Get happy

Get happy

Bewusster leben. Zufriedener sein.

Transkript

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00:00:00: Gott ist tot und ihr habt ihn getötet.

00:00:02: Ihr Aufklärer habt ihn getötet.

00:00:05: Ihr habt die Ratio, das Kognitive, das Denken, den Verstand in den Mittelpunkt gestellt und habt alles, was irrational ist, alles, was mit Spiritualität zu tun hat, mit Glauben zu tun hat, mit diesen unglaublich mächtigen Faktoren, wie wir hören, habt ihr in Himmel geschickt und der Rest ist auf der Erde geblieben.

00:00:26: Get happy.

00:00:28: Bewusster leben, zufriedener sein.

00:00:48: Und ich sage hallo ihr Lieben.

00:00:50: Schön, dass ihr auch in dieser Folge wieder mit dabei seid.

00:00:53: Wie immer hoffe ich, es geht euch gut.

00:00:55: Ihr seid an einem wohligen, an einem sicheren Ort.

00:00:57: Und nachdem diese Episode in der Vorweihnachtszeit erscheint, hoffe ich natürlich, dass ihr maximal entspannt.

00:01:04: durch die Adventszeit kommt.

00:01:05: Es ist die letzte Episode vor dem Weihnachtsfest im Jahr zwanzig, fünfundzwanzig.

00:01:11: Vielleicht hört ihr sie aber auch zu Ostern.

00:01:13: zwanzig, siebenundzwanzig.

00:01:15: Das ist ja das Schöne an einem Podcast.

00:01:17: Ich erlaube mir dann ein paar Tage Pause und bin mit neuen Episoden dann wieder erst da nach dem Weihnachtsfest.

00:01:25: Passend zu dieser Vorweihnachtszeit soll es in der kommenden Stunde

00:01:30: um

00:01:30: das Thema Glauben gehen.

00:01:33: Und dabei ist es mir super wichtig, gleich zum Einstieg zu sagen, es geht nicht um Religion.

00:01:38: Es geht nicht mal unbedingt um den Glauben an Gott oder den Glauben an etwas Höheres, sondern um den Glauben an etwas.

00:01:47: Und sei es nur die Selbstteilungskraft des eigenen Körpers oder die eigenen Fähigkeiten, die eigene Resilienz und die eigenen Möglichkeiten.

00:01:57: Es wird ein wahrscheinlich sehr tiefes und philosophisches Gespräch, in dem aber auch die Wissenschaft nicht fehlen soll.

00:02:05: Und das ist ein Thema, das mich besonders im Jahr zwanzig, fünfundzwanzig sehr, sehr beschäftigt hat, gerade in einer Zeit, wo der Ruf der Kirchen immer mieser wird und die Menschen ja, das Gefühl aber in diesen dystopischen Zeiten ihren Glauben auch verlieren.

00:02:21: Und ich frage mich, wäre es nicht gut, an etwas zu glauben?

00:02:25: an was auch immer?

00:02:26: und wie groß ist die Rolle, die der Glaube spielt, wenn es um unsere psychische, um unsere mentale, um unsere seelische, aber auch um unsere körperliche Gesundheit geht.

00:02:37: Als ich mich entschieden habe, das Thema in diesem Podcast zu behandeln, wusste ich innerhalb von Sekunden, mit wem ich darüber philosophieren möchte.

00:02:45: Die Get Happy Community liebt ihn und ich weiß, dass es viele, viele, viele Menschen gibt, die ihm unheimlich gerne zuhören.

00:02:51: Er war schon zweimal bei mir zu Gast.

00:02:53: Ich freue mich sehr auf die kommende Stunde und den Austausch mit dem Psychonoroo-Imonologen, dem Psychotherapeuten, dem Arzt, Professor Dr.

00:03:02: Christian Schubert.

00:03:03: Christian, wie schön, dass du wieder da bist.

00:03:04: Na,

00:03:05: Lukati.

00:03:06: Ja, freut mich sehr.

00:03:07: Immer ein Highlight.

00:03:09: Ja, und diesmal wirklich mit einem Thema, über das wir uns im Vorfeld schon kurz ausgetauscht haben, weil auch dir es ein großes Anliegen war, dass es hier nicht um Religion geht oder irgendwie die Menschen zu Missionieren oder aufzufordern.

00:03:22: zurück in die Kirchen zu rennen.

00:03:24: Ich kann es keinem verübeln, der die Kirchen verlassen hat in den letzten Jahren.

00:03:28: Aber doch um das Thema Glaube.

00:03:30: Ist es was, mit dem du dich in deiner Arbeit immer mal wieder beschäftigt hast?

00:03:35: Also wir haben tatsächlich eine Studie durchgeführt.

00:03:40: Das vor Jahren war das an einer Brustkrebspatientin.

00:03:44: Und wir haben ja in Innsbruck seit mehreren Jahrzehnten ein Forschungsdesign entwickelt.

00:03:50: dass etwas anders ist als das, was der Goldstandard in der Medizin ist.

00:03:56: Wir schauen uns Patientinnen und Patienten ganz genau an, und zwar einzelne Patienten.

00:04:04: Also wir gehen hier nicht in Gruppenforschung und mitteln die Ergebnisse, so wie das üblicherweise stattfindet und machen dann Varianzanalysen, sondern wir fragen uns, wie ist ein Mensch, Patient, gesund, in seinem gelebten Leben unterwegs, im Sinne seiner biologischen und psychologischen und sozialen Faktoren.

00:04:25: Also wir versuchen Dynamiken zu sammeln, das heißt wir bitten unsere Patientinnen über einen vergleichsweise langen Zeitraum den gesamten Hahn zu sammeln.

00:04:36: Also von acht Uhr in der Früh bis acht Uhr abends, das ist so eine Portion von zwölf Stunden und die wird dann am Abend pipettiert auf kleine Röhrchen, wird dann eingefroren und dann gehen die nächsten zwölf Stunden los.

00:04:48: Der gesamte Hahn wird gesammelt über einen Monat in diesen zwölf Stundenabständen und so haben wir eine Zeitreihe am Ende der Hahnproben.

00:04:55: Und in diesen Hahnproben können wir eine Reihe von Stoffen analysieren, die relevant sind für medizinische Fragestellungen.

00:05:02: Schneller als im Blut?

00:05:04: Oder wo ist der Unterschied zwischen Blut und Hahn in der Forschung?

00:05:07: Gar nicht mal.

00:05:08: Also ich denke, die Verbindung zwischen, was du im Blut hast, hast du auch im Hahn.

00:05:12: Also das ist jetzt nicht irgendwie, was ist da?

00:05:15: keine besonderen großen Verzögerungszeit oder was auch immer.

00:05:20: Tatsache ist, wir können da Stresshormone analysieren, Cortisol oder Entzündungsfaktoren.

00:05:26: Bei dieser Brustgesprozentin sogar an dem Brustkrebsmarker, Acht-OH-DG, also ein Marker, der Tatsächlich Auskunft darüber gibt, inwieweit ihre Brustkrebsaktivität läuft.

00:05:41: Und dann können wir das jetzt korrelieren mit den psychologischen Datensätzen, die wir ja parallel dazu ebenso aufzeichnen.

00:05:48: Das heißt, wir bitten unsere Probandinnen nicht nur den Hahn zu sammeln, sondern immer im zwölf Stundenabständen, acht in der Früh, acht Uhr abends, ungefähr, Fragen zu beantworten, zum Alltag, zu ihrem Leben, zu ihrer Befindlichkeit, zu ihrer Alltagsroutine.

00:06:02: Das geht bis in die Ernährung hinein.

00:06:04: Bewegung, Schlafverhalten.

00:06:06: Wir wissen eigentlich, mehr oder weniger alles über diesen Menschen innerhalb dieses einen Monats.

00:06:12: Und dann kommt für uns die Königsdisziplin.

00:06:14: Wir sehen nämlich die Probanden überhaupt nicht während der Woche.

00:06:17: Wir haben mit denen keinen Kontakt, die machen die Studien für sich selber.

00:06:21: Da kommen aber einmal die Woche zu uns, entweder online oder sogar wirklich analog zu uns in die Klinik.

00:06:27: Und dort werden sie dann interviewt.

00:06:30: Und zwar ganz genau zu dem, was in den letzten, in diesem Fall, Was in diesen einzelnen Zwischstunden Einheiten passiert ist?

00:06:41: Und fragen also ganz genau die vergangenen Woche ab mit allem drum und dran.

00:06:47: Also hatten Sie Stress mit Ihrem Partner?

00:06:49: Hatten Sie Stress mit dem Partner?

00:06:51: Haben Sie auch mit Ihrer Krankheit Thema gehabt?

00:06:56: Was haben Sie für schöne Dinge erlebt?

00:06:57: Also es geht gar nicht nur ums negative, sondern natürlich auch ums positive.

00:07:01: Und das vor dem Hintergrund von vielen Interviews, die wir geführt haben, um den Menschen überhaupt erkennen zu lernen.

00:07:06: Also wir starten nicht einfach in die Studie, sondern wir müssen zuerst mal wissen, wer ist das eigentlich, mit dem wir da arbeiten?

00:07:12: Und dann gehen die in diese prospiktive Teil.

00:07:15: Ja, und so haben wir am Ende Zeitreihen aus dem sozialen, psychologischen und biologischen Spektrum, also eigentlich biopsychosoziale Forschung.

