau, also dieses und wir leben damit und wir nehmen das so zu uns, weil wir haben das gelernt und da möchte ich immer wieder einladen, ja, immer wieder die Frage stellen.
00:52:55: Ist das richtig, dass ich das zu mir nehme?
00:52:57: Und ist das, ist das anders möglich?
00:53:04: Zum Beispiel, das ist ein Feld und dann ein Feld, was auch dazu gehört zu diesem Inner Education.
00:53:10: Das ist die Frage von Dualität und Nicht-Dualität.
00:53:16: Wir sind so im Bewerten stets und ständig.
00:53:19: Das mag das Gehirn ja auch, wenn alles schwarz-weiß ist.
00:53:23: Und ich glaube, wir bewegen uns tatsächlich jetzt auf eine Entwicklungstufe als Menschen zu, wo wir lernen, jenseits von Bewertungen auch immer wieder zu sein, weil sich so viel auflöst an Zuordnungskategorien.
00:53:43: Und das finde ich ganz wichtig, immer wieder zu schauen.
00:53:47: Boah, bin ich da jetzt gerade sehr hart.
00:53:51: Also natürlich auch Selbstabwertung ist ein Thema davon.
00:53:55: Ah, die auch viel mehr Trauma zu tun.
00:53:56: Ja.
00:53:58: Das ist natürlich auch das, was ich nach außen projiziere, diese Selbstabwertung, Spiritualität.
00:54:06: Das ist auch ein großes Thema, weil wir als Frauen, das ist jetzt meine Erfahrung, weiß ich vielleicht, teilst du die in der Auseinandersetzung mit den monotheistisch-patriarchalen Gottheiten?
00:54:25: Das möchte ich nicht, aber dann werfe ich gleich meine ganze Spiritualität hinterher.
00:54:30: Oder ich gehe dann in diese, ich nenne es so ein bisschen, die Seichten, Wellness, Spiritualitäten.
00:54:37: So tunst eine Kerze an und nimmst ein Bad und sitze dich auf der Meditationskissen.
00:54:42: Aber wie das ist eine tiefe Kraft, die in uns eingebaut ist und auch schläft.
00:54:49: Und das ist auch was, worauf wir uns zum Beispiel zurückbesinnen können.
00:54:54: die wieder zu erwecken.
00:54:57: Es wäre auch ein Aspekt der Inner Education.
00:55:01: Würdest du sagen, dass dein inneres Management-Team verbunden ist mit dieser Kraft, die wir alle in uns haben?
00:55:08: Ich glaube schon, ja.
00:55:10: Weil ich habe keine Ahnung, wo es herkommt und es sind immer so seltsame Vorschläge.
00:55:18: Das fand ich ganz süß.
00:55:19: Du hast in diesem anderen Interview, was ich mir angehört habe, mit dir gesagt.
00:55:25: dass immer, wenn die Vorschläge so total skurril sind, so aus dem Total nichts kommen, dann weißt du, da geht es weiter, weil das kannst du dir auf keinen Fall ausgedacht haben.
00:55:34: Und die Erfahrungen mache ich tatsächlich aktuell auch.
00:55:36: Das finde ich auch interessant.
00:55:38: Und das Interessante ist, dass wir ja immer so gerne kontrollieren wollen und denken, oh, wir sind jetzt schon so ganz erweitert und haben ganz viel im Blick.
00:55:50: Und dann kommen wieder irgendwas.
00:55:51: was wirklich so völlig außerhalb der Komfortzone liegt und es kommt wieder.
00:55:57: Also es ist nicht nur so ein kurzer Moment und dann ist es vorbei, sondern es klopft dann wieder.
00:56:04: Ich warte immer so ein paar Tage und folge immer ernsthaft.
00:56:11: Genau.
00:56:11: Und dann, wenn es zurückkommt, dann denke ich mir, okay, muss wohl so sein, dann muss ich jetzt machen.
00:56:18: Ich finde diese... Aufträge, Botschaften, Ideen, nenn es wie du magst, immer ganz interessant, wenn die in diesem Schlafwachzustand kommen.
00:56:28: Also bei mir kommen die oft so kurz nach dem Aufwachen, wo ich noch nicht ganz wach bin, also wo die Gehirnwellen, glaube ich, in Delta sind, wo ja so man sagt die Türen zum Unterbewusstsein sehr weit geöffnet sind.