00:07:23: in der Reihe und können dann über Statistiken, jetzt wird es integrativ, deswegen nennen wir die Studien integrativ, weil sie einerseits qualitativ sind, wir haben riesige Auswertungsarbeit, diese ganzen Interviews zu checken und daraus zu kriegen, was wir jetzt wirklich bedeutsam für diese Menschen.

00:07:40: und natürlich Statistik, Zeitreinstatistik und so kriegen wir heraus, wie lange es dauert bis etwas, was der Mensch erlebt in seinem Alltag, was ihm wirklich bedeutsam ist, wann dass biochemisch überhaupt losgeht.

00:07:53: Das ist ja nicht gleich.

00:07:55: Das kann ja eine Verzirkungszeit haben bei uns von Tagen, bis das Immunsystem anschlägt.

00:08:02: Ob die Entwicklung dieser Biochemie linear ist, also nur rauf oder nur runter, bei uns ist es immer zyklisch.

00:08:10: Also es geht rauf und runter, das Leben ist zyklisch und wir finden exakt das auch in unseren Handproben.

00:08:16: Und was spannend ist, wir können auch die andere Wirkrichtung angucken.

00:08:19: Also wir können gucken, inwieweit Immunsystem ein Einfluss hat auf das Psychologische.

00:08:25: Also das heißt auch die Wirkrichtung können wir hinauskriegen.

00:08:28: Also ganz neue Zugänge in der medizinischen Forschung, die mit den üblichen Goldstandards überhaupt nicht sichtbar sind und vielleicht sogar, wenn sie existieren, was wir finden dann auch in diesem Goldstandard, viel für inkonsistentere Resultate sorgen.

00:08:44: Das vermuten wir mittlerweile.

00:08:46: Wahnsinn.

00:08:47: Und da hat mir die Brustgibspatientin.

00:08:49: Ja.

00:08:49: Und

00:08:49: die hat vor fünf Jahren ihre Brustgibsdiagnose gehabt.

00:08:53: Und wir haben sie interviewt, alles Mögliche über sie rausgefunden.

00:08:58: Aber eines haben wir nicht gewusst.

00:09:00: Das hat sie letzten Endes erst in der Studie uns verdeutlicht.

00:09:03: Sie hat komplementär alternativ medizinische Techniken angewendet während der Studie.

00:09:10: Sie meinte, das sei nicht so wichtig für uns, uns das zu erzählen vorab.

00:09:15: Und so kamen wir während der Wocheninterviews immer mehr drauf.

00:09:18: Ja, die macht ja ganz schön viel.

00:09:19: Also alle zwei Tage.

00:09:22: Jinjinjutsu, Tai Chi, Physiotherapie.

00:09:26: Dann geht sie in energetisches Heilseminar.

00:09:29: Dann singt sie Spielklavier im Chor.

00:09:33: Und wir haben uns gedacht, Das ist interessant.

00:09:36: Was tut denn die da?

00:09:38: Warum macht die das?

00:09:40: Und haben sie dann nach der Studie gefragt, warum tun sie denn das?

00:09:44: Und dann sagt sie, Nö, weil ich ein Rezitiv verhindern will.

00:09:49: Ich hatte vor fünf Jahren meine Brustgelbstdiagnose und Therapie.

00:09:52: Mir wurde die Brust weggenommen, Lymphknoten weggenommen, was halt so tatsächlich in der schulmedizinischen Onkologie stattfindet.

00:10:01: Und sie möchte aber sich nicht allein auf das verlassen, sondern möchte selber alles dafür tun, dass sie keinen Rückfall kriegt.

00:10:09: Und sie glaubt an diese Techniken?

00:10:10: Und sie glaubt an diese Techniken.

00:10:12: Und wir haben das dann korreliert.

00:10:14: Wir haben dann tatsächlich, immer wenn sie diese Interventionen hatte, haben wir jeder zwei Stunden Einheiten einser gegeben.

00:10:21: Die anderen waren null.

00:10:22: Und diese binäre Zeitreihe haben wir dann korreliert mit den biochemischen Stoffen und es war striking.

00:10:29: Also es war tatsächlich so, dass mit einer Verzögerungszeit von, bei der Entzündung waren es, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um.

00:10:50: Also das heißt, sie

00:10:50: hat tatsächlich

00:10:52: diese ganze Kraft, wir nennen das Meaning Response.

00:10:55: Also ich würde da gar nicht nur die Techniken jetzt in den Mittelpunkt stellen, also das Technische dieser Techniken, sondern tatsächlich das, was sie den Techniken an Bedeutung zumisst.

00:11:07: Also Meaning Response, die Antwort auf die Bedeutung.

00:11:10: Genau.

00:11:11: So ist es.

00:11:11: Und in dem Fall ihre physiologische Beantwortung auf die Bedeutungszuweisung.

00:11:16: Und das ist richtig toll.

00:11:19: Also es ist im Endeffekt ein empirischer Nachweis für ein Selbstheilungsprozess, denn sie lebt heute noch.

00:11:25: Und das würde ich jetzt mal sagen, sie macht es bis zum heutigen Tag.

00:11:28: Also sie hat nie aufgehört, diese Intervention zu machen.

00:11:33: Und ich denke, wir haben Für einen Monat mal sehen können, was da eigentlich abgeht bei ihr.

00:11:39: So würde ich jetzt schon vermuten, dass das durchgängig so passiert ist bei ihr, dass ihr ihr Entzündungssystem in Schach halten konnte.

00:11:46: Und das ist so wesentlich bei gerade Brustkrebs oder unkologischen Erkrankungen, von denen wir wissen, wenn du Entzündung hast, zum Beispiel durch Stress, also wir wissen aus der Psychoneurognologie, das ist ja mein... Fachbereich, da wissen wir, dass das Stress Entzündung macht.

00:12:03: Und Entzündung ist natürlich gerade bei Krebserkrankungen gar nicht gut.

00:12:06: Das sollte man wirklich diese Stoffe in Schach halten.

00:12:11: Und genau das macht die.

00:12:12: Eine der meistgehörten Folgen bis heute, die Folge mit dir zur Psychoneuroimmunologie, solltet ihr sie noch nicht gehört haben.

00:12:17: Die packe ich euch selbstverständlich hier in die Show Notes, da noch ohne Video.

00:12:21: Da war es reines Audio.

00:12:23: Ich hatte hier mal einen Gast, auch eine Ärztin.

00:12:27: Die Doktor Dorothea Brückel und die hat bei ihrem Vater unter anderem gelernt und der hat mal zu ihr gesagt, sage deinen Patienten nicht, dass sie noch sechs Monate zu leben haben, die machen, was du ihnen sagst.

00:12:39: Und das finde ich, was das Thema Glauben angeht, sehr, also ich meine, auch das Phänomen von Notzebo und Platzebo ist ja im Grunde genommen nichts anderes als eine reine Glaubenssache.

00:12:51: Ist die Glaubenssache ja, absolut.

00:12:53: Und würdest du da mitgehen aufgrund deiner Erfahrung, dass Patienten oder dass wir Menschen tun, was man uns sagt, wenn wir es glauben?

00:13:01: Absolut.

00:13:02: Das ist ja einer der großen Probleme, die wir auch in unserer Gesellschaft haben.

00:13:06: Viele Menschen glauben, dass was die anderen sagen oder vor allem was die Mächtigen sagen oder was auch immer.

00:13:11: und machen das ohne ihr Hirn einzuschalten und tun einfach mit.

00:13:15: Und in dem Fall hast du eigentlich auch eine wahrscheinlich hohe emotionale Komponente drin, nämlich die Angst und die Furcht vor dem Rückfall oder vor dem Tod.

00:13:24: Und wenn dir dann eine Prognose gegeben wird, dann kann die Angst killen.

00:13:28: Das ist auch in der Literatur kein Thema, also Thema, dass das ein großes Problem darstellt.

00:13:37: Also gerade psychosoatische Forschung, psychonorionologische Forschung.

00:13:40: hat das ganz klar gezeigt, wie Angst brutal wirkt im Immunsystem und entsprechend den Immunschutz hemmt.

00:13:50: Also das, was wir brauchen, damit wir mit Viren umgehen, damit wir mit Krebszellen umgehen, die wir ja immer haben, ist ja nicht so, dass wir... die nicht haben in uns.

00:14:00: Wir haben ständig in Datungen.

00:14:01: Das ist ein ganz normaler natürlicher Prozess, genauso wie auch Autoimmunreaktionen, ganz normaler Prozess sind.

00:14:07: Wir haben Abbaustrukturen in unserem Organismus, die sind verhaltet, die müssen abgeräumt werden.

00:14:11: Da muss das Immunsystem gegen den eigenen Körper vorgehen.

00:14:15: Da gibt es also Autoimmunreaktionen, aber die sind... Alle in Gleichgewicht, das ist alles ruhig.

00:14:21: Also

00:14:22: der Körper kann das eigentlich?

00:14:23: Er

00:14:23: kann das eigentlich, richtig.

00:14:24: Aber wenn du in eine Situation kommst, die tatsächlich so mächtig ist, und ich sage immer auch in meinen Interviews oder auch in meinen Arbeiten, ich schreibe, dieses psychische ist so mächtig.

00:14:37: Es ist etwas, was überhaupt nicht klar ist.

00:14:40: üblichen Schulmedizinern, die meinen, ja es gibt das psychische, aber es ist ein Epiphenomen des neurologischen.

00:14:46: Also wenn die Nervenaktivität ist, dann haben wir ein bisschen Psyche daneben.

00:14:50: Das Wichtigste ist, dass was von unten nach oben kommt.

00:14:52: Also das genetische, diese ganzen Moleküle.

00:14:55: Das ist das, was wirklich das Mächtige in der Medizin ist.

00:14:58: Sagt die Schulmedizin, die orthodoxe Medizin.

00:15:01: Eine neue Medizin dreht das um.

00:15:03: Eine neue Medizin sagt überhaupt nicht, ganz im Gegenteil.

00:15:06: Je höher du gehst in dieser Man sagt Schichtenhierarchie des menschlichen Seins, also bis hinauf in Gesellschaft.

00:15:13: Wir wissen, wie Beziehungen uns quälen können.

00:15:15: Wir wissen, wie wir durchdrehen, wenn unsere Beziehungen, an denen wir hängen, die uns wichtig sind, wo wir gebunden sind, wo wir uns sicher fühlen.

00:15:24: Wenn die in Mitleidenschaft gezogen sind, Windstreitereien sind oder was auch immer, wie tief das geht, das kannst du sofort haben.

00:15:30: Und tatsächlich, wenn Familie schlecht läuft.

00:15:36: Auch so ein Thema, oder?

00:15:37: Das geht richtig, richtig tief und ist kräftig, mächtig und kann dich zackkrank machen, aber auch zack gesund machen, damit ich auch davon überzeugt.

00:15:46: Also Lebenselix hier, Beziehung.

00:15:51: Ja, da sind wir ein bisschen bei der Anmoderation in diesen dystopischen Zeiten, also zumindest, wenn man sich mit den mit den bekannten Leitmedien nur beschäftigt und auch ist noch nicht so richtig gelingt, den Fernseher auch mal auszulassen oder das Smartphone im Flugmodus zu lassen.

00:16:08: Das ist hier schon viel besprochen worden.

00:16:10: Also unsere Eltern, Generationen, die haben morgens die Zeitung gelesen, das war schon wieder alter Käse, weil das war Zeug von gestern und haben vielleicht abends noch um acht die Nachrichten geschaut und das war es.

00:16:20: Aber diese vierundzwanzig Stunden News-Beschallung, die wir jetzt seit vielen Jahren haben, ist natürlich was anderes und die versetzt unser Gehirn ja.

00:16:27: kontinuierlich in ein Überlebungsmodus.

00:16:29: Also wir leben in Zeiten, wo Dystopie und Weltuntergangsszenarien uns von allen Seiten um die Ohren geballert werden.

00:16:37: Und ich frage mich eben, wie wichtig es ist, in solchen Zeiten zu versuchen, einen Glauben in Sicht zu etablieren, dass irgendwie alles gut wird.

00:16:49: Also wie kann uns das gelingen?

00:16:51: und was glaubst du aufgrund deiner beruflichen Erfahrungen?

00:16:55: Wie wichtig das für uns Menschen ist, an etwas zu glauben und sei es nur unsere eigene Resilienz, dass egal was passiert, das wird zum Beispiel für mich irgendwann eine tiefgreifende Erkenntnis nach meiner langjährigen Traumatherapie, dass es gar nicht darum geht, wie kann ich wieder jemandem anders vertrauen?

00:17:10: oder wie kann ich glauben, dass außen alles gut ist, sondern ich habe angefangen zu realisieren, egal was im Außen passiert.

00:17:19: Ich glaube daran und ich weiß, dass ich eine Lösung dafür finde.

00:17:23: Das war für mich ein totaler Game Changer.

00:17:26: Also wie wichtig ist es, dass wir an etwas glauben und vielleicht auch glauben, dass wir es schon irgendwie hinkriegen?

00:17:32: Das was du sagst, ist ja aus der psychologischen Ecke kommend, da würde man sagen Selbstkontrolle oder auch Selbstwirksamkeit.

00:17:40: Und das sind ja ganz starke Faktoren, wenn ich spreche jetzt immer als Psychonorm, damit wir da richtig reinkommen, auch ins Immunsystem.

00:17:47: Das sind Faktoren, von denen wir wissen, auch aus der Forschung der Psychonologie, dass sie enorm mächtig sind, wenn es um die gute Immunnologie geht.

00:17:55: Also um das, was uns schützt, was uns heilt, was positive Wirkungen hat in unserem Organismus, was uns letzten Endes gesund hält.

00:18:01: Also dieses Gefühl von, ich hab die Dinge unter Kontrolle, ich kann das, ich kann sie auch verändern, denkt da gerade auch an Antonowski.

00:18:09: Ein ganz wichtiger Psychologe, also Aaron Antonowski.

00:18:15: mit seinem Kohärenzprinzip, wo es ja auch ganz stark darum geht, die Dinge zu verstehen.

00:18:22: So ein Prinzip, das du überhaupt verstehst, was da um dich herum... stattfindet, also tatsächlich ein kognitives, emotional kognitiver Aspekt.

00:18:32: Also diese psycho-educative Ebene eigentlich, oder?

00:18:34: Die letzten Endes richtig, die psycho-educative Ebene und dann nicht nur, dass du es verstehst, was da passiert, sondern dass du auch das Gefühl hast, ich kann das eigentlich ändern.

00:18:44: Also ich habe verstanden, was da draußen für ein Problem ist und ich habe den Eindruck, ich kann es kontrollieren und ich kann es in der Selbstwirksamkeit verändern.

00:18:52: Und der dritte Faktor ist, wenn du ein hohes Korrekt Gefühl hast oder einen hohen Quarrenz, Quarrenz, Intensität, dann gibst du dem Ganzen auch noch Sinn.

00:19:07: Also diese drei Aspekte, Verstehen, Kontrolle und Sinn, dass du wirklich das Gefühl hast, das ist jetzt wert, dass ich es verstehe, es ist wert, dass ich es veränder.

00:19:16: Es ist ein motivationaler Aspekt drin, ein Antriebsaspekt, ein Aspekt möglicherweise eben auch das, was du gesagt hast von Hoffnung.

00:19:25: von Sinnfragen, von Bedeutung, Zuversicht, genau.

00:19:29: Und da sind wir eigentlich ein Glaubesteil.

00:19:31: Also verstehen ist jetzt ein prognitiver Aspekt, Ratio.

00:19:37: Das Handeln und Verhalten und Verändern können, das letzten Endes ja auch nicht unbedingt mit Glauben verbunden, aber dieser dritte Teil, wenn es um Purpose geht, wenn es um wirklich Sinnfragen geht, ist es überhaupt sinnvoll, dass ich das verstehe und verändern kann.

00:19:53: Da sind wir dann in einem Bereich drinnen, den wir hier diskutieren.

00:19:59: Also glaube, dass es wichtig ist, dass ich es veränder oder verstehe und dann verändern kann.

00:20:07: Ich habe mich viel beschäftigt mit der Frage, ob wir nicht alle irgendwie ein Jahrtausende-altes in uns abgelegtes Kirchenschuld-Glaubens-Trauma haben aufgrund dessen, was die Kirche.

00:20:22: seit über zweitausend Jahren natürlich auch so getan hat und Menschen, wie soll ich das sagen, auch manipuliert und auch kontrolliert hat.

00:20:34: Und ich habe viele Jahre gebraucht, um diese Blockade in meinem Kopf oder diese Scham eigentlich, dieses Wort Gott auszusprechen.

00:20:43: Also das war so scham behaftet in mir oder irgendwie komisch.

00:20:47: Es war immer so ein Störgeräusch.

00:20:52: Und wie gesagt, es geht mir hier überhaupt nicht darum, es geht nicht darum, an Gott zu glauben, aber vielleicht eben an eine Kraft in uns und wenn es die Kraft der Selbstteilung ist oder der Selbstermächtigung, oder auch an etwas zu glauben, was größer ist als wir.

00:21:07: Das könnte ja auch sein, dass es etwas gibt, was größer ist als wir.

00:21:11: Eine Kraft, die zum Beispiel ein Reiskorn wachsen lässt oder etwas ein wunderbares, ein letztes Buch über die Fraktale, die Geometrie der Seele.

00:21:20: geschrieben, da ist ja eine unglaubliche Intelligenz auch in der Natur drin und ich würde sagen, die ist größer als wir Menschen.

00:21:27: Ja, ja.

00:21:28: Und glaubst du an diese Kraft?

00:21:31: Also ich glaube absolut an diese Kraft, vor allem wenn ich mich auch nochmal einlese und sehe, was für tolle Ideen dazu auch von der Philosophie, von der Theologie auch kommen.

00:21:44: Da denkt er an den Paul Tillich zum Beispiel.

00:21:46: Das ist ein bekannter deutscher Theologe, der ausgewandert ist in den dreißig Jahren nach Amerika.

00:21:55: Und der das Konzept von... Mut zum Sein geschaffen hat.

00:22:02: Und das ist so ein Gegenstück zur Angst.

00:22:04: Ich meine, wir sind uns alle einig, Angst gibt es, Grundängste bezüglich unserer Extenz, bezüglich unseres, ja, einfach vor bestehenden Sterbens und des Todes.

00:22:20: Wir werden nicht ewig leben, wir wissen das.