00:56:39: Und da kommen dann manchmal Ideen und mittlerweile schreibe ich mir das auch auf.
00:56:43: Oder auch wenn ich in der Nacht zum Beispiel kurz mal wach bin und dann kommt ein Gedanke rein.
00:56:48: dann versuche ich mir den aufzuschreiben, weil ich ihn für wichtig erachte.
00:56:55: Das kann man ja auch trainieren, weil ich glaube auch, dass diese Stimme immer da ist, aber wir hören sie halt auch lange Zeit überhaupt nicht.
00:57:02: Und vielleicht ist es aber auch ein Aspekt des Menschwerdens und des Elternwerdens und des sich expandierends, also dass wir, wie das Universum sich ausdehnt.
00:57:17: den wir uns als Menschen ja auch aus.
00:57:20: Es geht ja nicht heute so, morgen so, sondern... Also ich habe jetzt alle wissende krasse Phase hinter mir, aber ich warte auf das nächste Ding.
00:57:31: Ich bin sicher, es kommt irgendwann.
00:57:33: Aber ich hoffe natürlich auch, dass ich jetzt ein bisschen ausruhen darf.
00:57:35: Ja.
00:57:37: Und man wird dann elastischer und kann mit den Dingen besser umgehen.
00:57:39: Ja.
00:57:41: Das finde ich schön, dieses Elastischwerden und zu gedient werden.
00:57:47: Und wir kämpfen gerne gegen das, was uns dehnen möchte, weil es sich so unbequem anfühlt.
00:57:58: Und das wäre auch so eine Einladung, da mal zu gucken, wo will denn das hin mit dem dehnen?
00:58:10: Ja, und ich habe tatsächlich gestern, bin ich wieder mal... zufällig über einen Satz gestolpert, den ich schon lange nicht mehr in Erinnerung hatte von Luis Hay, das Leben liebt dich.
00:58:26: Und das ist auch mal was zu dem Thema Zuversicht.
00:58:32: Weil die geben mir tatsächlich manchmal auch verloren.
00:58:37: So.
00:58:40: Beziehungsweise dieses Gefühl, ich habe jetzt überhaupt keinen Plan.
00:58:45: Was das nächste ist, das sind die schlimmsten Phasen, praktisch die Inkupationsphasen.
00:58:50: Da ist irgendwas, das sich entwickelt, aber ich weiß nicht, wo es mich hinbringen wird.
00:58:57: Und mich dann immer wieder daran zu erinnern, dass wir eine Kooperation haben.
00:59:03: Mit dem Leben.
00:59:05: Und dass das wohlwollend ist.
00:59:09: Wie schön.
00:59:11: Ja, alles in dir ist für dich, das mag ich auch.
00:59:13: Und das
00:59:14: kann ich noch
00:59:14: gar nicht.
00:59:15: Weil alles in uns ja dem Überleben ausgerichtet
00:59:17: ist
00:59:17: und will, dass wir überleben.
00:59:19: Alles in uns will, dass wir überleben.
00:59:22: Und das vergessen wir so oft und vielleicht sind einfach die Strategien nicht mehr ganz dienlich als erwachsene Menschen, aber das muss halt der Körper auch erst mal lernen.
00:59:32: Ja.
00:59:34: Liebe Eva, vielleicht abschließend, weil wir über Rahmenbedingungen für Heilungswege gesprochen haben, Weil es ist zumindest meine Überzeugung und auch Erfahrung.
00:59:42: Es gibt für einen Heilungsweg keine Abkürzung.
00:59:44: Es gibt nicht das Wundermittel und es gibt kein fünf-Punkte-Programm.
00:59:47: Aber wir können doch sehr wohl Einfluss nehmen auf die Rahmenbedingungen für unseren Heilungsweg.
00:59:54: Was wären so Parameter, was Rahmenbedingungen angeht, was du sehr empfehlenswert findest oder was wir vielleicht so gar nicht auf dem Schirm haben, was aber was Kleines ist und doch sehr hilfreich?
01:00:07: Und kannst du noch mal erklären, was du mit Rahmenbedingungen in diesem Kontext das genau meinst?
01:00:12: Im Grunde genommen die Rahmenbedingungen unseres Lebens.
01:00:14: Also wie wir unseren Alltag gestalten, in welchem Umfeld wir leben, wie wir unser System mal betrachten dürfen, wie wir uns ernähren.