00:22:22: Wir haben es immer irgendwie in uns.

00:22:24: Wir überspielen es in vielen Fällen, wir fragen uns gar nicht, wir wollen, nee, richtig wahr haben wollen wir es nicht, aber es ist eben da und es treibt uns auch an und es ist eine Kraft, eine Grundangst in uns und trifft sicher viele andere Bereiche auch noch verlassen werden.

00:22:40: Einsamkeit, Bindungsverluste eben, viele sind gar nicht erst in den Genuss gekommen, Bindung in einer positiven Form zu erfahren, sondern sind eigentlich von Beginn an, als Kind und Jugendliche in ein Bindungsthema, Problem, Unsicherheit hineingeboren worden.

00:22:57: Also das heißt, diese Grundangst ist ein Riesenthema.

00:23:02: Aber selten hört man, dass es auch ein Gegenstück dazu gibt oder geben muss.

00:23:07: zu dieser Grundangst und dieser Paul Tillich, der hat tatsächlich den Glauben runtergebrochen auf was ganz was existenzielles, auf etwas, was du auch gar nicht zum Zweck hast, also wo du gar nicht sagst, ich glaube an etwas, etwas zielgerichtet ist, sondern einfach eine Grundhaltung dem Leben gegenüber.

00:23:29: Ich habe Hoffnung, ich habe Vertrauen.

00:23:33: in mich, in mein Sein, in meine Existenz Mut zum Sein.

00:23:39: Und da geht es nicht, es geht tatsächlich auch um das Wagner sich fallen zu lassen in eine, ja, in etwas hinein, wo du ein tiefes Vertrauen hast, das du aufgefangen werden kannst.

00:23:54: Und das können natürlich die, die früh ihre Bindung schon bekommen haben.

00:23:59: besser, gar kein Thema, das ist eine gute Grundlage, wenn du eine Bindungssicherheit hast, wenn du das erfahren hast, dann kannst du das, aber es gibt noch einen Schritt drüber.

00:24:08: Also nur gesund aufgewachsen sein, ist es nicht, was der meint.

00:24:12: Der meint sozusagen nochmal, das Wagnis machen, rauszutreten, ich denke da an Nazismus, ich denke da an solche Aspekte, die einen vielleicht auch daran hindern, einfach mal sich selber nicht mehr in den Mittelpunkt zu stellen, sondern sich zu sagen, es gibt was höheres, wie du vorhin gesagt hast, es gibt... symbolisch gesehen Gott ist ein Symbol und in dessen Hände lege ich mich.

00:24:34: Ich bin nicht der Mittelpunkt.

00:24:36: Ich bin nicht das Wichtigste.

00:24:38: Es gibt etwas größeres, etwas höheres und dem vertraue ich mich auch an.

00:24:43: Das ist mich leitet.

00:24:45: Ich fühle mich von Gott geleitet.

00:24:46: Das ist ein wahnsinnig... Ich habe ein Klient von mir auch gefragt, der sehr gläubig ist.

00:24:54: Was ist denn, was er glaubt, was so gesund ist am Glauben?

00:24:57: Und dann meinte der eben, ja, dieses von Gott geleitet fühlen.

00:25:01: Das konnte ich super nachvollziehen, weil immer oft gesagt wird, ja, da geht es auch um soziale und die Menschen sind in Verbindung zueinander und beten gemeinsam, gehen gemeinsam nicht kirche.

00:25:10: Das sind ja Faktoren, die durchaus sehr, sehr wichtig sind, wenn es um den Vorteil des Glaubens und der Religiosität und der Religion geht, wenn es um Gesundheit und Krankheit geht.

00:25:21: Aber als er das gesagt hat, Da ich mir gedacht, das ist ein interessanter Aspekt.

00:25:25: Und auch die Literatur bestätigt das.

00:25:26: Also es ist diese Kontrolle, diese Selbstkontrolle, ist der Faktor, der Menschen, die regelmäßig in die Kirche gehen, die glauben, auch glauben, ohne in die Kirche zu gehen.

00:25:40: Spiritualität ist damit Sicherheit der, sagt doch Literatur, der wesentlichere Faktor.

00:25:47: Es ist nicht die Religion, es ist nicht mal die Religiosität.

00:25:52: diese Verbindung zu einer Gemeinschaft, zu einer Glaubensgemeinschaft, sondern es ist deine Spiritualität, die so wesentlich ist.

00:25:59: Nachdem du Bindungstrauma angesprochen hast, weil als Selbstbetroffene von Entwicklung zum Bindungstrauma weiß ich natürlich sehr gut, was damit gemeint ist und was da dem Glauben natürlich, also wenn wir jetzt mal den Glauben als Antidot, was mir total gut gefällt, praktisch zu Angst betrachten, habe ich im Laufe dieser Traumaheilung bin ich aus diesem wahnsinnigen, dieser Besessenheit, das Leben kontrollieren zu wollen und zu müssen, um irgendwie Sicherheit in dieser Welt zu finden.

00:26:32: Das ist ja ganz oft bei frühkindlichem Trauma, dass man so in unsicheren Kontexten aufwächst.

00:26:36: Also versuchst du über den Verstand gesteuert, alles zu kontrollieren, damit du versuchst, das Leben zu kontrollieren, im Grunde genommen.

00:26:44: Und ich habe aber über die Zeit, und es ist auch heute noch so, immer mehr festgestellt, eigentlich passieren die wirklich magischen Dinge in meinem Leben, wenn ich es nicht kontrolliere.

00:26:55: John Lennon hat mal gesagt, irgendwie, das Leben ist das, was passiert, während du versuchst, das Leben zu planen oder so zu kontrollieren.

00:27:02: Und als ich angefangen habe, den Fokus da mehr draufzulegen und natürlich im Kontext der Traumatherapie auch, das war jetzt nicht einfach nur was, was ich mit mir zu Hause im stillen Kämmerlein gemacht hätte.

00:27:14: konnte ich mehr und mehr Spielfreude entwickeln und auch diese Ungewissheiten des Lebens mal aushalten lernen, eben nicht alles kontrollieren zu können, sondern immer mehr reinzukommen.

00:27:26: Ich lasse jetzt, ich gehe jetzt mal dem Leben aus dem Weg und glaube und vertraue auf eine höhere Kraft, die mich schon führt.

00:27:35: Das wird schon gut werden.

00:27:36: Weil ich auch oft in Rückblicken dann festgestellt habe, die schmerzhaftesten Dinge, die ich vielleicht in den Moment noch nicht verstanden habe, haben aber dann vielleicht in der Retrospective total Sinn ergeben und haben zu guten Veränderungen geführt.

00:27:49: Ich könnte jetzt nicht zurückblicken und sagen, die schmerzhaften Sachen, danach wurde alles noch schlechter, sondern eigentlich waren das notwendige Interventionen des Lebens manchmal, die mich dann wiederum auf ein nächstes Level in meiner Heilungsgeschichte geführt haben.

00:28:05: Das

00:28:05: ist ein Superpunkt, den du ansprichst.

00:28:07: Also zwei Dinge fallen mir da spontan ein.

00:28:09: Das eine ist, Das ist ja eigentlich, was die Schulmedizin absolut gegen steuert.

00:28:17: Weil du redest zum Symptomen im Endeffekt, oder?

00:28:19: Ja.

00:28:20: Es ist eine Krise.

00:28:21: Es hat stattgefunden.

00:28:22: Das ist was passiert.

00:28:23: Du reagierst mit Depressivität, mit Angst.

00:28:27: Du bist völlig aufgerüttelt und ein bisschen in der Krise.

00:28:31: Und du reagierst möglicherweise auch mit Körper, mit Schmerzen oder was auch immer.

00:28:38: Für meine Begriffe falsche Medizin, und da sage ich wirklich falsch, meint nun auch, weil der Patient falsch unterwegs ist und meint, er möchte jetzt ganz schnell von diesen Beschwerden befreit werden und hat damit ein Superbuddy, nämlich die Medizin, die nichts anderes tut und versucht, nämlich diese Symptome zu bereinigen.

00:28:59: Und die werden aber nie gelesen.

00:29:01: Und meine Haltung der Medizin gegenüber ist, wenn Beschwerden sind, das ist nicht fein und ich möchte mich doch gar nicht drüber stellen.

00:29:09: Wenn jemand schwere Schmerzen hat und so weiter, dann kann man auch helfen mit Medikamenten und so weiter.

00:29:14: Aber man darf nie vergessen, als Mediziner, dass es letztlich Wahnsignale der Existenz dieses Menschen sind.

00:29:22: Und wenn ich das als Wahnsignal begreifen kann, Dann kann genau das passieren, was du jetzt gesagt hast.

00:29:27: Nämlich, dann kann der nächste Schritt gesetzt werden.

00:29:29: Und ich kann mich auch an mich erinnern.

00:29:31: Ich war, wie alt war ich, war dreißig, Mitte dreißig, als ich meine Analyse anfing, meine Psycho-Analyse, also Selbsterfahrung.

00:29:40: Und das war, der Grund war, ich hatte eine Freundin und es lief nicht gut und irgendwo spürte, die war selber, hat Psychotherapie-Ausbildung gemacht, wie es halt dann so ist.

00:29:50: Gib mir halt den Rat, Mensch, eigentlich wäre es gut für dich.

00:29:52: Wenn du da was machst und ich war ja eh schon am Weg in Richtung Psycho und Psychosomatik und Psychonormologie, dann haben wir irgendwie gedacht, ja, mach ich, ja, geh mal los und geh in die Analyse.

00:30:03: Bin da richtig lange drin gewesen, hab viel, viel Selbsterfahrung und im Endeffekt war es ein Nichtspüren von Beziehung ausreichend.

00:30:14: Mit Sicherheit, aus Kindheit kommend, Jugendkommend, eine Art Pseudeunabhängigkeit.

00:30:21: So nennen wir das eher so.

00:30:22: Ängste vor Beziehungen.

00:30:24: Nicht wirklich sich einlassen, dem Partner oder der Partnerin suggerieren.

00:30:31: Du bist mir nicht so wichtig, da ist ein Puffer zwischen uns beiden.

00:30:33: Ich kann ja gar nicht meine Gefühle ausdrücken.

00:30:36: Ich will das auch nicht, weil wenn ich es tun würde, dann würde ich einen Commitment machen.

00:30:41: Und dieses Commitment macht mir so viel Angst, dass ich es gar nicht erst ausspreche.

00:30:46: Und das passt natürlich dem anderen überhaupt nicht.

00:30:49: Die beginnen dann zu klammern, beginnen genau das Gegenteil von denen zu tun, was diese pseudeunabhängigen Wölfe, einsamen Wölfe eigentlich überhaupt nicht vertragen, nämlich das Klammern und Kletten.

00:31:00: Und dann sind die Beziehungen schon in Richtung, geht kaputt.

00:31:04: Und das zu überwinden, hat einfach viel Beziehungserfahrung gebraucht bei mir.

00:31:09: Eine tragfähige Beziehung, eine analytische, wo ich wirklich oft auf Tifting ging, zwei bis dreimal über Woche zum Teil.

00:31:18: Und dann irgendwann auf dem Punkt war, nach vielen Jahren, wo ich wirklich das Gefühl hatte, ich weiß gar nicht, ob ich es so sagen würde, ich würde sagen, dann, wie du vorhin auch gesagt hast, dann passiert plötzlich was.

00:31:29: Dann passiert plötzlich etwas, was.

00:31:32: du hast die Bedingungen dafür geschaffen, das ist jetzt der zweite Aspekt, den ich aufgreifen wollte.

00:31:36: Du schaffst die Bedingungen, dass was passiert.

00:31:38: Du wirst das, was passiert, niemals linear manipulativ schaffen.

00:31:42: Aber du wirst linear manipulativ die Bedingungen schaffen, gerade noch.

00:31:46: Also das heißt, ich kann in... in damals ins Telefonbruch gehen und kann noch gucken gehen, wer ist ein guter Analytiker oder mich rumfragen und dahinter kommen.

00:32:00: Das sind gerade noch Handlungen, die ich setze, um die Bedingungen zu schaffen, damit es besser wird.

00:32:06: Aber wann es besser wird und wie das ausschaut, wenn es besser geworden ist und so weiter und so fort ist.

00:32:12: Kannst du nicht linear bestimmen?

00:32:14: Das ist ein hochkomplexer Prozess.

00:32:16: In der Systemtheorie würden wir von emergenten Phänomenen sprechen.

00:32:20: Also es taucht etwas auf durch die Interaktion der Elemente.

00:32:25: Also das System besteht aus Systemelementen und dieses Systemelemente stehen miteinander in Beziehung.

00:32:31: Und wenn das System in Unruhe gerät, wenn es in dynamische Interaktionen gerät, wenn es sich anpasst an die Außenwelt und in Funktionsmechanismen gerät, Dann können die so aufgeregt sein und so dynamisch, dass dann plötzlich eine neue Qualität entsteht.

00:32:46: Und in dem Fall wäre die neue Qualität, du verliebst dich.

00:32:50: Oder die neue Qualität könnte eine Offenbarung sein.

00:32:54: Oder die neue Qualität könnte Kunst sein.

00:32:59: Du schaffst Kunst.

00:33:01: Du kriegst plötzlich eine... Eine Idee.

00:33:04: Das sind alles Aspekte, die nicht einfach so gemacht werden können, sondern sie müssen.

00:33:09: Bedingungen sollten möglichst so sein, dass dann irgendwann mal diese emergenten Phänomene, die wir hier lustigerweise auch gar nicht beschreiben können.

00:33:18: Sie entziehen sich der Definition.

00:33:19: Du liest es ja immer wieder in der Literatur, ja, also den Glauben zu definieren oder die Spiritualität zu definieren oder Liebe zu definieren oder Kunst.

00:33:30: geht ja eigentlich gar nicht.

00:33:31: Es ist so komplex, es entzieht sich jeder Form der Beschreibung.

00:33:39: Und dann sind wir genau in diesen Bereichen.

00:33:41: Die Bedingungen brauchen, dass sie entstehen.

00:33:44: Aber du wirst sie nie bewusst schaffen.

00:33:47: Boah, ich habe eine Gänsehaut am ganzen Körper und das war das erste Mal, lieber Christian, dass mir, dass jemand Worte gefunden hat

00:33:55: für

00:33:55: einen Hashtag.

00:33:59: oder einen Aufruf, den jeder Mensch, der diesen Podcast regelmäßig hört oder der auf seiner Reise ist, schon mal gehört hat, nämlich Vertraue dem Prozess.

00:34:09: Und das, was du jetzt gerade beschrieben hast, nämlich diese Rahmenbedingungen zu schaffen, das ist ja im Grunde genommen das einzige, auf das wir Einfluss haben.

00:34:17: Wir haben Einfluss auf die Rahmenbedingungen, auf denen wir unsere Wachstumsreise, also wir können den Acker bestellen, sage ich jetzt mal, indem wir uns einen Therapieplatz suchen, indem wir vielleicht anfangen, Spaziergänge in unserem Leben zu etablieren, unsere Ernährung mal anzuschauen, unsere Schlafqualität mal anzuschauen, uns Unterstützung zu nehmen, ein sozial gutes, stabiles Umfeld.

00:34:41: Also wir bestellen den Acker und nehmen Einfluss auf die Parameter, auf die wir Einfluss nehmen können.

00:34:48: Und auf diesem Acker wächst dann etwas Neues.

00:34:50: Aber was wächst, wissen wir gar nicht.

00:34:53: Ja, wobei, wie gesagt, die Bedingungen, von denen du gerade redest, der Acker schon auch Pflanzen hervorruft.

00:34:59: Genau.

00:34:59: Also

00:34:59: das schon.

00:35:00: Also schon ein bestimmtes Thema, das da entsteht.

00:35:02: Genau.

00:35:03: Und so haben wir halt für verschiedene Bereiche oder verschiedene Themen, haben wir unterschiedliche Bedingungen.

00:35:08: Für eine Bedingung, dass du dich verliebst oder dass du in eine glückliche und gut funktionierende gesunde Beziehung gehst, wär es nicht schlecht, Selbsterkennung zu tanken.

00:35:18: Wie man ein Beispiel gesehen hat.

00:35:20: Denn im Endeffekt ist es mir ganz gut gegangen in dem Zusammenhang.

00:35:24: Also da hat dann plötzlich gefunkt und wird schon sagen gut gelaufen.

00:35:29: Aber genau, ich habe mich um die Bedingungen gekümmert.

00:35:33: Und zwar ziemlich heftig und viel.

00:35:35: Also richtig lang und richtig intensiv.

00:35:38: Und genau, also das ist die Message.

00:35:41: Die Message ist, du kannst es nicht das Glück vom Zaun brechen.

00:35:48: Aber du kannst zumindest die Bedingungen dafür schaffen, dass es irgendwann mal einen Glückszustand geben wird.

00:35:54: Und diese Bedingungen, da kannst du dich beraten lassen, da musst du auch ein bisschen Aktivität zeigen und losziehen und was machen.

00:36:04: Und das ist auch wichtig für all die da draußen, die meinen, sie können den anderen glücklich machen.

00:36:10: Nicht nur die Helferberufe, die man ein bisschen entlasten müsste und sagen müsste, nein, ihr könnt die Bedingungen darstellen.

00:36:16: Das ist passiert, aber ihr seid nicht dafür zuständig, dass dann das auch passiert.

00:36:21: Also diese ganzen Halsversprechen, die da stattfinden, ist ja eigentlich ein Blödsinn unter dem, was wir hier jetzt sagen.

00:36:28: Und ich denke auch, das Schuldgefühl eines Menschen, der es eben nicht schafft beim anderen oder einem selber, könnte auch damit weniger sein, weil man eben, ja, es nicht schafft.

00:36:39: Allein einfach so.

00:36:41: Geht nicht.

00:36:41: Nicht linear.

00:36:43: Linear funktioniert sowieso nix.

00:36:46: Das Schuldbefehl mit dem Helfenden, da ist bei mir jetzt gerade noch mal so ein Groschen gefallen.

00:36:50: Vielen Dank dafür.

00:36:51: Das war nämlich tatsächlich auch ein Thema bei mir im Jahr zwanzig, fünfzwanzig.

00:36:55: Aber das würde uns jetzt hier vom Thema wegbringen.

00:36:57: Aber vielen Dank auf jeden Fall für diesen kleinen Impuls.

00:37:00: Du hast dein iPad mitgebracht und du hast uns ein paar Erkenntnisse aus der Wissenschaft in Bezug auf Glauben oder Religiosität.