01:00:23: Es gibt ja unendliche Formen von Rahmenbedingungen.
01:00:25: Okay.
01:00:27: Ja, es gibt unendlich viel und ich glaube, viele Menschen können das alles gar nicht machen.
01:00:35: weil sie so eingebunden sind in diesen Überlebenskampf und Kleinigkeiten könnten immer gehen, wie eben Freude kultivieren und Stille in diesen winzigen Einheiten, weil das führt auch zu einer gewissen Dehnung
01:00:57: und
01:00:58: Schlaf ist wirklich sehr, sehr wichtig.
01:01:03: Priorisiere den Schlaf, weil das kann uns sehr unterstützen und sich selber ernst nehmen in den Bedürfnissen.
01:01:19: Schön, weil wir oft so über uns hinweggehen und auch vielfach müssen, gerade bei den Elternberufstätig, Kinder, Schule und so weiter.
01:01:33: Da ist ja auch oft so ein Feld von, das muss jetzt.
01:01:39: Und manchmal ist es wichtig zu sagen, jetzt kann ich nicht mehr und sich das auch zu gestatten.
01:01:50: Und ich glaube, es ist wichtig, immer wieder zu schauen, wie spreche ich mit mir und Freundlichkeit.
01:02:03: Freundlichkeit, das ist etwas, da können wir auch anfangen.
01:02:09: Kost auch nix.
01:02:11: Und immer wieder dieses A interessant, jetzt war ich gerade richtig grob, zu mir oder zu anderen.
01:02:18: Und die Frage, kann ich das nächstes Mal vielleicht ein bisschen freundlicher?
01:02:24: Was ist Freundlichkeit?
01:02:25: Wo finde ich die Selbstfreundlichkeit?
01:02:29: Es ist ein Anfang für sehr, sehr vieles.
01:02:32: Sehr schöner Begriff, den kannte ich noch nicht.
01:02:34: Selbstfreundlichkeit gefällt mir sehr gut, muss ich sagen.
01:02:38: Weil es so viel verendet.
01:02:40: Und wir manchmal mit uns sprechen, so würden wir mit unserem ärgsten Feind nicht umgehen.
01:02:44: Genau.
01:02:45: Ich finde, ich bin sparsam mit dem Wort, aber das müssen wir lernen.
01:02:49: Wir müssen das unbedingt lernen.
01:02:50: Das müssen wir wirklich lernen.
01:02:54: Liebe Eva, es war ein Fest.
01:02:57: Ich habe mich sehr, sehr, sehr berührt.
01:03:00: Ich hoffe, von dieser Berührung ist ganz viel bei unseren Zuschauern und Zuschauern.
01:03:03: Hörerinnen und Hörern angekommen, aber ich habe daran keinen Zweifel.
01:03:08: Wer dich finden will, alle links zu dir in den Show-Notes unter dieser Folge.
01:03:13: Und ich freue mich irre, dass wir uns begegnet sind und dass du mein Gast warst in dieser Folge.
01:03:18: Und freue mich, wenn wir uns wiedersehen.
01:03:20: Ja, vielen herzlichen Dank, liebe Katy.
01:03:23: Ich finde deine Arbeit ganz wunderbar und bin sehr dankbar, dass ich jetzt hier mit dir so lange sprechen konnte.
01:03:32: Vielen, vielen Dank.
01:03:33: Und die letzten Worte gehen an euch, ihr Lieben.
01:03:36: Danke, dass ihr diesen Podcast hört.
01:03:37: Wenn ihr meine Arbeit unterstützen möchtet, dann tut ihr das mit einem Like.
01:03:40: Ihr tut das, indem ihr den Podcast abonniert auf den jeweiligen Kanälen, wo ihr ihn hört oder wo ihr ihn anschaut.
01:03:47: Denn das hilft mir in Sachen Algorithmus und der beherrscht nun mal das Feld, ein bisschen mehr in die Sichtbarkeit zu kommen.
01:03:55: Und ihr könnt diesen Podcast, wenn ihr das möchtet, auch mit einem kleinen freiwilligen Betrag unterstützen.
01:03:59: Auch das findet ihr.
01:04:01: In den Show-Notes unter dieser Folge.
01:04:02: Wir sehen und hören uns nächsten Freitag wieder.
01:04:05: Bitte bleibt bis dahin zuversichtlich, gesund und stets neugierig.
01:04:19: Tschüss.