00:37:08: Da gibt es nämlich tatsächlich auch ganz interessante Erkenntnisse.

00:37:11: Was es für Auswirkungen hat auf die Mortalitätsrate beim Menschen, ob sie an etwas glauben oder nicht oder ob sie an etwas glauben und eingebunden sind in einem Umfeld oder ob sie nicht an etwas glauben und eher Einzelgänger sind, das finde ich auch ziemlich bahnbrechend tatsächlich.

00:37:28: Magst du ein bisschen was teilen?

00:37:30: Ja, kann ich.

00:37:31: Gibt es Studie, die... Warte, ich muss mal das mal angucken nochmal, weil das ist...

00:37:37: Die Zahlen muss man sich nicht anmerken.

00:37:39: So ist es, genau.

00:37:40: Das mag ich sowieso nicht.

00:37:43: Es ist eine Studie von Oxman.

00:37:45: Und der hat zweihundert, zweihunddreißig ehemalige Patienten.

00:37:50: während sechs Monate nach ihrer Herzoperation untersucht und zwar die psychologischen, sozialen und gesundheitsbezogenen Faktoren für die Möglichkeit, dass sie sterben, analysiert.

00:38:03: Also wer hatte bessere und wer hatte schlechtere Faktoren?

00:38:06: Welche Faktoren waren es die letzten Endes dafür?

00:38:12: die Menschen dazu prädestiniert ließen, vielleicht früher zu sterben nach diesem Herz-Operation.

00:38:17: Und da zeigte sich, dass jene, die ihre Stärke im Glauben hatten, die eine Religion auch zugehörten, religiös waren, spirituell waren, dreimal so höhere Wahrscheinlichkeit hatten, ihre Herz-Operation zu überleben wie andere.

00:38:37: Dann gab es einen zweiten Faktor, der wesentlich war, nämlich die soziale Einbindung.

00:38:40: Also Einzelgänger versus jene, die gerne in Gruppen sind, exploitierte Leute, Menschen, die soziale Unterstützung, sozial integriert waren.

00:38:49: Wenn man die gegenüberstellt, dann war die Chance zu sterben nach der Herzoperation, innerhalb dieser sechs Monate, viermal so groß, bei jenen, die einsam waren.

00:39:00: Einzelgänger waren, nicht mal einsam.

00:39:02: Geht ja gar nicht um das Thema Einsam, sondern Einzelgänger.

00:39:04: Es reicht aus Einzelgänger.

00:39:06: Du hast keine soziale Einbettung.

00:39:09: Ganz ein wesentlicher Faktor, auch in der Psychosomatik und Psychonomologie, Sozialunterstützung ist der Winner.

00:39:16: Also wenn du wirklich sozial integriert bist, soziallich unterstützt fühlst, dann hast du einen riesen positiven Faktor.

00:39:24: denn können die vielen Medikamente, die da am Markt sind, in keiner Form nur annähernd erreichen.

00:39:30: Die

00:39:30: Kraft der Verbundenheit.

00:39:31: Genau.

00:39:32: Und wenn man dann, und da wird es jetzt richtig spannend, wenn man jetzt die Einzelgänger nimmt, die auch nicht religiös sind, also die auch keinen Glauben, keinen Sinn im Glauben sehen, wenn man die anguckt, also diese kleine Gruppe, dann hat die sogar ein zwölfmal höhere Wahrscheinlichkeit nach der Herzoperation zu sterben, im Vergleich zu jenen, die im Glauben stärker fanden und in der Gemeinschaft waren.

00:39:58: Und das ist

00:39:59: zwölfmal.

00:40:00: Also du siehst, und das finde ich an solchen Ergebnissen, immer so striking, überleg dir mal.

00:40:09: Mein Sohn wird es mir verzeihen.

00:40:11: Er hat jetzt angefangen, Medizin zu studieren.

00:40:14: Und das Erste, was der lernt, und ich freue mich für ihn und hat Spaß.

00:40:19: Kein Thema.

00:40:20: Und da wird er jetzt auch kein Papa haben, der ihm das Medizinstudium verdirbt.

00:40:24: Ganz bestimmt nicht.

00:40:25: Aber eins ist auch klar, wenn ich das sehe, was der macht und wieder sein Medizinstudium beginnt und dass diese jungen Leute, neunzehn Jahre, mitmachen müssen.

00:40:34: In diesem Ausleseverfahren, das bereits beginnt mit einer Riesenprüfung, damit du überhaupt Medizin studieren darfst.

00:40:40: Und dann aber kommt die wahre Auslese.

00:40:43: Nämlich die Auslese kannst du als neun oder zwanzigjähriger Leichen sitzieren.

00:40:49: Tote Menschen, die vor dir liegen und die du sitzierst.

00:40:53: Da gibt es keine psychologische Hilfe, da gibt es keine... Frage, wie gehst du echt mit Tod um?

00:40:58: Was bedeutet dich sterben?

00:41:00: Wie alt sind eigentlich deine Eltern?

00:41:02: Hast du gerade ein Tod erlebt?

00:41:05: Das sind alles Aspekte, die ausgeblendet werden, die von der Medizin nicht gesehen werden.

00:41:09: Wollen?

00:41:10: Offensichtlich?

00:41:12: Weil, ich würde sagen, es ist eine Rohrstockmentalität.

00:41:16: Für mich ist das schwarze Pädagogik.

00:41:17: Was

00:41:17: für ein Grauen, das ist mir auch bis eben, das ist was gesagt, das ist nicht bewusst.

00:41:20: Also eigentlich ist das eine Hinführung an die Maschine Mensch?

00:41:25: Du machst alles weg an Emotion.

00:41:27: Das ist wie Militär.

00:41:28: Im Militär wirst du auch nicht nachdenken, wenn du jemanden abknallst.

00:41:33: Da darfst du nicht anfangen Emotion zu entwickeln und dir vorzustellen.

00:41:36: Es könnten Papa sein von Kindern.

00:41:38: Wenn ich den jetzt umbringe, dann hat die Familie kein Vater mehr.

00:41:43: wird, ich weiß nicht, was für Konsequenzen haben.

00:41:45: Du musst knallhart, eiskalt jede Emotion wegdrücken und abdrücken.

00:41:50: Und im Endeffekt passiert das mit Medizin und auch.

00:41:53: Und das ist etwas, wenn du als Wissender, als Verstehender sozusagen siehst, wie diese neue Generation jetzt kommt, oder?

00:42:00: Und vor dem Sitziertisch alle Emotionen wegdrücken musst, die machen ja dann Witze auch.

00:42:05: Also die wehren ja ab, die haben ja ihre Mechanismen, wie sie mit Ängsten umgehen, das kennen wir ja, oder?

00:42:11: Aber wenn ich mir überlege, was da eigentlich trainiert und antrainiert wird, das ist also wirklich spooky.

00:42:16: Das ist wirklich desaströs.

00:42:20: Dieses Medizinstudium ist, ich muss es wirklich sagen, desaströs.

00:42:23: Und wenn wir dann solche Ergebnisse haben, wenn wir sehen, dass Menschen, die spirituell sind, die glauben, die im Glauben eine Stärke finden, die in Frieden finden, die Kontrolle, kriegen, die in der sozialen Gemeinschaft aufgehen, den es gut geht in der sozialen Unterstützung.

00:42:40: Zwölfmal eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit haben gegenüber jenen, die das nicht haben, dann ist das der medizinische Faktor, den diese Studenten tunlichst lernen sollten, wenn es dann später darum geht, Menschen etwas mitzuteilen, auch was sie achten sollen, dass sie gesund bleiben, dass sie Longevity.

00:43:09: Das ist ja das neue Hypeboard, oder?

00:43:12: Und in dem Bereich sind wir.

00:43:13: Wir sind hier tatsächlich in dem Bereich, wo wir wissen, Menschen's Kinder, hier sind Faktoren im Gange, auf die eine sogenannt aufgeklärte Gesellschaft, weil ich auch gleich beim Thema das mich sehr interessiert, nämlich die Aufklärung.

00:43:26: Was hat uns eigentlich die Aufklärung gebracht, die sogenannte oder wie wurde sie missverstanden?

00:43:31: Kant hat es ja so nicht gemeint, was aber jetzt passiert ist im Laufe der Jahrhunderte ist ja eine Katastrophe.

00:43:37: Wir schlittern in in die Industrialisierung, wir schlittern in den Raubtierkapitalismus, wir schlittern in den Neoliberalismus, in den Transhumanismus mittlerweile.

00:43:48: Und wenn wir noch ein bisschen weitergehen, dann gibt es uns nicht mehr.

00:43:52: Deswegen finde ich das Thema Glauben so wichtig.

00:43:54: Ja, eben, genau.

00:43:55: Und das ist ja genau dieser Aspekt, der wurde ja weggekippt.

00:44:00: damals und auch Nietzsche hat ja letzten Endes, genau, Gott ist tot und ihr habt ihn getötet, ihr Aufklärer habt ihn getötet, ihr habt die Ratio, das Kognitive, das Denken, den Verstand in den Mittelpunkt gestellt und habt alles was irrational ist, alles was mit Spiritualität zu tun hat, mit Glauben zu tun hat, mit diesen unglaublich mächtigen Faktoren, wie wir hören, habt ihr in den Himmel geschickt und der Rest ist auf der Erde geblieben.

00:44:27: Danke, dass du das nochmal schönes hier unterbreche.

00:44:29: Danke, dass du das nochmal sagst, weil ich glaube, dass dieses berühmte Nietzsche-Zitat Gott ist tot, häufig total fehlinterpretiert wird.

00:44:35: Also es war jetzt nicht... Nicht

00:44:37: atheistisch gemeint?

00:44:38: Genau, es war nicht atheistisch gemeint, sondern es war eher so ein sorgenvoller Reminder, wenn wir Gott töten, also wenn wir die Spiritualität töten, nur noch auf die Industrialisierung jetzt, das Kontenitzen.

00:44:54: und den ganzen Wahnsinn setzen, dann sieht es wirklich düster aus für die Menschheit.

00:44:58: Dann wäre

00:44:58: das nichts.

00:45:00: Genau.

00:45:00: Der Nihilismus, den er ja als Konsequenz sah, wenn dieser Glaube nicht revitalisiert wird, wenn letzten Endes nicht.

00:45:09: Und deswegen, ich bliebe dir wirklich für eine neue Aufklärung, für eine erweiterte Aufklärung.

00:45:14: Wir müssen als Menschheit nochmal zurück an den Start in gewisser Weise.

00:45:18: Werden wir gerade geschickt?

00:45:19: Na ja, werden wir geschickt, genau.

00:45:21: Es ist ja unfreiwillig.

00:45:23: Aber tatsächlich, da ist ein Riesenthema im Gange, nämlich das wieder zurückzuholen und in ein ganzheitliches Menschenbild zu bringen und nicht die Maschine Mensch zu predigen, bis es nicht mehr den Menschen geben wird, sondern nämlich nur mehr Maschinen.

00:45:37: Jetzt glaube ich auf der anderen Seite, glaube, auch ich glaube und habe Hoffnung, ich glaube daran, dass das Leben nicht vergeht.

00:45:46: Ich glaube, dass wir ein Leben kommt, auf die Welt kommt.

00:45:49: Ich glaube auch nicht, dass es irgendwelche Maschinen gibt, die Kinder auf die Welt bringen.

00:45:55: Das ist eine Utopie.

00:45:58: Da haben die Leute von Systemtyrie keine Ahnung.

00:46:00: Da haben die Leute von Unbewusst, keine Ahnung, die sowas sagen.

00:46:05: Die sollen ruhig weiter quatschen.

00:46:06: Die werden vergehen wie die Dinosaurier.

00:46:08: Auf jeden Fall, da hab ich überhaupt keine Sorge.

00:46:10: Also es wird diese Kinder nicht geben, weil die gar nicht lebensfähig sind.

00:46:13: Du kannst komplexes Bedeutung, Sinn, nicht linearität, wie gesagt, nicht in der Maschine produzieren und Bindung und Gefühl.

00:46:29: Da ist die Mama.

00:46:30: Ich bin im Bauch meiner Mama.

00:46:33: Das geht... nicht maschinell.

00:46:35: Das geht nicht linear, das wird nicht, Bedeutung ist nicht fabrizierbar.

00:46:40: Wie wir es vorhin schon gesagt haben, das braucht Bedingungen dafür, dann entsteht es, aber du wirst es niemals, ja.

00:46:48: Wir sind eben nicht größer als Gott.

00:46:50: So ist es.

00:46:51: Oder als das Leben.

00:46:53: Ja, wenn du es symbolisierst in Gott, dann ist es genauso.

00:46:56: Ja,

00:46:56: das würde jetzt wahrscheinlich nochmal ein zu großes Thema öffnen, aber auch da habe ich letzte Woche mit dem Alexander von Schliefen ganz kurz darüber gesprochen, ob diese Form von Transhumanismus oder diese Idee, wir könnten größer sein als eine Kraft oder als Gott oder als das Leben, wenn es vielleicht nicht sogar dasselbe ist.

00:47:16: Ja, fast so ein bisschen die höchste Form von Narzismus ist.

00:47:19: Also wenn der Mensch glaubt, er ist die höchste Instanz auf diesem Planeten.

00:47:25: Kathi, wir haben es in den letzten fünf Jahren gesehen.

00:47:27: Wenn eine so bahnbrechende Injektion besser ist als das Immunsystem, dann haben wir letzten Endes genau das.

00:47:37: Es ist der Reduktionismus.

00:47:39: Es ist die Idee, dass das stoffliche Größe ist als das Komplexe.

00:47:43: von unten nach oben gedacht und nicht von oben nach unten.

00:47:46: Und damit, ich habe immer in dieser Zeit gesagt, seid ihr verrückt, könnt ihr nicht.

00:47:52: ein Millionen Jahre entstanden ist, unglaublich komplexes System, das über komplexen Einfluss besser gemacht werden kann.

00:48:01: Zum Beispiel über Beziehungen, zum Beispiel über Bindung, zum Beispiel über... Glückszustände, da ist unser Immunsystem, wenn wir verliebt sind, ich meine, das ist ja ein Boost, das ist ja unverstellbar, was das mit dem Immunsystem macht.

00:48:15: Und dann wird das uns alles weggenommen und gesagt, so, jetzt machen wir das Ganze künstlich und boosten jetzt euer Immunsystem, dass es mit diesem schrecklichen Ding besser umgehen kann.

00:48:26: Als es tun würde, wenn wir ihm alle möglichen Bedingungen schaffen, Das ist richtig gut funktioniert.

00:48:34: Und die Bedingungen wurden alle weggenommen.

00:48:36: Hat sich ja nicht so gut verkauft.

00:48:38: Hat sich nicht so gut verkauft, richtig.

00:48:39: Also, damit wären wir beim doppelten Sinn des Materialismus.

00:48:44: Der ontologische Materialismus, der Mensch als Maschine und der psychologische Materialismus, dass letztlich alles sich nur mehr um Kohle dreht.

00:48:53: Und da ist... Das wissen wir, das ist das Ende und ich glaube eben, da kommt der Glaube wieder, passt.

00:49:00: eh gut, dass ich es immer so sage, aber ich glaube dran, dass wir als Menschen überleben werden und möglicherweise auch gestärkt überleben.

00:49:11: Ich habe gerade auch von meinem Sohn, der jetzt gerade anfängt und ich ihm auch gesagt habe, guck, du wirst in fünf Jahren, dann wirst du ersetzt sein, wenn du fertig bist.

00:49:20: Also du studierst jetzt ein Studium.

00:49:23: dass durch KI ersetzt ist.

00:49:25: In fünf Jahren wird KI dieses Medizinstudium, so wie es jetzt ist, und die Mediziner, die daraus kommen, alle ersetzen.

00:49:33: Denn dieses Studium gibt dir nicht das, was die KI nicht kann, sondern sie gibt dir nur das, was die KI auch kann, nämlich Technik, Materie, Stoff, Linearität, also all das lernen sie, Physik, Chemie, Anatomie, Pathologie, Physologie.

00:49:52: Aber mit Mensch.

00:49:54: Beziehungsebene Komplexität.

00:49:56: Ne, hat das kaum was zu tun und das wird sich rechnen.

00:50:01: Und das wird so ein Desaster führen in der Medizin, so gesehen.

00:50:05: Weil natürlich werden viele nicht mehr wissen, was sie tun sollen.

00:50:10: Und die auch nicht diesen geistigen Zugang oder Anspruch dann noch haben, tatsächlich schon früh genug übrigens, sich darum zu kümmern.

00:50:19: den menschlichen Aspekt in dieses Medizinstudio zu bringen, weil das müssen sich Studenten selber tun.

00:50:23: Da hilft ihnen überhaupt niemand.

00:50:25: Das gibt es jetzt ganz bestimmte Studenten, die jetzt zusätzlich irgendwas machen, dass sie diesen menschlichen Aspekt während ihres Studiums bereits aktivieren und dann ready sind, wenn es dann so weit geht, das menschliche in der Beziehung zum Patienten als Mittelpunkt zu sehen.

00:50:44: Es wird spannend.

00:50:46: Gegen Ende... Dieses Gespräch ist, du hast es mir in unserem Vorgespräch erzählt und du hast mir gesagt, wir können darüber sprechen.

00:50:54: Dein Bruder ist gestorben im Jahr zwanzig, fünfzwanzig, er hat lange Zeit keinen Kontakt und du hast wahrnehmen können und beobachten können, dass das Thema Glaube auch bei ihm so kurz vor Schluss ist.

00:51:06: Ja, es war eine ganz, ganz schwere Krebserkrankung, sehr, sehr schnell gegangen innerhalb von ein paar Monaten und ich hatte lange mich mit mit ihm nicht Kontakt und habe ihn dann wieder getroffen.

00:51:15: und wir haben uns auch in Anführungszeichen versöhnt, wenn man von Versöhung überhaupt reden kann, in dem zusammen.

00:51:20: es war ja nicht richtig bösartig, aber was wirklich wichtig war für mich auch doch zu sehen irgendwie, dass er auch gesagt hat, er wusste, das war relativ schnell natürlich, wusste, dass dieser Form des Krebs ist, die er hat, chancenlos ist und hat einen Satz gesagt, weil er wirklich nicht läubig war.

00:51:40: Also das war so auch ein Running Gag bei uns in meiner Familie.

00:51:43: So ein bisschen drüber.

00:51:45: Klassisch, materialistisch, sich lustig machen.

00:51:48: Aber je älter wir werden, desto mehr nähern wir uns auch diese spirituellen.

00:51:52: Für mich war es vielleicht, ich würde jetzt mal sagen, mein ganzer Zugang zur Psychologie ist ja eigentlich spirituell.

00:51:58: Also dieser Psychosomatikaspekt ist ja schon sehr spirituell.

00:52:03: Und da würde ich auch meinen Bruder nicht ausnehmen.

00:52:05: Im Nachhinein.

00:52:06: Aber dieser nächste Schritt, dieses, dieses, eine Stärke vielleicht irgendwo finden, auch im Glauben oder in dem, dass es da vielleicht noch was anderes gibt, was höheres, was größeres, das habe ich gespürt bei ihm und das hatte auch gesagt irgendwann mal und das war wirklich, es war überraschend für mich und das war natürlich in seinem, in seiner Not, aus der Not geboren sozusagen, aber ich habe gespürt, wie gut es für ihn war.

00:52:34: Und das ist da tatsächlich noch was gab.

00:52:36: Und da war kein Seelsorger im Spiel, sondern das kam von alleine.

00:52:40: So eine Kraft, die plötzlich hochkam und ihm, ja, irgendetwas gab, wie er da dann doch irgendwie durch konnte.

00:52:49: Hm.

00:52:50: Irgendwas, was ihm vielleicht von der anderen Seite die Hand gereicht hat.

00:52:53: Irgendwie.

00:52:54: Hm.

00:52:54: Danke fürs Teilen.

00:52:56: Lieber Christian, das war wunderbar.

00:52:58: Die Zeit verfliegt mit dir immer.

00:53:00: Das ist wirklich Wahnsinn.

00:53:01: Ja.

00:53:02: Und vielleicht konnten wir ein bisschen Denkanstöße geben, weil nochmal das war auch der Grund, warum ich dann Kontakt zu dir aufgenommen habe.

00:53:09: Ich glaube, das ist wirklich total strange.

00:53:14: Das wäre jetzt nochmal eine eigene Folge.

00:53:16: Aber durch diese Serie von Live-Events, die sich in meinem Leben in den letzten eineinhalb Jahren wiederholt hat, ich hatte interessant das auch für dich als Therapeut und Psychonorimonologe.

00:53:27: Ich hatte einen Zyklus, der sich jetzt im Jahr zwei, zwanzig, fünf, zwanzig, fast eins zu eins wiederholt hat.

00:53:34: Mit Tod einer Freundin, Tod eines Freundes, Tod damals des Vaters, Tod der Mutter.

00:53:40: Trennung, Trennung.

00:53:43: Also lauter Verluste.

00:53:44: Also lauter Verluste, aber in einer ähnlichen Serie.

00:53:48: Und ich habe in den letzten eineinhalb Jahren aber durch diese Serie tatsächlich in meinen Glauben gefunden und nicht in einer Religion, aber in meinen Glauben, weil ich diese ganze schwere Zeit wie geführt war und immer wieder so jung hat ja schon gesagt, das Leben spricht in Symbolen zu uns.

00:54:07: und Ohne jetzt den Eindruck zu erwähngen, ich war psychotisch und habe überall in der Zahl dreiundzwanzig irgendwelche Botschaften gelesen, aber als hätten mich Symbole begleitet durch diese Zeit, wo das Leben oder etwas oder Gott, wer auch immer, mir immer wieder zugeflüstert hat, es ist alles gut so, wie es ist, es wird gut werden, geh einfach weiter.

00:54:26: Und das war

00:54:27: bemerkenswert.

00:54:28: Ich kann es nicht anders sagen, wirklich bemerkenswert.

00:54:31: Also eine gewisse Art von Haltgebung.

00:54:33: Ganz genau.

00:54:35: Und ich glaube einfach in den Zeiten, in denen wir jetzt sind, brauchen wir irgendeine Art von Glauben, wenn wir nicht völlig den Verstand verlieren wollen oder und auch uns stärken wollen von innen heraus.

00:54:47: Und es gehört zusammen.

00:54:48: Und

00:54:49: es gehört zusammen

00:54:50: Verstand und Glaube.

00:54:51: So ist es.

00:54:51: Es ist nicht trennbar.

00:54:52: Auch hier wieder diese alte Aufklärung, die immer trennt.

00:54:55: Sie trennt Körpergeist und Seele.

00:54:57: Selbst ich hatte den Eindruck bekannt, siehst du auch diese Trennung.

00:55:01: Du siehst sie zwischen Verstand und Glaube und die Hand das damals nicht zusammen gedacht.

00:55:07: Das war einfach nicht die Zeit.

00:55:08: Die mussten trennen, weil es einfach davor so chaotisch zusammenhängend alles war.

00:55:14: Und mit Schuld und Scham und ich weiß nicht mehr was beladen, mussten sie einfach mal aufräumen.

00:55:19: Und diese Aufklärung, diese aufräumende Aufklärung hat dann getrennt und hat den Stoff in den Mittelpunkt gestellt und hat alles geistig, irrationale bis Freud kam.

00:55:30: Also Freud ist schon wahnsinnig interessant.

00:55:34: Das ist so der, der Fast schon der KIT zwischen Aufklärung und Romantik.

00:55:41: Da steht irgendwie dazwischen.

00:55:42: Da ist irgendwas da.

00:55:43: Das Subjekt wird plötzlich in den Mittelpunkt gestellt mit all seinen.

00:55:46: Wir sind nicht frei.

00:55:48: Weil da etwas in uns drin ist, das uns offensichtlich um unseren Verstand ständig bringt.

00:55:53: Und zwar ständig bringt.

00:55:55: So wie du es gerade gesagt hast, oder?

00:55:57: Und das ist eben zusammenhängend.

00:55:58: Es ist eben nicht ein reiner Verstand.

00:56:00: Du hast ihn nicht.

00:56:01: Es ist einfach lächerlich.

00:56:01: Es gibt auch keine reine Wissenschaft.

00:56:03: Es gibt auch nicht den Forscher, der jetzt ganz, ganz sicher genau das jetzt hundertprozent objektiv nachweist.

00:56:09: Nein, weil er Mensch ist, der nachweist.

00:56:11: Und in dem Moment, wo er Mensch ist, ist vielleicht sein Wunsch, dass er das nachweist, was er jetzt nachweisen wird, größer als das, was da das wirklich tatsächlich ist.

00:56:20: Und damit bist du weg aus dem reinen Vernunftwesen.

00:56:24: Und das ist, finde ich, das wäre für mich eine neue Aufklärung.

00:56:28: Wenn das die Menschen wüssten und danach leben würden und wüssten, dass all das, was sie über Transgenerationen, viele Generationen in sich tragen, ein Produkt der Geschichte sind und sie das sehen und dass das ein Effekt hat auf das jetzige Sein, dann haben wir wahnsinnig viel geschafft.

00:56:48: Dann würde ich auch sagen, könnte auch vieles an Kriegen nicht stattfinden.

00:56:52: Weil die Leute zuerst in sich gehen und sich fragen, warum bin ich eigentlich, wie ich bin?

00:56:57: Wer bin ich eigentlich?

00:56:58: Der, der hier sitzt und mit dir verhandelt über das.

00:57:00: Was treibt mich eigentlich wirklich an?

00:57:03: Der hasser für den Vater, der damals so eigenartig war?

00:57:07: Who knows?

00:57:08: Ja.

00:57:09: Glauben, liebe Hoffnung, Korinther XIII, eines der schönsten Stellen in der Bibel, kann ich sehr empfehlen, vielleicht jetzt über die Feiertage.

00:57:16: Wirklich wunderbar.

00:57:18: Ich danke dir von ganzem Herzen.

00:57:19: Danke dir.

00:57:20: Danke, dass du gekommen bist.

00:57:21: Für dich alles Gute für den Jahr für den Jahr.

00:57:24: Ich bin sicher, es wird auch ein viertes Gespräch geben.

00:57:26: Freu ich mich jetzt schon drauf.

00:57:27: Ich bin gespannt, was wir von dir alles noch hören werden.

00:57:29: Gibt es ein nächstes Buch schon geplant?

00:57:31: ist jetzt gerade rausgekommen.

00:57:33: Im

00:57:36: End-Effekt

00:57:36: haben wir ja alles heute über das Immunsystem neu gedacht gesprochen, weil wenn der Glaube so hilfreich ist, dann haben wir da eigentlich ein Immunsystem, das ein ganz anderes ist.

00:57:45: in Anführungszeichen.

00:57:46: Was für eine Klammer.

00:57:48: Was

00:57:48: für eine Klammer.

00:57:48: Siehst du, wie das an mir vorbei geht?

00:57:51: Facke ich in die Show Notes.

00:57:52: Vor Weihnachten dir und deiner Familie.

00:57:54: Ihr lieben vor Weihnachten euch von ganzem Herzen.

00:57:56: Wir hören uns nach den Feiertagen wieder.

00:57:59: Lasst euch gut gehen, lasst euch nicht in den Stress von Verwandtschaft ziehen, sondern schnauft auch mal durch zwischen den Zeiten, zwischen den Feiertagen und sorgt gut für euch.

00:58:10: Schöne Weihnachten, bis zur nächsten Folge, bitte bleibt gesund, zuversichtlich und stets neuerig.

00:58:25: Tschüss.